Super 8 Schmalfilme - Heimkino noch vor Video
Verfasst: Sa 5. Mär 2022, 23:41
Lange bevor es die Ende der 70'er Jahre auf den Markt drängenden Video-Formate gab, und diese sich in den 80'ern stark verbreiteten,
war der 8mm Schmalfilm die einzige Möglichkeit für Privatpersonen, sich gezielt Filme abseits des TV-Programms zu Hause anzusehen.
Aufgrund der hohen Preise (etwa 150,-DM für eine Spule mit ca. 17 Minuten Farbfilm)
gab es beinahe ausschließlich stark in der Handlung beschnittene Kurzfassungen der damals aktuellen Filme zu kaufen.
Dazu kamen natürlich die Kosten für Filmprojektoren, welche bei guten Marken auch gerne mal vierstellig waren,
sowie sonstiges Zubehör wie ggf. eine Leinwand, die Technik um gerissene Filme zu kleben- oder auch spezielle Reiniger.
Mitte der 80'er hatte ich von meinem leider früh verstorbenen, Filmverrückten Vater seine Super 8-Sammlung geerbt.
Er war nicht nur Filmsammler, sondern auch Herausgeber des "Retro Filmjournal" sowie der zugehörigen "Retro Filmprogramm" Reihe.
So kam ich damals zu vielen Filmen, einem Bauer T502 Projektor mit 240m Spulenkapazität, sowie diversem Zubehör.
Das war natürlich genau die Zeit, in der VHS langsam auch für "Normalverdiener" interessant und vor allem bezahlbar wurde-
so dass ich die komplette Sammlung verkaufte, um an Geld für einen guten VHS-Recorder und Filme zu kommen...
Später ärgerte mich das natürlich- was liegt also näher, als sich einen Teil der Jugend nach und nach wieder zurückzuholen?
Ich wollte mindestens das gleiche Equipment wie damals haben, besser durfte es natürlich sein- was nicht so einfach und günstig war.
Leider kommt man heute ja kaum noch an Projektoren heran, ausser über das Internet-
aber ohne einen vorherigen Testlauf wollte ich keinen größeren Geldbetrag ausgeben.
Nach vielen durchsuchten Kleinanzeigen, diversen Telefonaten, Mails und inzwischen auch einigen hundert Kilometern fahrt
(die komplette Technik habe ich immer abgeholt und vor Ort getestet, nur Filme auch mal über diverse Plattformen bestellt)
stehen jetzt ein paar 240m Bauer-Projektoren, und natürlich auch nicht wenige Filme in meinem Keller-Kino.
Auf Bild 1 ist mittig im Vordergrund mein hauptsächlich genutzter Bauer T600 Stereo Projektor zu sehen, darüber mein Epson-Beamer:
Super 8 Projektor in Betrieb:
Beamer mit Blu-ray in Betrieb:
Hier kann man nicht nur den Unterschied der generellen Bildqualität damals und heute sehr gut erkennen,
sondern auch was verschiedene Bildausschnitte bzw. Formate ausmachen können.
Auf beiden Beispielen sieht man jeweils nicht alles was es theoretisch zu sehen gibt.
Was die Bildqualität angeht ist aber durchaus noch ein wenig Luft nach oben, da bei mir keine Leinwand vorhanden ist,
und ich nach wie vor direkt auf die glatte weiße Wand projiziere- was aber trotzdem durchaus anschaubar rüberkommt.
Meine Wand mit den Super-8-Filmen und meinen Reserve-Projektoren.
Die Archivboxen in den unteren Reihen des Schrankes enthalten zusammengeklebte Mehrteiler,
in den beiden Schränken rechts stehen einige leere Verpackungen der Mehrteiler- leider habe ich nicht zu allen Filme welche.
Der Großteil der Super-8-Projektoren war damals für Spulen von 120m, 180m, oder, besonders empfehlenswert, 240m Film ausgelegt.
Was darüber hinausgeht war und ist ein ziemlich teures Vergnügen,
sowohl bei den Projektoren selbst, aber auch bei den Leerspulen, welche alles andere als günstig sind.
Bleiben wir zunächst beim Standard, also Projektoren für bis zu 240m Film.
