Super 8 Schmalfilme - Heimkino noch vor Video

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Mär 2022 05 23:41

Super 8 Schmalfilme - Heimkino noch vor Video

Beitrag von Retro

Lange bevor es die Ende der 70'er Jahre auf den Markt drängenden Video-Formate gab, und diese sich in den 80'ern stark verbreiteten,
war der 8mm Schmalfilm die einzige Möglichkeit für Privatpersonen, sich gezielt Filme abseits des TV-Programms zu Hause anzusehen.
Aufgrund der hohen Preise (etwa 150,-DM für eine Spule mit ca. 17 Minuten Farbfilm)
gab es beinahe ausschließlich stark in der Handlung beschnittene Kurzfassungen der damals aktuellen Filme zu kaufen.
Dazu kamen natürlich die Kosten für Filmprojektoren, welche bei guten Marken auch gerne mal vierstellig waren,
sowie sonstiges Zubehör wie ggf. eine Leinwand, die Technik um gerissene Filme zu kleben- oder auch spezielle Reiniger.

Mitte der 80'er hatte ich von meinem leider früh verstorbenen, Filmverrückten Vater seine Super 8-Sammlung geerbt.
Er war nicht nur Filmsammler, sondern auch Herausgeber des "Retro Filmjournal" sowie der zugehörigen "Retro Filmprogramm" Reihe.
So kam ich damals zu vielen Filmen, einem Bauer T502 Projektor mit 240m Spulenkapazität, sowie diversem Zubehör.
Das war natürlich genau die Zeit, in der VHS langsam auch für "Normalverdiener" interessant und vor allem bezahlbar wurde-
so dass ich die komplette Sammlung verkaufte, um an Geld für einen guten VHS-Recorder und Filme zu kommen...
Später ärgerte mich das natürlich- was liegt also näher, als sich einen Teil der Jugend nach und nach wieder zurückzuholen?

Ich wollte mindestens das gleiche Equipment wie damals haben, besser durfte es natürlich sein- was nicht so einfach und günstig war.
Leider kommt man heute ja kaum noch an Projektoren heran, ausser über das Internet-
aber ohne einen vorherigen Testlauf wollte ich keinen größeren Geldbetrag ausgeben.
Nach vielen durchsuchten Kleinanzeigen, diversen Telefonaten, Mails und inzwischen auch einigen hundert Kilometern fahrt
(die komplette Technik habe ich immer abgeholt und vor Ort getestet, nur Filme auch mal über diverse Plattformen bestellt)
stehen jetzt ein paar 240m Bauer-Projektoren, und natürlich auch nicht wenige Filme in meinem Keller-Kino.

Auf Bild 1 ist mittig im Vordergrund mein hauptsächlich genutzter Bauer T600 Stereo Projektor zu sehen, darüber mein Epson-Beamer:

01.JPG
02.JPG

Super 8 Projektor in Betrieb:

Psycho S8.JPG

Beamer mit Blu-ray in Betrieb:

Psycho BD.JPG

Hier kann man nicht nur den Unterschied der generellen Bildqualität damals und heute sehr gut erkennen,
sondern auch was verschiedene Bildausschnitte bzw. Formate ausmachen können.
Auf beiden Beispielen sieht man jeweils nicht alles was es theoretisch zu sehen gibt.
Was die Bildqualität angeht ist aber durchaus noch ein wenig Luft nach oben, da bei mir keine Leinwand vorhanden ist,
und ich nach wie vor direkt auf die glatte weiße Wand projiziere- was aber trotzdem durchaus anschaubar rüberkommt.

Meine Wand mit den Super-8-Filmen und meinen Reserve-Projektoren.
Die Archivboxen in den unteren Reihen des Schrankes enthalten zusammengeklebte Mehrteiler,
in den beiden Schränken rechts stehen einige leere Verpackungen der Mehrteiler- leider habe ich nicht zu allen Filme welche.

