VW K 70
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Feb 2019
03
18:59
Re: VW K 70
Von NSU entwickelt. Ab da lernte VW endlich Fronttriebler mit Frontmotor zu bauen.
- Norby
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Okt 2021
03
17:42
Re: VW K 70
Der VW K 70 war der erste Volkswagen mit einem Front-Reihenmotor sowie Wasserkühlung und der erste in Serie gebaute Volkswagen mit Frontantrieb. Entwickelt wurde er von NSU. Er kam im September 1970 auf den Markt und markierte den Beginn einer neuen Fahrzeugtechnik bei Volkswagen, die bis dahin ausschließlich Fahrzeuge mit luftgekühlten Heckmotoren gebaut hatten.
Nach einem Vorstandsbeschluss der NSU Motorenwerke AG begann am 12. Januar 1965 unter der Leitung des NSU-Entwicklungschefs Ewald Praxl und des späteren Leiters der Designabteilung Claus Luthe die Entwicklung einer Limousine der Mittelklasse mit Stufenheck und vier Türen sowie einer Kombi-Version mit drei Türen, die den größeren NSU Ro 80 ergänzen sollten.
Am 30. Juli 1965 war zunächst der Entwurf für den Kombi fertig (entgegen der ursprünglichen Planung mit vier Türen) und wurde in den Werksakten unter der Arbeitsbezeichnung „Typ X I“ geführt. Im Hinblick auf eine absehbare Trendverlagerung fertigte NSU im Oktober 1965 eine sogenannte Fastback-Karosserie auf Basis des NSU Typ 110 bzw. NSU 1200 mit der Bezeichnung Studie 77 I an. Gleichzeitig entstand ein Nachfolger des Typ 77, der „Typ X II“, mit zwei Türen, Frontmotor und Frontantrieb. Parallel zu dieser Entwicklung arbeiteten die NSU-Konstrukteure am neuen Modell „Typ X III“ oder K 70 (wobei „K“ für Hubkolben im Gegensatz zu „Ro“ für Rotationskolben im NSU Ro 80 mit Wankelmotor stand). Geplant war für die Zukunft auch eine Versionen mit Rotationskolbenmotor, die als NSU Ro 70 bezeichnet werden sollte, sowie eine Variante mit Automatikgetriebe, die beide nicht realisiert wurden.
Die Vorstellung des K 70 plante NSU für März 1969 anlässlich des Internationalen Automobilsalons in Genf. NSU sah damals für den K 70 eine Jahresproduktion von 45.000 Fahrzeugen vor, die von VW bereits 1971 übertroffen wurde.
Kurz vor der von NSU geplanten Vorstellung wurde jedoch die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckende NSU AG der Volkswagen-Tochter Audi zugeschlagen, was zur Absage der von der internationalen Motorpresse mit Spannung erwarteten Präsentation des NSU K 70 in Genf führte, obschon damals bereits seit zweieinhalb Jahren an der Entwicklung und Vorserienproduktion des K 70 gearbeitet worden war. Die Absage der Präsentation führte zu Vermutungen, wie etwa derjenigen, der K 70 komme wegen interner Konkurrenz durch die Konzernmodelle VW 411 und Audi 100 nicht auf den Markt, oder er komme nicht als NSU, sondern später als VW K 70 – was sich letztlich bewahrheitete.
Obwohl die NSU AG in der VW-Tochter Audi aufgegangen war, nahm sich Volkswagen des fertig entwickelten K 70 an – denn Audi verfügte mit dem viel verkauften Audi 100 über ein in derselben Fahrzeugklasse angesiedeltes Modell. Im September 1970 wurde das Fahrzeug nach geringfügigen Veränderungen unter der Bezeichnung VW K 70 schließlich offiziell vorgestellt und im eigens dafür neu errichteten Volkswagenwerk Salzgitter gebaut. Den K 70 gab es nicht als Kombi, um dem Verkauf des hauseigenen VW 411 Variant nicht zu schaden. Nur einige Prototypen waren gebaut worden.
