1. - Der Dicke war immer der Torwart
2. - Das Spiel endete, als alle müde waren
3. - Selbst wenn der aktuelle Stand 20-0 war, hat das letzte Tor immer gewonnen.
4. - Kein Schiedsrichter, es war eine gemeinschaftliche Entscheidung
5. - Gib nur ein Foul, wenn es sehr klar war oder jemand anfing zu weinen.
6. - Es gab kein Abseits
7. - Wenn der Ballbesitzer wütend wurde, war das Spiel vorbei.
8. - Die beiden besten Spieler konnten nicht im selben Team sein und das wussten sie auch.
9. - Wenn du zuletzt ausgewählt wurdest, war das eine große Demütigung, es bedeutete, dass dich niemand wollte.
10. - du hast sogar 2-3 Stunden hintereinander gespielt.
11. - Das Spiel wurde abgebrochen, wenn ein älterer Herr vorbeikam
12. Die Spieler aus der Nachbarschaft waren ewig Feinde.
13. - Wer keine Ahnung vom Fußball hatte, blieb Reserve oder Maximumverteidiger.
14. - Wenn die Großen spielten, musste man ohne zu protestieren das Feld verlassen.
15. -Es gab immer einen Nachbarn, der dich nicht spielen ließ und dir gedroht hat, den Ball wegzunehmen und ihn einzustecken.
16. - Wenn es eine Wette gab, war das Spiel sehr ernst, als wäre es ein Finale.
17. - Die Tore waren zwei Steine, zwei Schulranzen oder zwei Jacken, aber es gab immer eine Mannschaft mit dem kleineren Tor. (die vermeintlich schwächere)
18. - Wenn der Torwart geschoben oder geschuppst wurde, war das Tor ungültig.
19. - Die Regeln wurden alle vor Beginn des Spiels festgelegt
20. - Wenn es ein Elfmeter war, den Dicken aus dem Tor wegnehmen und der vermeintlich beste Torwart der Mannschaft ging ins Tor
Fußballregeln, als wir Kinder waren.
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Sep 2024
02
17:17
Re: Fußballregeln, als wir Kinder waren.
Ich stand des öfteren im Tor und - nein,ich war NICHT "der Dicke",sondern lauffaul.
Ich hatte sogar einige Male "Torwart-Handschuhe" dabei-eigentlich gehörten die zu Mutters "Sonntags-Staat".
Die habe ich mal per Zufall in einer Schublade gefunden und auch dort wieder reingelegt.
Irgendwann kam das heraus,und als "Belohnung" bekam ich diese Handschuhe um die Ohren.
Gespielt wurde mal "Seite gegen Seite" ,da waren die Haustüren unsere Tore.
Gab´des öfteren Stress mit den Erwachsenen,da es Türen mit Glas-Scheiben waren.
Beliebter war das Kicken auf einem der Hinterhöfe,da gab es eine Teppich-Klopfstange als Tor.
Meist stand ich dort im Tor,die anderen spielten 3 gegen 3 oder 4 gegen 4
Man war "Maier","Netzer","Müller","Beckenbauer"-oder wie ich-wenn ich nicht im Tor stand-"Berti Vogts"
Verletzungs-Unterbrechungen gab es auch,wenn die Knie aufgeschlagen waren.
Dann biste kurz nach oben,da wurde die Wunde gereinigt (meist mit Jod).ein Pflaster drauf und weiter ging´s.
Auch eine Art "Tribünen" gab es.
Das waren die Fenster der Nachbarn,die rünterblökten,wenn wir zu laut waren und dann mit "Spiel-Abbruch" drohten.
Es gab zumindest bei uns die Regel: 3 Ecken-Ein Elfer
Ich hatte sogar einige Male "Torwart-Handschuhe" dabei-eigentlich gehörten die zu Mutters "Sonntags-Staat".
Die habe ich mal per Zufall in einer Schublade gefunden und auch dort wieder reingelegt.