03.JPG

Der Großteil der Super-8-Projektoren war damals für Spulen von 120m, 180m, oder, besonders empfehlenswert, 240m Film ausgelegt.
Was darüber hinausgeht war und ist ein ziemlich teures Vergnügen,
sowohl bei den Projektoren selbst, aber auch bei den Leerspulen, welche alles andere als günstig sind.
Bleiben wir zunächst beim Standard, also Projektoren für bis zu 240m Film.
Der damalige Marktführer Bauer hatte diverse Projektoren für jeden Geschmack und Geldbeutel im Angebot- aber nur maximal 240m.
Projektoren anderer Hersteller wie Bolex, Porst, Eumig, Silma, oder auch die günstigeren, und daher weit verbreiteten
(aber teils nicht sehr robusten) Revue-Projektoren von Foto Quelle liegen bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls in diesem Bereich.
Einige Revue-Projektoren sind aber auch u.a. von oben genannten "großen" Marken zugekauft,
und wurden von Foto Quelle unter eigenem Label angeboten. Entsprechend war bei diesen Modellen die Qualität besser.
Will man "ernsthaft" in dieses Hobby einsteigen, sollte man trotz günstigen, häufig zu findenden 180m Projektoren
(gebraucht meist deutlich unter 100€) ein paar Euro mehr einplanen- und sich lieber gleich einen für 240m Spulen zulegen,
auch wenn man da im Normalfall, zumindest für einen etwas "neueren" Projektor, einen Dreistelligen Betrag hinlegt.
Viele Filme gab es als Zweiteiler mit jeweils 110-120m Länge pro Rolle (Standard bei Spielfilmspulen),
welche zusammengeklebt eben auf eine 240m Rolle passen.
Spätere Marketing-Dreiteiler passen, dank dünnerem Material (Polyester statt Acetat), ebenfalls auf eine 240m Spule.
Sonstige Dreiteiler verteilt man gegebenenfalls auf zwei 180m Spulen, was immerhin einen Spulenwechsel erspart,
und somit auch keinen Nachteil gegenüber den 180m Projektoren hat.
Es gibt Spulen, deren Umfang einer Standard 240m Spule entspricht, aber einen etwas kleineren inneren "Kern" besitzen, siehe Foto.
Diese fassen auch etwas kürzere Acetat-Dreiteiler komplett (meist Fassungen bis zu 45 Minuten Laufzeit), sind aber bis zum Rand voll.

240 - 360.jpg

Will und kann man mehr Geld ausgeben, empfehle ich die aus Japan stammenden 360m Projektoren von ELMO
(Electricity Light Machine Organization), welche gebraucht bei etwa 200€ losgehen, und ebenfalls als sehr robust gelten.
Man kann aber natürlich auch zum französischen Hersteller Beaulieu greifen,
welcher mit einer Kapazität von bis zu 700m Platz für Komplettfassungen auf nur einer Spule bietet.
Hier sind dann aber auch schon um die 1000€ für einen gut erhaltenen Projektor fällig...
Ich bin mit meinen 240m Bauer-Pojektoren zufrieden, sollte ich allerdings einen günstigen ELMO finden, werde ich wohl zuschlagen.
Mehr als die 360m von ELMO halte ich persönlich für den Heimgebrauch für unnötig, da es nur wenige Vierteiler gibt
welche dann eben mehr Platz beanspruchen- und Komplettfassung mich nicht interessieren.
Einige längere Dreiteiler, welche ich dann auf nur einer Spule durchlaufen lassen könnte, stehen aber durchaus in der Sammlung...

Meine Projektoren:

Der dauerhaft angeschlossene Projektor im Keller ist ein Bauer T600 Stereo. Spulenkapazität: 240m

600.jpg

An obigem Projektor hängen ein paar Bauer HiFi L60 Lautsprecher, welche vorne an der Wand stehen.

60.jpg

Weitere Projektoren in der Sammlung:

Bauer T 502 Duoplay Spulenkapazität: 240m

502.jpg

Bauer T 520 Duoplay Spulenkapazität: 240m

520.jpg

Sowie ein Bauer L 40 Lautsprecher

40.jpg

Da man Filme auch mal reparieren, schneiden oder mehrteilige Fassungen zusammenkleben muss oder will,
habe ich auch das benötigte Zubehör für solche Fälle wieder besorgt.
In diesem Fall ein Bauer F20 Filmbetrachter und eine Bauer K20 Klebepresse. Spulenkapazität: 240m
Flüssigklebstoff funktioniert nur mit den stark verbreiteten Acetat-Filmen, Filme auf Polyester benötigen eine Trockenklebepresse.
Hier reicht ein günstiges Plastikmodell aus dem Hause Rowi, welches keine schlechteren Ergebnisse erzielt als teure Metall-Modelle.

