Kassetten: Das Wort zum Bandtyp
Verfasst: Mo 3. Okt 2022, 15:13
Wer damals™ loszog, sich neue Leerkassetten zuzulegen, fand – normalerweise – im Laden eine Auswahl an mehreren Bandtypen vor. Auch an Kassettendecks konnte man den Bandtyp der eingelegten Kassette aus mehreren wählen. Von daher dürften die Bezeichnungen zumindest den Baby Boomers, der Generation X und den ältesten Millennials noch ziemlich geläufig sein.
Aber trotzdem, was gab’s da so, und wo kam es gerade in den 80ern zum Einsatz?
Fe (Ferro, IEC Ⅰ): grob gesagt Rost auf Band. Hier wurde ganz einfach Eisenoxid verwendet, deswegen waren Ferro-Bänder rötlich. In den 70ern war das noch das Standardband. In den 80ern übernahm aber schnell Chromdioxid das Zepter, und Ferro war eigentlich nur noch was für Sprachnotizen und Sparbrötchen.
Cr (Chromdioxid, kurz Chrom, IEC Ⅱ): Irgendwann wollte man einfach Qualität. Irgendwann nutzte man am Walkman nicht mehr die mitgelieferten Alibi-Kopfhörer, sondern anständige Abhören. Und irgendwann hatte man Kumpels mit CD-Player oder gar selber einen und wollte die Qualitätsverluste minimieren. Deswegen wurde in den 80ern Chromdioxid zur populärsten Bandsorte. Selbst in Supermärkten bekam man Chrom-Kassetten.
Das heißt, eigentlich hatte kaum jemand außer Sony und BASF wirklich Chromdioxid. Deswegen auch dieses selbstbewußte „Chromdioxid Super Ⅱ“ und so. Die Konkurrenz setzte aus Lizenzgründen zu einem erheblichen Teil kobaltdotiertes Eisenoxid ein, das ähnlich war, aber nicht genauso wie Chromdioxid. Wenn nirgendwo auf der Kassette oder dem Inlay was von Chromdioxid oder „Chrome“ steht, ist es wahrscheinlich auch keins.
FeCr (Ferrochrom, IEC Ⅲ): der Exot. Wie der Name schon sagt, eine Kombination aus Ferro und Chrom. Selten, teuer, von etlichen Endgeräten gar nicht unterstützt und letztlich ohne signifikanten Vorteil gegenüber Chrom oder „Chrom“. Gab es noch eine Weile auf Bandwahlschaltern, aber als Kassetten bald kaum mehr und verschwand Mitte der 80er komplett.
Me (Metall, IEC Ⅳ): „High-End“ und richtig teuer. Dafür brauchte man auch richtig gute und teure Tapedecks, denn die meisten Consumer-Geräte gingen nur bis Chrom oder höchstens, wenn sie alt genug waren, bis Ferrochrom. Metall dürfte was für diejenigen sein, die einen adäquaten Ersatz für Halbzollband suchten, weil sie inzwischen weder Bandmaschinen noch Bänder mehr bekamen.
In den frühen 80ern merkte man schon, daß Chrom Ferro überholte. Ende der 80er, Anfang der 90er war der Prozeß längst abgeschlossen. Ich kann mich noch an die Kassettenauslagen bei uns im Kaufhaus erinnern.
Ganz rechts lagen ein, zwei Sorten Ferro-Kassetten, meines Wissens auf jeden Fall eine TDK, möglicherweise auch noch was von BASF für konservativere Käufer, durchweg 60-Minuten-Kassetten. Mit zwei Mark pro Kassette war man dabei, mitunter noch weniger.
Dazwischen lag das komplette „Chrom“-Sortiment von BASF, TDK und Maxell. Ab vier Märkern pro Stück bekam man Anständiges sogar in 90 Minuten, für einen Fünfer noch Besseres. Verkauft wurde überwiegend in Fünferpacks aus Gründen. Also, aus denselben Gründen, aus denen man als Jugendlicher immer ein Doppel-Tapedeck haben wollte.
Ganz links lag die TDK MA. Das einzige Metallband. Und sauteuer waren die Dinger. Die MA 120 war mit zwölf Mark pro Stück die teuerste Kassette im Laden und die einzige 120er. Weiß der Henker, wie oft so eine gekauft wurde.