Irgendwann kam das heraus,und als "Belohnung" bekam ich diese Handschuhe um die Ohren.
Gespielt wurde mal "Seite gegen Seite" ,da waren die Haustüren unsere Tore.
Gab´des öfteren Stress mit den Erwachsenen,da es Türen mit Glas-Scheiben waren.
Beliebter war das Kicken auf einem der Hinterhöfe,da gab es eine Teppich-Klopfstange als Tor.
Meist stand ich dort im Tor,die anderen spielten 3 gegen 3 oder 4 gegen 4
Man war "Maier","Netzer","Müller","Beckenbauer"-oder wie ich-wenn ich nicht im Tor stand-"Berti Vogts"
Verletzungs-Unterbrechungen gab es auch,wenn die Knie aufgeschlagen waren.
Dann biste kurz nach oben,da wurde die Wunde gereinigt (meist mit Jod).ein Pflaster drauf und weiter ging´s.
Auch eine Art "Tribünen" gab es.
Das waren die Fenster der Nachbarn,die rünterblökten,wenn wir zu laut waren und dann mit "Spiel-Abbruch" drohten.
Es gab zumindest bei uns die Regel: 3 Ecken-Ein Elfer
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Sep 2024
02
18:42
Re: Fußballregeln, als wir Kinder waren.
Ich spielte vor allem im Alter von so 10-13 Jahren in jeder freien Minute Fussball, sei es in den Pausen oder an freien Nachmittagen. Sei es draussen auf dem Hartplatz oder auf dem (halben) Fussballplatz oder in der Halle. Am Abend erlaubten es meine Eltern nicht und in den Fussballverein durfte ich nicht, weil ich bereits bei den Pfadfindern und im Musikverein mitwirkte. Immerhin schaffte ich es dann mit 17/18 doch noch eine Saison im Fussballverein mitzuwirken. Das Vorhaben gab ich dann aber auf, als die zweite Brille zu Bruch ging. Ohne sah ich nichs und für Linsen waren meine Dioptrien resp. mein Sehleiden nicht geeignet.
Ich kann mich bezüglich des Fussballspielens als Kinder nicht mehr genau an jede Regel erinnern. Da gab es bei Norby ganz spezielle und erstaunlich wie viele Dir in Erinnerung geblieben sind. Ich weiss noch, dass ich mir damals den Kaiser, Franz Beckenbauer zum Vorbild nahm. Als der Libero, der das Spiel von hinten dirigierte. Allerdings waren meine technischen Fertigkeiten eigentlich eines Liberos nicht würdig und ich war als Verteidiger eigentlich auch zu klein (kopfballtechnisch).
An eine von Norby nicht genannte Regel kann ich mich aber noch erinnern. Bei uns gab es auch keine Eckbälle. Die Regel besagte: "Drei Eckbälle (wir in der Schweiz sagen Corner) ergeben einen Strafstoss (wir in der Schweiz sagen dazu Penalty)". Elfmeter waren es aber nicht, sondern weniger. Ich kann mich aber nicht erinnern wieviele Meter es etwa waren. Vielleicht 7, vielleicht auch weniger (das ist so eine Sache mit der Distanzabschätzung bei Kindern).
Ich ergänze noch die Regeln von Norby um meine Sicht:
1. - Der Dicke war immer der Torwart
-> das wurde so explizit nie gesagt oder bestimmt. Aber rückblickend muss ich sagen: das hatte was. Oder jener mit dem geringsten fussballerischen Talent. Ich war selber nie im Tor, weiss deshalb auch nicht mehr ob die Torhüter Handschuhe getragen haben oder nicht (eventuell waren das auch normale Woll- oder Skihandschuhe).
2. - Das Spiel endete, als alle müde waren
-> das war auch bei uns meist so bzw. wenn nicht mehr genügend da waren um zwei Mannschaften mit einer genügenden Anzahl von Spielern zu bilden. Das kam auch auf die Spielfeldgrösse an. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern wieviele wir jeweils pro Mannschaft waren. Ich glaube es waren meist ein Torhüter und 6-10 Feldspieler (mehr als total 11 auf jeden Fall sicher nicht).