Der damalige Marktführer Bauer hatte diverse Projektoren für jeden Geschmack und Geldbeutel im Angebot- aber nur maximal 240m.
Projektoren anderer Hersteller wie Bolex, Porst, Eumig, Silma, oder auch die günstigeren, und daher weit verbreiteten
(aber teils nicht sehr robusten) Revue-Projektoren von Foto Quelle liegen bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls in diesem Bereich.
Einige Revue-Projektoren sind aber auch u.a. von oben genannten "großen" Marken zugekauft,
und wurden von Foto Quelle unter eigenem Label angeboten. Entsprechend war bei diesen Modellen die Qualität besser.
Will man "ernsthaft" in dieses Hobby einsteigen, sollte man trotz günstigen, häufig zu findenden 180m Projektoren
(gebraucht meist deutlich unter 100€) ein paar Euro mehr einplanen- und sich lieber gleich einen für 240m Spulen zulegen,
auch wenn man da im Normalfall, zumindest für einen etwas "neueren" Projektor, einen Dreistelligen Betrag hinlegt.
Viele Filme gab es als Zweiteiler mit jeweils 110-120m Länge pro Rolle (Standard bei Spielfilmspulen),
welche zusammengeklebt eben auf eine 240m Rolle passen.
Spätere Marketing-Dreiteiler passen, dank dünnerem Material (Polyester statt Acetat), ebenfalls auf eine 240m Spule.
Sonstige Dreiteiler verteilt man gegebenenfalls auf zwei 180m Spulen, was immerhin einen Spulenwechsel erspart,
und somit auch keinen Nachteil gegenüber den 180m Projektoren hat.
Es gibt Spulen, deren Umfang einer Standard 240m Spule entspricht, aber einen etwas kleineren inneren "Kern" besitzen, siehe Foto.
Diese fassen auch etwas kürzere Acetat-Dreiteiler komplett (meist Fassungen bis zu 45 Minuten Laufzeit), sind aber bis zum Rand voll.
Will und kann man mehr Geld ausgeben, empfehle ich die aus Japan stammenden 360m Projektoren von ELMO
(Electricity Light Machine Organization), welche gebraucht bei etwa 200€ losgehen, und ebenfalls als sehr robust gelten.
Man kann aber natürlich auch zum französischen Hersteller Beaulieu greifen,
welcher mit einer Kapazität von bis zu 700m Platz für Komplettfassungen auf nur einer Spule bietet.
Hier sind dann aber auch schon um die 1000€ für einen gut erhaltenen Projektor fällig...
Ich bin mit meinen 240m Bauer-Pojektoren zufrieden, sollte ich allerdings einen günstigen ELMO finden, werde ich wohl zuschlagen.
Mehr als die 360m von ELMO halte ich persönlich für den Heimgebrauch für unnötig, da es nur wenige Vierteiler gibt
welche dann eben mehr Platz beanspruchen- und Komplettfassung mich nicht interessieren.
Einige längere Dreiteiler, welche ich dann auf nur einer Spule durchlaufen lassen könnte, stehen aber durchaus in der Sammlung...
Meine Projektoren:
Der dauerhaft angeschlossene Projektor im Keller ist ein Bauer T600 Stereo. Spulenkapazität: 240m
An obigem Projektor hängen ein paar Bauer HiFi L60 Lautsprecher, welche vorne an der Wand stehen.
Weitere Projektoren in der Sammlung:
Bauer T 502 Duoplay Spulenkapazität: 240m
Bauer T 520 Duoplay Spulenkapazität: 240m
Sowie ein Bauer L 40 Lautsprecher
Da man Filme auch mal reparieren, schneiden oder mehrteilige Fassungen zusammenkleben muss oder will,
habe ich auch das benötigte Zubehör für solche Fälle wieder besorgt.
In diesem Fall ein Bauer F20 Filmbetrachter und eine Bauer K20 Klebepresse. Spulenkapazität: 240m
Flüssigklebstoff funktioniert nur mit den stark verbreiteten Acetat-Filmen, Filme auf Polyester benötigen eine Trockenklebepresse.
