Bundeswehr - Manöver bei minus 26 Grad (1982)

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Retro
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Apr 2022 19 17:50

Re: Bundeswehr - Manöver bei minus 26 Grad (1982)

Beitrag von Retro

Semi Silesian hat geschrieben: Di 19. Apr 2022, 17:42 ...in den 80ern haben die echt noch fast jeden eingezogen.
Jep, mein Hausarzt war sich auch sicher, dass ich wegen diverser gesundheitlicher Problemchen wohl eh ausgemustert werde.
Was kam bei der Musterung raus? T2. ^^ Habe noch am selben Tag angefangen eine Zivistelle zu suchen. :p



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Norby
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Apr 2022 19 18:37

Re: Bundeswehr - Manöver bei minus 26 Grad (1982)

Beitrag von Norby

Mir ging es ähnlich, ich hatte null Bock auf Bundeswehr und Zivildienst. Ich wollte endlich, kurz nach der Ausbildung, Geld verdienen.

Das Null Bock hat sich durch die ganze Militärzeit gezogen. Schießen war so ziemlich das einzige worauf ich echt Lust hatte, aber dafür kam ich viel zu wenig an die Waffe. Ich habe es tatsächlich geschafft, mit ein bisschen Schummelei sechs Wochen KZH zu bekommen. :/ In einer näheren Kaserene als meine Hauptkaserne habe ich mich an einem Wochenende Krank mit Schleudertrauma gemeldet. Ich habe erzählt, dass ich mit dem Auto ausweichen musste und ein Graben runtergemacht habe. Das Auto hat ein Kumpel mit mir wieder raus gezogen, keine Polizei und so...und nu tut mir der Nacken weh ^^ Die haben mich direkt auf die San-Station aufgenommen. Von dort aus, bin ich dann zu Fachärzten und zum Röntgen gebracht worden. Nach ca. drei Tagen durfte ich dann zu meiner Stammkaserne um mich dort Krank schreiben zu lassen. Als ich dort ankam, wurde ich schon mit den Worten begrüßt dass mich die Feldjäger bereits suchen würden. :/ Die Kaseren die mich aufgenommen hatte, hat mein Krankmeldung, sowie andere Informationen nicht zur meine Stammkaserne geschickt, sondern zu einer ganz anderen :autsch: ^^

Nach kurzen Klärungsgesprächen hat mich mein Stabsarzt krank geschrieben und ein Rezept für die Halskrause gegeben. ^^ Die nachfolgenden sechs Wochen, war die schönste Bundeswehrzeit.

Die Inst. wo ich beschäftigt war, hatte viele brennende Stufz-Anwärter. Immer nur große Fresse und sehr abwertend gegenüber den Mannschaftsgrade. Nach dem mich so ein Anwärter zum Spieß geschickt hat und sich schriftlich über mich beschwert hatte war für mich der Bogen überspannt. Das war der einzige Grund warum ich ein Schleudertrauma simuliert habe. Diese Drillerrei mit erwachsene Menschen ging mir tierisch auf dem Sack.

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Marcus
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Apr 2022 19 19:04

Re: Bundeswehr - Manöver bei minus 26 Grad (1982)

Beitrag von Marcus

Ich habe Ende der 80er auch Zivildienst geleistet.
Hatte mir die Stelle selber gesucht und war Fahrer eines Notarztwagens.
Das war ein gut motorisierter PKW mit Blaulicht auf dem Dach.
Und das war schon sehr cool sich mit Blaulicht und Martinshorn nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen und rote Ampeln halten zu müssen.
Wenn es keinen Einsatz gab, konnte ich mich innerhalb eines gewissen Radius mit dem Wagen relativ frei bewegen.
Ich war im Auto über Funk und außerhalb mit einem Pager erreichbar.
Cool war auch die Uniform mit einer originalen Fliegerlederjacke der Bundeswehr.

Nicht so schön waren einige Einsätze, bei denen ich dem Notarzt ja auch assistieren musste.
Besonders Unfälle mit Kindern gingen nicht spurlos an mir vorbei.
Und einer der Zivildienstleistenden hatte mal seine Fahrkünste überschätzt und sich um einen Baum gewickelt.
Dabei wurde der Wagen in zwei Hälften geteilt und der Kollege hat es nicht überlebt.
Er war auf einer Fahrt zur Pathologie mit einer Gewebeprobe, die noch untersucht werden musste, solange der Patient noch auf dem OP-Tisch lag.