3. - Selbst wenn der aktuelle Stand 20-0 war, hat das letzte Tor immer gewonnen.
-> ne, es gewann immer das Team mit mehr erzielten Toren.
4. - Kein Schiedsrichter, es war eine gemeinschaftliche Entscheidung
-> dito, ausser es fand sich mal einer, der den Schiri mimte (meistens einer oder eine, der/die überhaupt nicht Fussball spielen konnte oder handicapiert war - mit Armbruch zum Beispiel=
5. - Gib nur ein Foul, wenn es sehr klar war oder jemand anfing zu weinen.
-> hmmm... ich weiss gar nicht mehr wie das bei uns geregelt wurde. Wahrscheinlich waren wir so fair, dass es gar keine Fouls gab?! Man weiss es nicht. Aber wenn jemand weinte oder nicht mehr weiter spielen konnte haben wir das natürlich schon als Foul gesehen.
6. - Es gab kein Abseits
-> Das handhabten wir auch so (es gab ja auch keine Linienrichter). Daher hatte ich auch bis ins Erwachsenenalter Mühe zu erklären was eigentlich Abseits ist.
7. - Wenn der Ballbesitzer wütend wurde, war das Spiel vorbei.
-> Ja, dieses Problem hatten wir auch. Der wollte dann immer auch den Ball mitnehmen. Das gleiche Problem hatten wir, wenn der Ballbesitzer früher als die anderen nach Hause wollte oder musste. Das Problem stellte sich allerdings nur selten, denn die meisten nahmen dann auch einen Ball mit, so dass wir also nie eine Ballknappheit hatten.
8. - Die beiden besten Spieler konnten nicht im selben Team sein und das wussten sie auch.
-> Das machten wir auch so. Wir lösten das Problem wie wir das auch in allen Ballsportarten in der Schule handhabten. Die beiden besten Spieler durften sich jeweils einen aussuchen. Das heisst zuerst wählte der zweitbeste Spieler einen aus, dann der beste etc. Bis keiner mehr da war. Wenn keine zwei da waren, die Torhüter spielen wollten mussten dann halt noch zwei freiwillige gesucht werden für diese Position.
9. - Wenn du zuletzt ausgewählt wurdest, war das eine große Demütigung, es bedeutete, dass dich niemand wollte.
-> Das war leider so. Das passierte mir zum Glück nicht. Dafür war ich jeweils der letzte, wenn nach Grösse ausgewählt wurde.
10. - du hast sogar 2-3 Stunden hintereinander gespielt.
-> mindestens! Bis zum eindunkeln.
11. - Das Spiel wurde abgebrochen, wenn ein älterer Herr vorbeikam
-> Ne, Abbruch gab es zum Beispiel wenn reklamiert wurde, dass wir zu laut seien (was ab und zu passierte, wenn wir auf dem Pausenplatz spielten).
12. Die Spieler aus der Nachbarschaft waren ewig Feinde.
-> Ne, Rivalität gab es eher mit Schülern aus anderen Schulhäusern oder aus höheren oder tieferen Klassen.
13. - Wer keine Ahnung vom Fußball hatte, blieb Reserve oder Maximumverteidiger.
-> Tendenziell war das auch bei uns so. Die meisten wollten im Sturm spielen oder wenigstens die Spielmacherposition. Ich war eine absolute Ausnahme mit dem Libero-Wunsch. Ich konnte mich aber auch mit der Position als rechter Verteidiger irgendwann anfreunden - da dachte ich dann jeweils an den Terrier, Berti Vogts. Allerdings war beim rechts verteidigen damals noch die klassische Position mit praktisch ausschliesslich Verteidigungsaufgaben in der eigenen Platzhälfte angesagt - da gab es noch kaum offensive Aufgaben für einen Aussenverteidiger.