20.jpg
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Mär 2022 05 23:43

Re: Super 8 Schmalfilme - Heimkino noch vor Video

Beitrag von Retro

Filme für das private Heimkino waren damals purer Luxus, vor allem wenn man möglichst lange Fassungen wollte,
die natürlich auch in Farbe und mit Ton sein sollten.
Heute klingt es seltsam wenn man es nicht miterlebt hat- damals war es üblich, Filme nicht nur extrem in der Handlung zu kürzen,
sondern auch billigere Schwarz/Weiss-Fassungen von Farbfilmen, und teils sogar Versionen ohne Tonspur zu veröffentlichen.
In den Anfangsjahren des Super 8-Heimkinos, ab etwa Mitte der 60er Jahre,
waren 17 bis 60m (ca. 2 bis 8 Minuten) lange Stummfilm-Fassungen normal, kaum jemand hatte teure Tonfilmprojektoren.
Doch auch als ab Ende der 70er Jahren Tonfilme schon Standard waren, gab es besonders von Revue,
aber auch von UFA und anderen Anbietern noch ein paar Stummfilm-Versionen.
Standard-Filmrollen enthielten, als das Heimkino erfolgreicher wurde, ca. 120m Film- was etwa 17 Minuten Laufzeit entspricht.
Diese 17 Minuten Film mit Farbe und Ton kamen auf etwa 150,-DM Kaufpreis.
Rechnet aus, was ungekürzte 90 bis 120 Minuten lange Filme gekostet hätten- schon wisst ihr, warum es so viele Kurzfassungen gab.
Es gibt Komplettfassungen, aber nur von relativ wenigen Filmen, und damals wie heute werden diese, weil selten, teuer gehandelt.

S/W Versionen von Farbfilmen kosteten generell einiges weniger, kamen für uns aber schon damals nur in Ausnahmefällen in Frage-
nämlich wenn der Film auf Super 8 nur in S/W veröffentlicht wurde, was leider auch öfter mal vorkam.
Ich verzichte auch heute auf S/W-Fassungen von Farbfilmen- zumindest wenn es eine identische Schnittfassung auch in Farbe gibt.
Die meisten Veröffentlichungen von Spielfilmen kamen mit 1-3 Standard-Spulen (je ca. 110-120m) auf den Markt,
ein paar wenige Fassungen auf 4 Standard-Spulen waren auch erhältlich.
Es gab noch kürzere Tonfilm-Fassungen mit ca. 66, 45 und sogar 33m Länge, lediglich mit 17m ist mir kein Tonfilm bekannt.
Bei diesen Längen kann man bei Spielfilmen kaum mit nachvollziehbarer Handlung rechnen, auch wenn es (wenige) Ausnahmen gibt.
Ein positives Beispiel ist die Revue 66m Fassung von "Airport 77", welche tatsächlich gelungen ist- aber leider nur in Schwarz/Weiss.
Fähige Cutter schafften es teils wirklich, sehr gute Schnittfassungen zu basteln, die man sich auch heute noch gut ansehen kann.
Überraschend viele 17 Minuten-Versionen sind sehenswert. Herausragend sind z.B. "Psycho", die "Airport" Reihe oder "Grizzly".
In der Regel gilt aber natürlich: Je länger die Schnittfassung, desto besser.
Einige 120m Fassungen (z.B. "Alien" oder "Straße der Gewalt") hätten von weiteren 120m oder auch nur 60m Länge deutlich profitiert-
gerade bei den genannten Beispielen, die für sich durchaus gelungen sind, fehlt unter anderem das Original-Ende.
Während das Ende von "Alien" trotzdem gelungen und in der Grundaussage ähnlich ist (Ripley flüchtet in der Kapsel, Ende),
wirkt das Ende von "Straße der Gewalt" düsterer- hier scheint es so als ob Carol-Jo stirbt, da das komplette Ende in der Klinik fehlt.
Natürlich gibt es auch absolute Negativ-Beispiele, wie die 120m-Fassung von "Jäger des verlorenen Schatzes".
Diese ist heute nicht gesucht und teuer, weil sie so toll ist- eher das Gegenteil ist der Fall.
Wenn man den Film nicht kennt, kann man ihn kaum noch nachvollziehen, man hat quasi eine Actionszene an die andere geschnitten.
Selten und teuer ist das Ding nur, weil es der letzte Super 8 Film von Marketing war, der in Deutschland erschien.

