Meine Traumfrauen... Da gab es in den 80ern so einige. Und einige davon sind auch heute noch (in ihrer damaligen Erscheinung) meine Traumfrauen... Da ich in den 70ern definitiv noch zu jung war für Traumfrauen, wäre eine Zusammenstellung von 70er-Ikonen irgendwie nicht korrekt - die Damen habe ich ja erst in den 80ern oder gar noch später gesehen. Also beschränke ich mich auf die 80er.
• Anja Bayer - wurde bereits auf der ersten Seite des Themas erwähnt. Sie war die Darstellerin der etwa 10-jährigen Version der Annemarie in der Weihnachtsserie »Nesthäkchen«. Klar, die war damals erst 12, aber ich selbst wurde in dem Jahr 10 und da ist es verständlich, dass sie eine meiner ersten Traumfrauen war. Ihre stets etwas traurig klingende Stimme hat mich einfach fasziniert... Noch heute ärgere ich mich, dass ich jahrelang nur ein Gebäude neben ihr studiert habe, ohne es zu wissen. Sie studierte in Gießen Theaterwissenschaften und ich hatte im Nachbargebäude Politologie-Seminare... Leider erfuhr ich davon erst, als sie nicht mehr in der Stadt war...
• Susanne Uhlen, Christina Plate, Maja Maranoff - Deutsche Schaupielerinnen, die ich damals toll fand...
• Tami Stronach, die Darstellerin der Kindlichen Kaiserin in der Unendlichen Geschichte war richtig süß, wenn man sie in ihrem normalen Look sah.
• Sophie Marceau - wer damals La Boum gesehen hat, war anschließend im Normallfall unsterblich verliebt...
• Désirée Nosbusch - Luxemburger Multitalent. Versuchte sich als Sängerin (u.a. zusammen mit Falco), war als Schauspielerin bereits in jungen Jahren erfolgreich (kam vor einigen Jahren zurück mit »Bad Banks«) und war stets eine richtig gute Moderatorin. Mehrsprachig (u.a. Italienisch, Französich, Deutsch) und eloquent konnte sie viele »alte Hasen« locker in die Tasche stecken. Ihre ersten Erfahrungen als Moderatorin machte sie mit 12 Jahren bei Radio Luxemburg, anschließend war sie zusammen mit Anke Engelke als Kindermoderatorin im deutschen Fernsehen tätig. Über »Hits von der Schulbank« und »Musicbox« ging es weiter zum Höhepunkt ihres Moderatorenlebens: 1984 moderierte sie den ESC aus Luxemburg. Mit gerade einmal 19 Jahre vor einem Publikum von mehreren 100 Millionen Zuschauern. Ihre Karriere wurde erheblich gebremst durch ihre Tätigkeit als Schauspielerin. Ihre bereits als Minderjährige oft sehr freizügigen Darbietungen sorgten für viele Skandale, was sie für viele in der Medienbranche leider zu einer Persona non grata machte... Im Bayrischen Rundfunk hatte sie es sich schon 1981 verscherzt, weil sie öffentlich in einer Talkshow mit Joachim Fuchsberger dem Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß kritisierte.
• Bei den Sängerinnen gab es eine breite Palette - von Kim Wilde über Nena, Vanessa Paradis, Sandra, Whitney Houston, Madonna, Romina Power, Cyndi Lauper, Susanna Hoffs (Bangles), Pia Zadora, Carol Decker (T'Pau), Tiffany, Lena Philipsson (Schwedische Sängerin). Aber meine Nr. 1 unter den Sängerinnen kam 1988 erstmals in die Charts: Kylie Minogue.
• Bei den Sportlerinnen kam für mich niemand an Katarina Witt vorbei. Die war zwar von drüben, das änderte aber nichts daran, dass sie perfekt Ausstrahlung und Können in sich vereinte. Im Februar 1983 gewann sie mit den 75. Eiskunstlauf-Europameisterschaften ihren ersten bedeutenden Wettbewerb - bei uns in Dortmund in der Westfalenhalle. Einige große Titel folgten in den kommenden Jahren. Die Gold-Kati wurde als »das schönste Gesicht des Sozialismus« bezeichnet und war eine der wenigen DDR-Persönlichkeiten, die in der westlichen Welt von den meisten anerkannt wurden.
• Diverse Frauen aus der Werbung - endlich ging es langsam weg vom »Heimchen am Herd«, hin zu den selbstbewussten Frauen, die ihre Probleme selber lösen konnten und dabei oft verdammt gut aussahen - auch in Hamburg um 8:30 bei »wieder mal Regen« und Rom bei brennender Sonne... Und das Ganze am Ende des Jahrzehnts sogar ohne FCKW!
• Die Heldinnen des Alltags und der Nacht - ein eigener Stil war zu der Zeit noch möglich, die Auswahl nahezu unerschöpflich. Von Schulterpolstern über naturweißen Strick, von Löwenmähne bis Bubikopf, von Espandrillos bis High Heels, von Ledermini bis Hüftjeans. Der Einheitslook war der älteren Generation und der FDJ vorbehalten, ansonsten waren in Ost wie West Individualität und Kreativität gefragt.
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Was machte für mich in den 80ern eine Traumfrau aus, was vermisse ich heute so sehr bei den Frauen?
Zum einen, dass man extremes Styling trotzdem mit Natürlichkeit verbinden konnte,
Zum zweiten, dass man auch dann modisch sein konnte, wenn man seinen eigenen Stil hatte.
Drittens Selbstbewusstsein und Anstrengung zum Erreichen der Ziele statt stupider Quotenregelungen und »einseitiger Gleichberechtigung«, die letztendlich eher Bevorzugung auf der unteren Ebene ist und bis heute nicht bis »oben« durchgedrungen ist
Viertens die Hobbies. Frauen von damals wusste irgendwie mehr mit ihrer Zeit anzufangen als ihre Pendants von heute. Wer macht sich denn heute noch z.B. die Kleidung selbst? Welche Frau ackert denn heute noch mit Begeisterung im Garten= (Gilt, wie das allermeiste, genau so für die Männer)
Und fünftens vermisse ich den Vanilleduft...