14. - Wenn die Großen spielten, musste man ohne zu protestieren das Feld verlassen.
-> ja, das war natürlich das Schicksal der Jüngeren (rein von der Grösse her waren eh alle grösser als ich).
15. -Es gab immer einen Nachbarn, der dich nicht spielen ließ und dir gedroht hat, den Ball wegzunehmen und ihn einzustecken.
-> Ja, wenn wir mal auf einem Rasenplatz gespielt haben war das oft der Fall. Und Diplomatie war damals weder unsere Stärke noch diejenige der Nachbarn.
16. - Wenn es eine Wette gab, war das Spiel sehr ernst, als wäre es ein Finale.
-> Gewettet haben wir eigentlich nie. Heute frage ich mich allerdings warum wohl?!
17. - Die Tore waren zwei Steine, zwei Schulranzen oder zwei Jacken, aber es gab immer eine Mannschaft mit dem kleineren Tor. (die vermeintlich schwächere)
-> Das mit den Toren haben wir auch so gelöst. Ausser es waren fixe Tore installiert (auf einem Hartplatz zum Beispiel oder wenn Kleintore vorhanden waren - Hockeytore zum Beispiel). Oft war auch nur ein Tor fix (zum Beispiel eine Teppichklopfstange), das andere nicht. Waren die Tore durch Tornister, Kleider oder so begrenzt waren diese aber immer gleich breit. Bezüglich der Höhe galt: Mannshöhe, meist gemünzt auf den Torhüter. Oder so hoch wie zum Beispiel das eine Fixtor (z.B. Teppichklopfstange). Die Höhe war auch oft begrenzt aufgrund der Gegebenheiten des Platzes. Waren rundum Gitter so war das kein Problem. Oft war aber auch die Vorgabe, dass man nur flach schiessen durfte (da man sonst den Ball dauernd irgendwo holen musste - im Wald, im Teich oder so). Sehr oft mussten wir viel Zeit aufwenden, weil der Ball ins Nirvana flog und wir diesen lange suchen mussten. Manchmal hiess das Motto daher oft eher "Fussball suchen" ansatt "Fussball spielen".
18. - Wenn der Torwart geschoben oder geschuppst wurde, war das Tor ungültig.
-> Das haben wir auch so gehandhabt. In Anlehnung an die Regeln im Basketball.
19. - Die Regeln wurden alle vor Beginn des Spiels festgelegt
-> Immer. Und die wurden auch nicht geändert.
20. - Wenn es ein Elfmeter war, den Dicken aus dem Tor wegnehmen und der vermeintlich beste Torwart der Mannschaft ging ins Tor
-> ne, der Torwart blieb. Ausser er hatte Angst vor dem Torschuss. Da sich meistens eh niemand dieser Verantwortung stellen wollte wuchs der Respekt vor dem Torhüter sehr - vor allem wenn dieser den Ball sogar noch hielt.
Ja, war eine schöne Zeit, als man sich einfach so spontan zum Fussball spielen treffen konnte und wusste: irgendwelche Jungs sind immer auch da. Waren mal doch nicht genügend da um ein Spiel zu starten, so machten wir halt vorläufig Schusstrainings. Einer stellte sich ins Tor (da stellte ich mich natürlich auch ab und zu zur Verfügung) und die anderen zielten aufs Tor - natürlich einer nach dem anderen. Oder wir übten Flanken und Bälle zu stoppen.
Ich kann mich bezüglich des Fussballspielens als Kinder nicht mehr genau an jede Regel erinnern. Da gab es bei Norby ganz spezielle und erstaunlich wie viele Dir in Erinnerung geblieben sind. Ich weiss noch, dass ich mir damals den Kaiser, Franz Beckenbauer zum Vorbild nahm. Als der Libero, der das Spiel von hinten dirigierte. Allerdings waren meine technischen Fertigkeiten eigentlich eines Liberos nicht würdig und ich war als Verteidiger eigentlich auch zu klein (kopfballtechnisch).