Generell kann man sagen, dass verschiedene Hersteller neben den üblichen 110-120m Fassungen
auch verschiedene "Vorlieben" für bestimmte Längen der Schnittfassungen hatten.
Piccolo Film hatte neben einigen gelungenen Einteilern hauptsächlich 240m Fassungen, UFA sehr viele 330m Fassungen,
und Marketing hatte neben 120m, 240m und 360m auch einige 180m Fassungen im Angebot.
Natürlich gab es aber auch Ausnahmen wie die 440m Bruce Lee-Filme von UFA, oder "Das Boot" als 330m Fassung von Piccolo.
Es gab noch weitere Hersteller wie z.B. "Inter-Pathe" (welche oft durch schlechte Qualität, vor allem beim Ton auffielen),
oder "Rex-Film", welche sehr obskure, trashige Titel veröffentlichten- die drei zuvor genannten waren aber in Deutschland die größten.
Erwähnenswert ist noch die Foto Quelle-Hausmarke "Revue",
welche größtenteils Billigversionen von Piccolo, sowie ein paar von Marketing herausbrachte.
Teils nur in Schwarz/Weiss, als 66m Fassung eines Einteilers, oder als 120m Fassung eines Zweiteilers.
Manche Fassungen sind 1:1 mit dem Vorbild identisch, oder als teils gelungene 120m Fassung einer doppelt so langen erschienen.

Veröffentlichungs-Chaos in den Anfangsjahren des Heimkinos:

Ein Problem für Neueinsteiger sind einige frühe Mehrteiler vor allem von UFA, bei denen jede Rolle einen eigenen Titel gekriegt hat.
Teils sogar ohne deutlich sichtbaren Hinweis auf dem Cover dass es sich um einen Mehrteiler handelt-
meist nur ganz klein geschrieben in einem Info-Kasten auf der Rückseite versteckt.
Man hat erst spät damit angefangen auch auf dem Frontcover oder dem "Rücken" anzugeben dass es sich um Mehrteiler handelt.
So ist es teils nicht einfach herauszufinden, welche Rollen zusammengehören, oder gar einzelne Filme mit erfundenen Titeln sind.
Zum Beispiel "Das Geheimnis der grünen Hornisse":
Von UFA als Zweiteiler veröffentlicht, Rolle 1 hat den Originaltitel- Rolle 2 dann aber "Bruce Lee - König des Kung Fu".
Nur anhand der fortlaufenden Seriennummern und dem Text auf dem Backcover sieht man, dass beide Rollen einen Film ergeben.
Aber wer erwartet das, wenn man schon eine Rolle mit dem Originaltitel erworben hat?

