Achtziger-Forum

Ich besitze noch ein Zeichenbrett von Rotring aus meiner ersten Ausbildung 1990. Dieses Modell ist aber von 1977:

Irgendwo im Keller in irgendeinem Karton müsste ich genau so ein Teil noch haben, denn das waren die Zeichenbretter die von der Schule genutzt wurden und seltsamerweise wollte es niemand wieder haben.

Ich musste meins damals selbst kaufen. War vom ersten Lehrgeld gar nicht so billig.

So was hatte ich auch (wobei - wie ich meine nicht von Rotring). Wir hatten damals - wohl so um 1990 herum - in der Schule ein Jahr lang ein Fach, das hiess "Technisches Zeichnen" oder so ähnlich. Hat mir gut gefallen. Das Zeichenbrett und die dazugehörigen Stifte konnte wer wollte (ich wollte ) gebraucht für kleines Geld von der Schule kaufen. Allerdings flachte das Interesse schnell ab, was auch an den stets zu reinigenden und trotzdem dauerverklebten Tuschestifte lag . Und als dann irgendwann auch bei mir der PC Einzug hielt, wurde das Zeichenbrett Dank Zeichen- und (einfachen) CAD-Programmen eh' obsolet.

Ach: Da gab's ja früher noch was Grösseres:


Überhaupt... das Zeichnen und Kopieren von Technischen Plänen muss früher, bis CAD-Programme und Plotter endgültig überall Einzug hielten in den Architektur- und Ingenieurbüros eine Riesenarbeit gewesen sein. Wenn ich mir nur schon die Originalpläne unseres Hauses angucke (gebaut 1987 - also passend zum Forum ). Das sind (inkl. Umgebungspläne) so an die 10 Blätter, die meisten davon im Format A1 oder grösser und es schaut mir alles noch nach Handarbeit aus .

Da gebe ich dir völlig Recht. Damals war es echt noch harte Handarbeit. Dagegen ist das heute ein Katzenspiel. Ich habe vor 9 Jahren umgeschult zum Technischen Produktdesigner FR Maschinen- & Anlagenkonstruktion. Lange Berufsbezeichnung für den Altberuf Technischer Zeichner. Aber ich zeichne auch nicht, sondern Designe wirklich am PC. Zeichnen habe ich damals auf der Regelschule auch für ein Jahr gehabt. Aber mit Minenbleistifte. Auch später in meiner Erstausbildung zum KFZ-Mechaniker war Zeichnen ein Hauptfach. Heute arbeite ich mit der CAD-Software Autodesk Inventor im Bereich Windenergie und muss feststellen das ich ein Megageilen Beruf habe, der mir unendlich viel Spaß macht.

Als die CNC/NC Technik Einzug hielt hat sich ja auch das "Technische Zeichnen" mit dem Computer, also CAD (Computer Added Design) verändert und immer weiter entwickelt. In der ersten Zeit musste man die Technische Zeichnung noch lesen können und dann die Daten der Werkstücke für Drehmaschinen und Bearbeitungszentren (Fräsen, Bohren, Drehen usw.) in ein passendes Programm umsetzen. Später dann, solange ich mit der Materie zu tun hatte, gab es das "Auto-CAD" Programm und da wurde mit der Zeichnung auch gleich ein passendes Programm für die Herstellung des Bauteils generiert. Inzwischen ist es wohl wesentlich weiter, aber da kann ich nicht mehr mitreden.

Mit AutoCAD arbeiten die heute noch. Ich/Wir selber haben keine CNC Maschinen. Bauteile zum Lasern gebe ich an Partnerfirmen ab. Wenn ich meine Zeichnungen zu AutoCAD Datei umwandle, dann sind die recht glücklich und müssen eigentlich gar nicht mehr so viel tun. Ich dachte eigentlich auch, dass es bald mehr Step-Dateien (3D-Bauteile) gefragt sind, aber wurde diesbezüglich eines besseren belehrt. Wahrscheinlich ist das dann doch eher was im 3D-Druckbereich, da hört man täglich immer neuere Erfolge.