Der K 70 (VW-interne Bezeichnung: Typ 48) setzte neue Maßstäbe im Pkw-Angebot des Volkswagenwerkes. So war das Platzangebot dieser ausschließlich 4-türigen Limousine nicht nur im Vergleich zum VW Käfer oder VW 1600 außerordentlich großzügig, sondern es war auch größer als beim ungefähr gleich teuren, aber ca. 7 cm längeren VW 411. Es gab einen großen Kofferraum im Heck (Rauminhalt 585 l, gemessen mit Quadern von je 200 × 100 × 50 mm), die Rundumsicht war wegen der großen Fensterflächen und der niedrigen Fensterlinie sehr gut (die Fensterhöhe nimmt über 40 % der Türhöhe ein) und Einparkmanöver fielen leicht, da dank der relativ hohen Sitzposition die Karosseriebegrenzungen ebenfalls gut zu übersehen waren. Die Heizung des wassergekühlten K 70 war deutlich wirksamer als bei VW-Modellen mit luftgekühltem Heckmotor.
Die sachliche, von Claus Luthe entworfene Form entsprach dem Ideal der frühen 1970er-Jahre; anders als bei vielen Fahrzeugen der späten 1960er-Jahre verzichtete Luthe auf bauchige Formen und reichen Chromschmuck im „Barock-Stil“ und ließ an deren Stelle eine schlanke und zurückhaltende Eleganz treten.
Motoren
Es gab den K 70 mit 1,6-Liter-Motoren und einer Leistung von 75 PS (55 kW) bzw. 90 PS (66 kW) sowie ab 1973 (K 70 S/LS) mit 1,8 Liter Hubraum und 100 PS (74 kW). Sie waren vom Motor des NSU 1200 abgeleitet, hatten eine fünffach gelagerte Kurbelwelle und eine obenliegende Nockenwelle mit Kettenantrieb. Die Ventile hingen V-förmig im halbkugeligen Brennraum und wurden über Kipphebel betätigt. Mit dem Produktionsende des K 70 wurde auch die Fertigung dieser Motoren eingestellt – für Passat, Scirocco, Golf und Polo wurden weniger aufwendige und billigere Motoren von Audi übernommen (etwa der VW EA827) und neu entwickelt.
Die 75-PS-Variante des K 70 konnte mit Normalbenzin betrieben werden, der stärkere 1,6-Liter-Motor und der 1,8-Liter-Motor benötigten Superbenzin und boten bessere Fahrleistungen. Alle verbrauchten aber viel Kraftstoff. Das lag am für damalige Maßstäbe relativ hohen Fahrzeuggewicht (1060 kg leer) und dem wegen der kantigen Form hohen Luftwiderstand ({\displaystyle c_{\mathrm {w} }}c_{\mathrm {w} } = 0,52). In einem Test des K 70 mit 90-PS-1,6-Liter-Motor wurden im Durchschnitt 12,5 l/100 km ermittelt (Oktober 1970); die Höchstgeschwindigkeit lag bei 159 km/h. Ein späterer Test (Dezember 1970) ergab einen Durchschnittsverbrauch von 14,1 l/100 km. In einem Kurztest der Automobil Revue wurde dagegen ein Durchschnittsverbrauch von 11,3 l/100 km ermittelt.
Die damaligen Werbeprospekte von VW geben als Verbrauch (immer bei konstanter Geschwindigkeit von 110 km/h über 100 km und halber Nutzlast [hier: 230 kg Zuladung inklusive Fahrer] gemessen) an: der Prospekt von 1970 für beide Motorversionen (75 und 90 PS) 10,2 Liter, der Prospekt vom August 1973 weist 11,0 Liter (100 PS) bzw. 11,2 Liter (75 PS) aus – der höhere Wert für den 75-PS-Motor resultiert aus Änderungen am Vergaser, dessen Düsenbestückung im Lauf der Zeit mehrfach geändert wurde. In der in Funk und Fernsehen in den 1970er Jahren ausgestrahlten Autotestreihe mit Rainer Günzler ermittelten die Tester einen Durchschnittsverbrauch des 90-PS-Motors von 10,4 l/100 km bei konstanter Fahrt mit 110 km/h (Autobahn), im Stadtverkehr wurden 11,8 Liter, auf der Landstraße dagegen 9,8 Liter ermittelt.
Die Frontpartie der Karosserie wurde zur Verbrauchssenkung mehrfach überarbeitet (siehe hierzu auch weiter unten im Abschnitt Modellpflege), was jedoch den hohen Luftwiderstand kaum verringerte.
Fotos von Facebook-User Daniel Seibert
Textquelle: Wiki
Nach einem Vorstandsbeschluss der NSU Motorenwerke AG begann am 12. Januar 1965 unter der Leitung des NSU-Entwicklungschefs Ewald Praxl und des späteren Leiters der Designabteilung Claus Luthe die Entwicklung einer Limousine der Mittelklasse mit Stufenheck und vier Türen sowie einer Kombi-Version mit drei Türen, die den größeren NSU Ro 80 ergänzen sollten.