An eine von Norby nicht genannte Regel kann ich mich aber noch erinnern. Bei uns gab es auch keine Eckbälle. Die Regel besagte: "Drei Eckbälle (wir in der Schweiz sagen Corner) ergeben einen Strafstoss (wir in der Schweiz sagen dazu Penalty)". Elfmeter waren es aber nicht, sondern weniger. Ich kann mich aber nicht erinnern wieviele Meter es etwa waren. Vielleicht 7, vielleicht auch weniger (das ist so eine Sache mit der Distanzabschätzung bei Kindern).
Ich ergänze noch die Regeln von Norby um meine Sicht:
1. - Der Dicke war immer der Torwart
-> das wurde so explizit nie gesagt oder bestimmt. Aber rückblickend muss ich sagen: das hatte was. Oder jener mit dem geringsten fussballerischen Talent. Ich war selber nie im Tor, weiss deshalb auch nicht mehr ob die Torhüter Handschuhe getragen haben oder nicht (eventuell waren das auch normale Woll- oder Skihandschuhe).
2. - Das Spiel endete, als alle müde waren
-> das war auch bei uns meist so bzw. wenn nicht mehr genügend da waren um zwei Mannschaften mit einer genügenden Anzahl von Spielern zu bilden. Das kam auch auf die Spielfeldgrösse an. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern wieviele wir jeweils pro Mannschaft waren. Ich glaube es waren meist ein Torhüter und 6-10 Feldspieler (mehr als total 11 auf jeden Fall sicher nicht).
3. - Selbst wenn der aktuelle Stand 20-0 war, hat das letzte Tor immer gewonnen.
-> ne, es gewann immer das Team mit mehr erzielten Toren.
4. - Kein Schiedsrichter, es war eine gemeinschaftliche Entscheidung
-> dito, ausser es fand sich mal einer, der den Schiri mimte (meistens einer oder eine, der/die überhaupt nicht Fussball spielen konnte oder handicapiert war - mit Armbruch zum Beispiel=
5. - Gib nur ein Foul, wenn es sehr klar war oder jemand anfing zu weinen.
-> hmmm... ich weiss gar nicht mehr wie das bei uns geregelt wurde. Wahrscheinlich waren wir so fair, dass es gar keine Fouls gab?! Man weiss es nicht. Aber wenn jemand weinte oder nicht mehr weiter spielen konnte haben wir das natürlich schon als Foul gesehen.
6. - Es gab kein Abseits
-> Das handhabten wir auch so (es gab ja auch keine Linienrichter). Daher hatte ich auch bis ins Erwachsenenalter Mühe zu erklären was eigentlich Abseits ist.
7. - Wenn der Ballbesitzer wütend wurde, war das Spiel vorbei.
-> Ja, dieses Problem hatten wir auch. Der wollte dann immer auch den Ball mitnehmen. Das gleiche Problem hatten wir, wenn der Ballbesitzer früher als die anderen nach Hause wollte oder musste. Das Problem stellte sich allerdings nur selten, denn die meisten nahmen dann auch einen Ball mit, so dass wir also nie eine Ballknappheit hatten.
8. - Die beiden besten Spieler konnten nicht im selben Team sein und das wussten sie auch.
-> Das machten wir auch so. Wir lösten das Problem wie wir das auch in allen Ballsportarten in der Schule handhabten. Die beiden besten Spieler durften sich jeweils einen aussuchen. Das heisst zuerst wählte der zweitbeste Spieler einen aus, dann der beste etc. Bis keiner mehr da war. Wenn keine zwei da waren, die Torhüter spielen wollten mussten dann halt noch zwei freiwillige gesucht werden für diese Position.
9. - Wenn du zuletzt ausgewählt wurdest, war das eine große Demütigung, es bedeutete, dass dich niemand wollte.