Aber gut, da, wo ich wohnte, mußte man für eine annehmbare Stereoanlage knapp 100 km fahren oder einen der Versandhauskataloge zur Hand nehmen, die es damals™ in so ziemlich jedem Haushalt gab, weil wir ja nix hatten™.
Aber trotzdem, was gab’s da so, und wo kam es gerade in den 80ern zum Einsatz?
Fe (Ferro, IEC Ⅰ): grob gesagt Rost auf Band. Hier wurde ganz einfach Eisenoxid verwendet, deswegen waren Ferro-Bänder rötlich. In den 70ern war das noch das Standardband. In den 80ern übernahm aber schnell Chromdioxid das Zepter, und Ferro war eigentlich nur noch was für Sprachnotizen und Sparbrötchen.
Cr (Chromdioxid, kurz Chrom, IEC Ⅱ): Irgendwann wollte man einfach Qualität. Irgendwann nutzte man am Walkman nicht mehr die mitgelieferten Alibi-Kopfhörer, sondern anständige Abhören. Und irgendwann hatte man Kumpels mit CD-Player oder gar selber einen und wollte die Qualitätsverluste minimieren. Deswegen wurde in den 80ern Chromdioxid zur populärsten Bandsorte. Selbst in Supermärkten bekam man Chrom-Kassetten.
Das heißt, eigentlich hatte kaum jemand außer Sony und BASF wirklich Chromdioxid. Deswegen auch dieses selbstbewußte „Chromdioxid Super Ⅱ“ und so. Die Konkurrenz setzte aus Lizenzgründen zu einem erheblichen Teil kobaltdotiertes Eisenoxid ein, das ähnlich war, aber nicht genauso wie Chromdioxid. Wenn nirgendwo auf der Kassette oder dem Inlay was von Chromdioxid oder „Chrome“ steht, ist es wahrscheinlich auch keins.
FeCr (Ferrochrom, IEC Ⅲ): der Exot. Wie der Name schon sagt, eine Kombination aus Ferro und Chrom. Selten, teuer, von etlichen Endgeräten gar nicht unterstützt und letztlich ohne signifikanten Vorteil gegenüber Chrom oder „Chrom“. Gab es noch eine Weile auf Bandwahlschaltern, aber als Kassetten bald kaum mehr und verschwand Mitte der 80er komplett.
Me (Metall, IEC Ⅳ): „High-End“ und richtig teuer. Dafür brauchte man auch richtig gute und teure Tapedecks, denn die meisten Consumer-Geräte gingen nur bis Chrom oder höchstens, wenn sie alt genug waren, bis Ferrochrom. Metall dürfte was für diejenigen sein, die einen adäquaten Ersatz für Halbzollband suchten, weil sie inzwischen weder Bandmaschinen noch Bänder mehr bekamen.
In den frühen 80ern merkte man schon, daß Chrom Ferro überholte. Ende der 80er, Anfang der 90er war der Prozeß längst abgeschlossen. Ich kann mich noch an die Kassettenauslagen bei uns im Kaufhaus erinnern.
Ganz rechts lagen ein, zwei Sorten Ferro-Kassetten, meines Wissens auf jeden Fall eine TDK, möglicherweise auch noch was von BASF für konservativere Käufer, durchweg 60-Minuten-Kassetten. Mit zwei Mark pro Kassette war man dabei, mitunter noch weniger.
Dazwischen lag das komplette „Chrom“-Sortiment von BASF, TDK und Maxell. Ab vier Märkern pro Stück bekam man Anständiges sogar in 90 Minuten, für einen Fünfer noch Besseres. Verkauft wurde überwiegend in Fünferpacks aus Gründen. Also, aus denselben Gründen, aus denen man als Jugendlicher immer ein Doppel-Tapedeck haben wollte.
Ganz links lag die TDK MA. Das einzige Metallband. Und sauteuer waren die Dinger. Die MA 120 war mit zwölf Mark pro Stück die teuerste Kassette im Laden und die einzige 120er. Weiß der Henker, wie oft so eine gekauft wurde.
Aber gut, da, wo ich wohnte, mußte man für eine annehmbare Stereoanlage knapp 100 km fahren oder einen der Versandhauskataloge zur Hand nehmen, die es damals™ in so ziemlich jedem Haushalt gab, weil wir ja nix hatten™.