Am 30. Juli 1965 war zunächst der Entwurf für den Kombi fertig (entgegen der ursprünglichen Planung mit vier Türen) und wurde in den Werksakten unter der Arbeitsbezeichnung „Typ X I“ geführt. Im Hinblick auf eine absehbare Trendverlagerung fertigte NSU im Oktober 1965 eine sogenannte Fastback-Karosserie auf Basis des NSU Typ 110 bzw. NSU 1200 mit der Bezeichnung Studie 77 I an. Gleichzeitig entstand ein Nachfolger des Typ 77, der „Typ X II“, mit zwei Türen, Frontmotor und Frontantrieb. Parallel zu dieser Entwicklung arbeiteten die NSU-Konstrukteure am neuen Modell „Typ X III“ oder K 70 (wobei „K“ für Hubkolben im Gegensatz zu „Ro“ für Rotationskolben im NSU Ro 80 mit Wankelmotor stand). Geplant war für die Zukunft auch eine Versionen mit Rotationskolbenmotor, die als NSU Ro 70 bezeichnet werden sollte, sowie eine Variante mit Automatikgetriebe, die beide nicht realisiert wurden.
Die Vorstellung des K 70 plante NSU für März 1969 anlässlich des Internationalen Automobilsalons in Genf. NSU sah damals für den K 70 eine Jahresproduktion von 45.000 Fahrzeugen vor, die von VW bereits 1971 übertroffen wurde.
Kurz vor der von NSU geplanten Vorstellung wurde jedoch die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckende NSU AG der Volkswagen-Tochter Audi zugeschlagen, was zur Absage der von der internationalen Motorpresse mit Spannung erwarteten Präsentation des NSU K 70 in Genf führte, obschon damals bereits seit zweieinhalb Jahren an der Entwicklung und Vorserienproduktion des K 70 gearbeitet worden war. Die Absage der Präsentation führte zu Vermutungen, wie etwa derjenigen, der K 70 komme wegen interner Konkurrenz durch die Konzernmodelle VW 411 und Audi 100 nicht auf den Markt, oder er komme nicht als NSU, sondern später als VW K 70 – was sich letztlich bewahrheitete.
Obwohl die NSU AG in der VW-Tochter Audi aufgegangen war, nahm sich Volkswagen des fertig entwickelten K 70 an – denn Audi verfügte mit dem viel verkauften Audi 100 über ein in derselben Fahrzeugklasse angesiedeltes Modell. Im September 1970 wurde das Fahrzeug nach geringfügigen Veränderungen unter der Bezeichnung VW K 70 schließlich offiziell vorgestellt und im eigens dafür neu errichteten Volkswagenwerk Salzgitter gebaut. Den K 70 gab es nicht als Kombi, um dem Verkauf des hauseigenen VW 411 Variant nicht zu schaden. Nur einige Prototypen waren gebaut worden.
Der K 70 (VW-interne Bezeichnung: Typ 48) setzte neue Maßstäbe im Pkw-Angebot des Volkswagenwerkes. So war das Platzangebot dieser ausschließlich 4-türigen Limousine nicht nur im Vergleich zum VW Käfer oder VW 1600 außerordentlich großzügig, sondern es war auch größer als beim ungefähr gleich teuren, aber ca. 7 cm längeren VW 411. Es gab einen großen Kofferraum im Heck (Rauminhalt 585 l, gemessen mit Quadern von je 200 × 100 × 50 mm), die Rundumsicht war wegen der großen Fensterflächen und der niedrigen Fensterlinie sehr gut (die Fensterhöhe nimmt über 40 % der Türhöhe ein) und Einparkmanöver fielen leicht, da dank der relativ hohen Sitzposition die Karosseriebegrenzungen ebenfalls gut zu übersehen waren. Die Heizung des wassergekühlten K 70 war deutlich wirksamer als bei VW-Modellen mit luftgekühltem Heckmotor.
Die sachliche, von Claus Luthe entworfene Form entsprach dem Ideal der frühen 1970er-Jahre; anders als bei vielen Fahrzeugen der späten 1960er-Jahre verzichtete Luthe auf bauchige Formen und reichen Chromschmuck im „Barock-Stil“ und ließ an deren Stelle eine schlanke und zurückhaltende Eleganz treten.