-> Das war leider so. Das passierte mir zum Glück nicht. Dafür war ich jeweils der letzte, wenn nach Grösse ausgewählt wurde.
10. - du hast sogar 2-3 Stunden hintereinander gespielt.
-> mindestens! Bis zum eindunkeln.
11. - Das Spiel wurde abgebrochen, wenn ein älterer Herr vorbeikam
-> Ne, Abbruch gab es zum Beispiel wenn reklamiert wurde, dass wir zu laut seien (was ab und zu passierte, wenn wir auf dem Pausenplatz spielten).
12. Die Spieler aus der Nachbarschaft waren ewig Feinde.
-> Ne, Rivalität gab es eher mit Schülern aus anderen Schulhäusern oder aus höheren oder tieferen Klassen.
13. - Wer keine Ahnung vom Fußball hatte, blieb Reserve oder Maximumverteidiger.
-> Tendenziell war das auch bei uns so. Die meisten wollten im Sturm spielen oder wenigstens die Spielmacherposition. Ich war eine absolute Ausnahme mit dem Libero-Wunsch. Ich konnte mich aber auch mit der Position als rechter Verteidiger irgendwann anfreunden - da dachte ich dann jeweils an den Terrier, Berti Vogts. Allerdings war beim rechts verteidigen damals noch die klassische Position mit praktisch ausschliesslich Verteidigungsaufgaben in der eigenen Platzhälfte angesagt - da gab es noch kaum offensive Aufgaben für einen Aussenverteidiger.
14. - Wenn die Großen spielten, musste man ohne zu protestieren das Feld verlassen.
-> ja, das war natürlich das Schicksal der Jüngeren (rein von der Grösse her waren eh alle grösser als ich).
15. -Es gab immer einen Nachbarn, der dich nicht spielen ließ und dir gedroht hat, den Ball wegzunehmen und ihn einzustecken.
-> Ja, wenn wir mal auf einem Rasenplatz gespielt haben war das oft der Fall. Und Diplomatie war damals weder unsere Stärke noch diejenige der Nachbarn.
16. - Wenn es eine Wette gab, war das Spiel sehr ernst, als wäre es ein Finale.
-> Gewettet haben wir eigentlich nie. Heute frage ich mich allerdings warum wohl?!
17. - Die Tore waren zwei Steine, zwei Schulranzen oder zwei Jacken, aber es gab immer eine Mannschaft mit dem kleineren Tor. (die vermeintlich schwächere)
-> Das mit den Toren haben wir auch so gelöst. Ausser es waren fixe Tore installiert (auf einem Hartplatz zum Beispiel oder wenn Kleintore vorhanden waren - Hockeytore zum Beispiel). Oft war auch nur ein Tor fix (zum Beispiel eine Teppichklopfstange), das andere nicht. Waren die Tore durch Tornister, Kleider oder so begrenzt waren diese aber immer gleich breit. Bezüglich der Höhe galt: Mannshöhe, meist gemünzt auf den Torhüter. Oder so hoch wie zum Beispiel das eine Fixtor (z.B. Teppichklopfstange). Die Höhe war auch oft begrenzt aufgrund der Gegebenheiten des Platzes. Waren rundum Gitter so war das kein Problem. Oft war aber auch die Vorgabe, dass man nur flach schiessen durfte (da man sonst den Ball dauernd irgendwo holen musste - im Wald, im Teich oder so). Sehr oft mussten wir viel Zeit aufwenden, weil der Ball ins Nirvana flog und wir diesen lange suchen mussten. Manchmal hiess das Motto daher oft eher "Fussball suchen" ansatt "Fussball spielen".
18. - Wenn der Torwart geschoben oder geschuppst wurde, war das Tor ungültig.
-> Das haben wir auch so gehandhabt. In Anlehnung an die Regeln im Basketball.
19. - Die Regeln wurden alle vor Beginn des Spiels festgelegt
-> Immer. Und die wurden auch nicht geändert.