Hier reicht ein günstiges Plastikmodell aus dem Hause Rowi, welches keine schlechteren Ergebnisse erzielt als teure Metall-Modelle.
war der 8mm Schmalfilm die einzige Möglichkeit für Privatpersonen, sich gezielt Filme abseits des TV-Programms zu Hause anzusehen.
Aufgrund der hohen Preise (etwa 150,-DM für eine Spule mit ca. 17 Minuten Farbfilm)
gab es beinahe ausschließlich stark in der Handlung beschnittene Kurzfassungen der damals aktuellen Filme zu kaufen.
Dazu kamen natürlich die Kosten für Filmprojektoren, welche bei guten Marken auch gerne mal vierstellig waren,
sowie sonstiges Zubehör wie ggf. eine Leinwand, die Technik um gerissene Filme zu kleben- oder auch spezielle Reiniger.
Mitte der 80'er hatte ich von meinem leider früh verstorbenen, Filmverrückten Vater seine Super 8-Sammlung geerbt.
Er war nicht nur Filmsammler, sondern auch Herausgeber des "Retro Filmjournal" sowie der zugehörigen "Retro Filmprogramm" Reihe.
So kam ich damals zu vielen Filmen, einem Bauer T502 Projektor mit 240m Spulenkapazität, sowie diversem Zubehör.
Das war natürlich genau die Zeit, in der VHS langsam auch für "Normalverdiener" interessant und vor allem bezahlbar wurde-
so dass ich die komplette Sammlung verkaufte, um an Geld für einen guten VHS-Recorder und Filme zu kommen...
Später ärgerte mich das natürlich- was liegt also näher, als sich einen Teil der Jugend nach und nach wieder zurückzuholen?
Ich wollte mindestens das gleiche Equipment wie damals haben, besser durfte es natürlich sein- was nicht so einfach und günstig war.
Leider kommt man heute ja kaum noch an Projektoren heran, ausser über das Internet-
aber ohne einen vorherigen Testlauf wollte ich keinen größeren Geldbetrag ausgeben.
Nach vielen durchsuchten Kleinanzeigen, diversen Telefonaten, Mails und inzwischen auch einigen hundert Kilometern fahrt
(die komplette Technik habe ich immer abgeholt und vor Ort getestet, nur Filme auch mal über diverse Plattformen bestellt)
stehen jetzt ein paar 240m Bauer-Projektoren, und natürlich auch nicht wenige Filme in meinem Keller-Kino.
Auf Bild 1 ist mittig im Vordergrund mein hauptsächlich genutzter Bauer T600 Stereo Projektor zu sehen, darüber mein Epson-Beamer:
Super 8 Projektor in Betrieb:
Beamer mit Blu-ray in Betrieb:
Hier kann man nicht nur den Unterschied der generellen Bildqualität damals und heute sehr gut erkennen,
sondern auch was verschiedene Bildausschnitte bzw. Formate ausmachen können.
Auf beiden Beispielen sieht man jeweils nicht alles was es theoretisch zu sehen gibt.
Was die Bildqualität angeht ist aber durchaus noch ein wenig Luft nach oben, da bei mir keine Leinwand vorhanden ist,
und ich nach wie vor direkt auf die glatte weiße Wand projiziere- was aber trotzdem durchaus anschaubar rüberkommt.
Meine Wand mit den Super-8-Filmen und meinen Reserve-Projektoren.
Die Archivboxen in den unteren Reihen des Schrankes enthalten zusammengeklebte Mehrteiler,
in den beiden Schränken rechts stehen einige leere Verpackungen der Mehrteiler- leider habe ich nicht zu allen Filme welche.
Der Großteil der Super-8-Projektoren war damals für Spulen von 120m, 180m, oder, besonders empfehlenswert, 240m Film ausgelegt.
Was darüber hinausgeht war und ist ein ziemlich teures Vergnügen,
sowohl bei den Projektoren selbst, aber auch bei den Leerspulen, welche alles andere als günstig sind.
Bleiben wir zunächst beim Standard, also Projektoren für bis zu 240m Film.
Der damalige Marktführer Bauer hatte diverse Projektoren für jeden Geschmack und Geldbeutel im Angebot- aber nur maximal 240m.