Motoren
Es gab den K 70 mit 1,6-Liter-Motoren und einer Leistung von 75 PS (55 kW) bzw. 90 PS (66 kW) sowie ab 1973 (K 70 S/LS) mit 1,8 Liter Hubraum und 100 PS (74 kW). Sie waren vom Motor des NSU 1200 abgeleitet, hatten eine fünffach gelagerte Kurbelwelle und eine obenliegende Nockenwelle mit Kettenantrieb. Die Ventile hingen V-förmig im halbkugeligen Brennraum und wurden über Kipphebel betätigt. Mit dem Produktionsende des K 70 wurde auch die Fertigung dieser Motoren eingestellt – für Passat, Scirocco, Golf und Polo wurden weniger aufwendige und billigere Motoren von Audi übernommen (etwa der VW EA827) und neu entwickelt.
Die 75-PS-Variante des K 70 konnte mit Normalbenzin betrieben werden, der stärkere 1,6-Liter-Motor und der 1,8-Liter-Motor benötigten Superbenzin und boten bessere Fahrleistungen. Alle verbrauchten aber viel Kraftstoff. Das lag am für damalige Maßstäbe relativ hohen Fahrzeuggewicht (1060 kg leer) und dem wegen der kantigen Form hohen Luftwiderstand ({\displaystyle c_{\mathrm {w} }}c_{\mathrm {w} } = 0,52). In einem Test des K 70 mit 90-PS-1,6-Liter-Motor wurden im Durchschnitt 12,5 l/100 km ermittelt (Oktober 1970); die Höchstgeschwindigkeit lag bei 159 km/h. Ein späterer Test (Dezember 1970) ergab einen Durchschnittsverbrauch von 14,1 l/100 km. In einem Kurztest der Automobil Revue wurde dagegen ein Durchschnittsverbrauch von 11,3 l/100 km ermittelt.
Die damaligen Werbeprospekte von VW geben als Verbrauch (immer bei konstanter Geschwindigkeit von 110 km/h über 100 km und halber Nutzlast [hier: 230 kg Zuladung inklusive Fahrer] gemessen) an: der Prospekt von 1970 für beide Motorversionen (75 und 90 PS) 10,2 Liter, der Prospekt vom August 1973 weist 11,0 Liter (100 PS) bzw. 11,2 Liter (75 PS) aus – der höhere Wert für den 75-PS-Motor resultiert aus Änderungen am Vergaser, dessen Düsenbestückung im Lauf der Zeit mehrfach geändert wurde. In der in Funk und Fernsehen in den 1970er Jahren ausgestrahlten Autotestreihe mit Rainer Günzler ermittelten die Tester einen Durchschnittsverbrauch des 90-PS-Motors von 10,4 l/100 km bei konstanter Fahrt mit 110 km/h (Autobahn), im Stadtverkehr wurden 11,8 Liter, auf der Landstraße dagegen 9,8 Liter ermittelt.
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03
18:52
Re: VW K 70
Moin.
Mitte der 80er fuhr die Mutter meiner damaligen Freundin so ein "Ding".
In Blau meine ich.
Gruss
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- Sammy-Jooo
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09:56
Re: VW K 70
Für mich immer noch eines der schönsten Modelle von NSU/Volkswagen. Im Grunde genommen ist es ja auch der erste Passat von VW und als Kombi wäre es ein Riesenerfolg geworden.
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12:08
Re: VW K 70
Da bin ich voll bei Dir. Ein sehr formschönes Auto. Hat mir als Kind gefallen und heute immer noch. Auch das Raumangebot ist recht groß.Sammy-Jooo hat geschrieben: ↑Di 13. Jun 2023, 09:56 Für mich immer noch eines der schönsten Modelle von NSU/Volkswagen.
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14
08:38
Re: VW K 70
Für die damalige Zeit sah das Auto tatsächlich sehr "ordentlich" aus - grad in der Version mit den Doppelscheinwerfern. Und insbesondere sah der K70 wesentlich besser aus als der erste Passat.
Nicht ganz. Der K70 war etwa eine halbe Klasse über dem Passat angesiedelt bzw. umgekehrt, da der Passat ja erst 3 Jahre nach dem K70 auf den Markt kam.Im Grunde genommen ist es ja auch der erste Passat von VW
- Sammy-Jooo
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14
10:20
Re: VW K 70
Die Doppelscheinwerfer waren ja schon beim NSU-TTS Zeichen für eine sportliche Variante von NSU. Auch beliebt bei Käfer-Tunern für die breiten Kotflügel in die man die Dinger einsetzte. Und bei "Münch Mammut" Fahrern!