Achtziger-Forum

Leider muss auch ich zugeben, dass es zu einem eigenen Kettcar nicht gereicht hat... Aber es gab ja Freunde.

Das Kettcar war für Blagen ausse Arbeitersiedlung für deren Eltern unerschwinglich,von meinen Kumpels hatte dat keiner.
Entweder Dreirad,später kleines Kinder-Fahrrad oder der klassische Tretroller mit Gummi-Bereifung.
Damit wurden auch legendäre "Formel 1-Rennen" ausgetragen,die "Rennpiste" war der Häuserblock.

Hier sogar schon elektrisch

Raus aus der Stube, rein ins Vergnügen - Vedes 1989

Aus dem Quelle Katalog 1981/82:

Mal sehen...

Als ich noch ganz klein war, hatte ich erst ein Dreirad. Das kam drinnen wie draußen im halben Neubauviertel zum Einsatz. Das könnte tatsächlich auch schon von Kettler gewesen sein, Rahmenfarbe war jedenfalls Rot.

Dann kam ein original Kettler-Kettcar, gelb mit weißer Schürze vorne und schwarzem Kettenkasten. Schaltung in dem Sinne hatte das nicht, der Hebel auf dem Kettenkasten legte den Leerlauf ein. Dazu gab’s die denkbar simple Handbremse für die Hinterräder, die aber so ineffizient war, daß ich immer mit den Pedalen bremste. Angetrieben war nur das rechte Hinterrad. Auf dem Rad habe ich immer den Reifen am schnellsten abradiert, und mein Vater hat die Pellen von Rad zu Rad getauscht.

Mein Nachbarskumpel hatte ein anderes ähnliches Vehikel, aber nicht von Kettler. Das könnte das von Mars gewesen sein. Damit sind wir wie die Irren im Viertel herumgefahren. Ein anderer Junge in der Gegend hatte gar ein Tretauto mit GfK-Karosserie und beleuchtbaren Scheinwerfern.

Einen Traktor hatte nur ein Bauernsohn aus dem Bekanntenkreis (früh übt sich und so); da kann ich mich noch an die sechs funktionslosen, aber coolen Wippschalter erinnern – und daran, wie zweifelhaft ich damals schon Hartplastikspritzlinge als Reifen fand. Hat sowas eigentlich außer Ferbedo noch jemand anders gebaut?

In meiner Kinderzeit, also in den späten 60er und bis in die mittleren 70er, hatten nur wenige Kinder die Möglichkeit ein echtes Kettcar zu fahren. Bei uns hatten auch nur die Kinder aus der "gehobenen" Klasse so etwas und der Rest gab sich mit Dreirädern, Tretrollern (meiner war von PUKY) und Kinder-Fahrrädern (meines war später auch von PUKY) mit oder ohne Stützräder zufrieden. Bei uns in der Strasse gab es eine, heute würde man sagen Öko, Familie die keinen Wert auf so etwas legte. Die hatten Tretroller aus Holz, Laufräder aus Holz und so einen Holländer-Ruderrenner von Steiff (man sieht also Geld war egal) auch hauptsächlich aus Holz als Kettcar-Ersatz. Das Ding wurde mit den Füßen gelenkt und über eine Art Zugrolle mit Rückholmechanismus angetrieben. Man zog also an dem gelben Griff (im Foto) und damit ein breites Band (wie ein Spanngurt) zu sich und gab "Gas". Beim entlasten vom Band, also beim Vorbeugen, rollte es sich wieder auf und es begann von vorne. Das Ding sah nach nichts aus, aber man bekam ein Höllentempo damit hin.