Projektoren anderer Hersteller wie Bolex, Porst, Eumig, Silma, oder auch die günstigeren, und daher weit verbreiteten
(aber teils nicht sehr robusten) Revue-Projektoren von Foto Quelle liegen bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls in diesem Bereich.
Einige Revue-Projektoren sind aber auch u.a. von oben genannten "großen" Marken zugekauft,
und wurden von Foto Quelle unter eigenem Label angeboten. Entsprechend war bei diesen Modellen die Qualität besser.
Will man "ernsthaft" in dieses Hobby einsteigen, sollte man trotz günstigen, häufig zu findenden 180m Projektoren
(gebraucht meist deutlich unter 100€) ein paar Euro mehr einplanen- und sich lieber gleich einen für 240m Spulen zulegen,
auch wenn man da im Normalfall, zumindest für einen etwas "neueren" Projektor, einen Dreistelligen Betrag hinlegt.
Viele Filme gab es als Zweiteiler mit jeweils 110-120m Länge pro Rolle (Standard bei Spielfilmspulen),
welche zusammengeklebt eben auf eine 240m Rolle passen.
Spätere Marketing-Dreiteiler passen, dank dünnerem Material (Polyester statt Acetat), ebenfalls auf eine 240m Spule.
Sonstige Dreiteiler verteilt man gegebenenfalls auf zwei 180m Spulen, was immerhin einen Spulenwechsel erspart,
und somit auch keinen Nachteil gegenüber den 180m Projektoren hat.
Es gibt Spulen, deren Umfang einer Standard 240m Spule entspricht, aber einen etwas kleineren inneren "Kern" besitzen, siehe Foto.
Diese fassen auch etwas kürzere Acetat-Dreiteiler komplett (meist Fassungen bis zu 45 Minuten Laufzeit), sind aber bis zum Rand voll.
Will und kann man mehr Geld ausgeben, empfehle ich die aus Japan stammenden 360m Projektoren von ELMO
(Electricity Light Machine Organization), welche gebraucht bei etwa 200€ losgehen, und ebenfalls als sehr robust gelten.
Man kann aber natürlich auch zum französischen Hersteller Beaulieu greifen,
welcher mit einer Kapazität von bis zu 700m Platz für Komplettfassungen auf nur einer Spule bietet.
Hier sind dann aber auch schon um die 1000€ für einen gut erhaltenen Projektor fällig...
Ich bin mit meinen 240m Bauer-Pojektoren zufrieden, sollte ich allerdings einen günstigen ELMO finden, werde ich wohl zuschlagen.
Mehr als die 360m von ELMO halte ich persönlich für den Heimgebrauch für unnötig, da es nur wenige Vierteiler gibt
welche dann eben mehr Platz beanspruchen- und Komplettfassung mich nicht interessieren.
Einige längere Dreiteiler, welche ich dann auf nur einer Spule durchlaufen lassen könnte, stehen aber durchaus in der Sammlung...
Meine Projektoren:
Der dauerhaft angeschlossene Projektor im Keller ist ein Bauer T600 Stereo. Spulenkapazität: 240m
An obigem Projektor hängen ein paar Bauer HiFi L60 Lautsprecher, welche vorne an der Wand stehen.
Weitere Projektoren in der Sammlung:
Bauer T 502 Duoplay Spulenkapazität: 240m
Bauer T 520 Duoplay Spulenkapazität: 240m
Sowie ein Bauer L 40 Lautsprecher
Da man Filme auch mal reparieren, schneiden oder mehrteilige Fassungen zusammenkleben muss oder will,
habe ich auch das benötigte Zubehör für solche Fälle wieder besorgt.
In diesem Fall ein Bauer F20 Filmbetrachter und eine Bauer K20 Klebepresse. Spulenkapazität: 240m
Flüssigklebstoff funktioniert nur mit den stark verbreiteten Acetat-Filmen, Filme auf Polyester benötigen eine Trockenklebepresse.
Hier reicht ein günstiges Plastikmodell aus dem Hause Rowi, welches keine schlechteren Ergebnisse erzielt als teure Metall-Modelle.