20. - Wenn es ein Elfmeter war, den Dicken aus dem Tor wegnehmen und der vermeintlich beste Torwart der Mannschaft ging ins Tor
-> ne, der Torwart blieb. Ausser er hatte Angst vor dem Torschuss. Da sich meistens eh niemand dieser Verantwortung stellen wollte wuchs der Respekt vor dem Torhüter sehr - vor allem wenn dieser den Ball sogar noch hielt.
Ja, war eine schöne Zeit, als man sich einfach so spontan zum Fussball spielen treffen konnte und wusste: irgendwelche Jungs sind immer auch da. Waren mal doch nicht genügend da um ein Spiel zu starten, so machten wir halt vorläufig Schusstrainings. Einer stellte sich ins Tor (da stellte ich mich natürlich auch ab und zu zur Verfügung) und die anderen zielten aufs Tor - natürlich einer nach dem anderen. Oder wir übten Flanken und Bälle zu stoppen.
Music was my first love and it will be my last (John Miles)
Why does it hurt when my heart misses the beat? (Propaganda)
Why does it hurt when my heart misses the beat? (Propaganda)
- Kleini
- Dallas-Gucker/in
- Beiträge: 666
- Registriert seit: 3 Jahre 7 Monate
- Hat sich bedankt: 201 Mal
- Danksagung erhalten: 125 Mal
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Sep 2024
08
15:18
Re: Fußballregeln, als wir Kinder waren.
21 Am Samstag wurde zwischendurch mal Pause gemacht, um auf "Sport und Musik" die Bundesligazwischenstände zu erhalten. Bei uns waren im Nachhinein betrachtet relativ viele verschiedene Vereine vertreten (Schalke war am häufigsten dabei, aber auch Mönchengladbach, Bayern und sogar der Hamburger SV und Kaiserslautern. Merkwürdigerweise oder auch zum Glück keine Dortmunder - davon gab es in Wanne-Eickel aber generell nicht so viele)
22 Es wurde ebenfalls Pause gemacht, um Wassereis von der Bude zu holen.
23 Am Samstag wurde kurz mitunter Pause gemacht, wenn in der benachbarten Kirche eine Hochzeit stattfand, um dort Geld zu sammeln, das Braut und Bräutigam beim Verlassen der Kirche geworfen haben.
Regel 2 Das Spiel endete auch oft, wenn es dunkel wurde.
Regel 3 gab es bei uns nicht.
Regel 11 Bei uns wurde das Spiel auch schon mal abgebrochen, wenn der Ball zu oft über die Mauer auf den Friedhof geschossen wurde.
Regel 12 Es gab ab und an Straßen- oder Siedlungsspiele gegeneinander.
Regel 14 Bei uns spielten alle zusammen.
Regel 16 Wir haben nie gewettet.
Regel 19 Die Regeln waren allen bekannt.
Wir haben auch häufig Ausbuttern oder Elferschießen gespielt.
Viele Grüße
Kleini
22 Es wurde ebenfalls Pause gemacht, um Wassereis von der Bude zu holen.
23 Am Samstag wurde kurz mitunter Pause gemacht, wenn in der benachbarten Kirche eine Hochzeit stattfand, um dort Geld zu sammeln, das Braut und Bräutigam beim Verlassen der Kirche geworfen haben.
Regel 2 Das Spiel endete auch oft, wenn es dunkel wurde.
Regel 3 gab es bei uns nicht.
Regel 11 Bei uns wurde das Spiel auch schon mal abgebrochen, wenn der Ball zu oft über die Mauer auf den Friedhof geschossen wurde.
Regel 12 Es gab ab und an Straßen- oder Siedlungsspiele gegeneinander.
Regel 14 Bei uns spielten alle zusammen.
Regel 16 Wir haben nie gewettet.
Regel 19 Die Regeln waren allen bekannt.
Wir haben auch häufig Ausbuttern oder Elferschießen gespielt.
Viele Grüße
Kleini