Organtransporte für Transplantationen gehörten auch zum Aufgabenbereich.
Dann fuhr man weitere Strecken über die Autobahn und traf sich auf halbem Weg auf einem Rastplatz mit einem Fahrzeug vom Zielort, das das Organ dann übernommen hat.
Dabei hatte ich einmal Ärger mit der Polizei.
Die Fahrten erfolgten auch mit Blaulicht wegen der Dringlichkeit.
Kurz vor dem Rastplatz, der zur Übergabe vereinbart war, kam ich in einen Stau und habe mir mit dem Martinshorn freie Fahrt verschafft.
Auf dem Rastplatz, der mitten im Stau lag, angekommen, musste ich feststellen, dass das Fahrzeug für die Übergabe noch nicht da war.
Also habe ich mir etwas zu trinken geholt und neben dem Auto gewartet.
Plötzlich tauchte die Polizei auf und behauptete, ich hätte das Blaulicht missbräuchlich genutzt.
Es stellte sich heraus, dass jemand der im Stau stand die Polizei verständigt und behauptet hatte, ich hätte mir mit den Sonderrechten den Weg durch den Stau gebahnt um Pause machen zu können.
Natürlich konnte das schnell durch ein Gespräch mit meiner Leitstelle ausgeräumt werden aber der erste Schreck war groß.

Während meiner Dienstzeit wurde die Dienstzeit dann von 20 auf 15 Monate verkürzt und ich war viel früher und relativ plötzlich fertig, als erwartet.
Das fand ich richtig schade.
Ich hätte das gerne noch ein paar Monate länger gemacht, viel besser als wieder im normalen Beruf zu stehen.

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Semi Silesian
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Apr 2022 19 19:51

Re: Bundeswehr - Manöver bei minus 26 Grad (1982)

Beitrag von Semi Silesian

Wenn ich meine Krankenscheine während der BW-Zeit zusammenzähle,war ich bestenfalls W12 ^^

Während der Grundausbildung das Knie beim Sport verdreht.
Es folgten 3 Wochen BWK und eine Woche KZH

Da das Knie immer wieder auf bereits leichte Belastungen mit Schwellungen reagierte,hab´ich grundsätzlich vor Diensten,auf die ich keine Lust hatte,abends auf dem Heimtrainer gesessen und ordentlich gestrampelt.

Dann hatte ich am Tag darauf wieder "Sport-und Außendienst-Befreiung" ^^

Februar 1984 als Mitfahrer Autounfall mit Überschlag.
Diverse Prellungen und Quetschungen,waren mindestens 2 Wochen San-Bereich vorOrt.

6 Wochen vor der Entlassung wieder beim Fußballspielen das Knie verdreht.
Dieses Mal San-Bereich vor Ort-ich meine,es waren 2 Wochen.

Während dieser Zeit hat meine Einheit einen 20km-Marsch mit vollem Gepäck absolvieren müssen.
Tja,den hab´ich "leider" verpaßt ^^

Auch bei mindestens 2 Gelände-Übungen,die 1x pro Quartal stattfanden,war ich wegen meiner Knie-Problematik außen vor.

Aber ich war ja nicht freiwillig bei diesem Verein.

Edit:
Die andauernden Knieprobleme wurden nach der BW-Zeit als Fehlstellung der Kniescheibe diagnostiziert.

Die Fernmelde-Übungen aber ich aber alle absolviert,die waren o.k.

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Kleini
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Apr 2022 26 21:28

Re: Bundeswehr - Manöver bei minus 26 Grad (1982)

Beitrag von Kleini

Norby hat geschrieben: Di 19. Apr 2022, 13:48 Ich kam am 01.04.1995 als W12er zur Bundeswehr und verließ die mit einer der ersten W10er Ende Januar 1996. Da der dreimonatige Grundwehrdienst im Frühjahr bis Sommer abgeleistet wurde, hatte ich mit Schnee, Eis und Kälte zum Glück gar nichts am Hut. Nach den drei Monaten war ich in der KFZ-Instandhaltung tätig, da war es recht mollig warm ;)

Und ich war der letzte W15er. Mein Dienst begann am 04.06.1989. Zu diesem Zeitpunkt wurde sogar darüber diskutiert, die Wehrdienstzeit auf 18 Monate zu erhöhen, ich wäre also beinahe der erste W18er geworden. Durch die Maueröffnung wurde die Wehrdienstzeit jedoch dann - genau ein Quartal nach meiner Einberufung - auf 12 Monate reduziert. Ein sehr guter Freund von mir wurde drei Monate später eingezogen, verließ zeitgleich mit mir die Truppe und bekam dennoch dieselbe Abfindung... Oo ;)

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Apr 2022 26 21:55

Re: Bundeswehr - Manöver bei minus 26 Grad (1982)

Beitrag von Kleini

Sam Rothstein hat geschrieben: Di 19. Apr 2022, 14:56 Anfang der 90er musste ich froh sein,wenn es bei ner Übung 20 Schuss fürs G3 gab!!! :autsch:

Bei einer G3-Schießübung auf längere Distanz kam ich zum Schießstand. Der beaufsichtigende Unteroffizier gab mir ein G3 und teilte mir mit, dieses hätte einen Haltepunkt von 7 links oben... Oo :autsch: Mein Ergebnis war dementsprechend... ;)

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Mai 2022 01 19:47

Re: Bundeswehr - Manöver bei minus 26 Grad (1982)

Beitrag von Norby

Von 1977 ;)

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