Was das ganze noch schlimmer machte sind teils verschiedene Schnittfassungen, welche aus nur einem Film gemacht wurden-
und als jeweils eigenständige Filme verkauft wurden. Das gab es sowohl bei Piccolo Film, als auch bei alten UFA-Veröffentlichungen.
Beispielsweise Piccolo's "Die Schlangengrube und das Pendel", hier hat man zwei voneinander unabhängige Filme veröffentlicht:
"Die Schlangengrube des Grafen Dracula", und "Burg des Grauens- Das Pendel des Todes".
Wer sich aus den beiden 120m-Fassungen einen zusammengehörigen Film basteln will, hat viel Schneide-und Klebearbeit vor sich-
und danach eventuell noch mehr unverständliche Zusammenhänge als bei den Einzelfassungen...
Dazu kamen von Piccolo-Film, noch die sogenannten "POP-Fassungen" (Populär-Staffel), welche gerade mal 66m Länge hatten.
Teils aus der längeren Fassung herausgeschnitten, teils mit anderen Szenen die dort fehlten- teils aber sogar komplett eigenständig.
Wer jetzt denkt, man könnte z.B. aus den komplett unterschiedlichen 120m und 66m Fassungen von "Barabbas"
einen verständlichen Film zusammenstückeln, irrt sich leider.
Das Ergebnis wird eher noch verwirrender als die Kurzfassungen an sich, da viel Handlung um die beiden Spulen herum fehlt.
Ein Sonderfall ist "Krieg der Sterne", den es mit 180m von Marketing, und mit 120m von UFA gab.
Die beiden lassen sich hervorragend zusammenschneiden, nur wenige Szenen kommen in beiden Fassungen vor und bleiben übrig.
Marketing setzte auf Weltraumschlachten und die Rettung von Prinzessin Leia- verzichtete aber auf die Schlacht um den Todesstern.
Bei UFA dagegen bemühte man sich um die komplette Handlung, inclusive Schlacht um den Todesstern und Siegesfeier.
Beide Fassungen in der richtigen Reihenfolge zusammengeschnitten ergeben eine gelungene Schnittfassung des Klassikers,
bei welcher nur das falsche 1,33:1 Bildformat störend ist. Inhaltlich kann ich empfehlen sich die Arbeit zu machen.

Bildformate:

Wie es damals leider üblich war, wurden viele Filme nicht im Original Kinoformat kopiert, sondern oft im sogenannten TV-Format 4:3,
bzw. 1,33:1- manchmal auch mit einkopierten Balken, welche allerdings nur selten das Originalformat darstellten.
Wonach man da entschieden hat wie viel Mühe man sich gab, oder ob man Balken mitkopierte kann ich nicht sagen-
aus 2,35:1 hat man meist ein 1,85:1 oder 1,66:1 Format gemacht, in 2,35:1 ohne spezielle Zusatztechnik ist mir keine Kopie bekannt.
Für "echtes" Cinemascope-Breitbild auf Super 8 gab es spezielle "Anamorphot-Linsen", welche vor dem Projektor angebracht wurden.
Der Spaß war teuer, es gab nur wenige Filme die das unterstützten- und es waren 180,- statt 150,-DM pro 120m Spule fällig.
Zumindest in Deutschland hat sich das Format daher nicht durchgesetzt, es erschienen nur sehr wenige Cinemascope-Filme bei uns.

Sogar mancher in 1,33 kopierter Film ist gelungen, je nach Aufwand der betrieben wurde. Beispielsweise "Airport" (Original 2,35:1):
Hier hat man wirklich immer den relevanten Bildbereich abgetastet, also nicht stur die Mitte kopiert oder mit pan & scan gearbeitet.
Es gibt aber leider natürlich auch mindestens ebenso viele Filme, die übelst möglich in diesem Format kopiert wurden.
Schlimme Beispiele sind da "Meteor", "...denn sie wissen nicht, was sie tun", die "Star Wars" Veröffentlichungen- und vor allem
"Der Frauenmörder von Boston", welcher ursprünglich zu großen Teilen im Vertikal geteilten Splitscreen gedreht wurde.
Hier erkennt man dann auf Super 8 so gut wie gar nichts mehr...

Tonformate:

Der Großteil der Super 8-Filme bietet den Ton lediglich in Mono, ein paar wenige Versionen in Stereo wurden zwar veröffentlicht,
setzten sich aber wegen dem höheren Preis der Filme (180,-DM statt 150,-DM), und natürlich auch der Projektoren nicht durch.

Importe:

Im Gegensatz zu allen danach kommenden Film-Medien gibt es beim Schmalfilm keine regionalen Beschränkungen,
jeder Film aus jedem Land läuft auf jedem Projektor.
Wer also kein Problem mit Fremdsprachen hat, wird auf dem internationalen Markt glücklich werden-
vor allem die englische Fima "Derann Film Services" hat sogar noch bis 2011 Super 8 Kopien in hervorragender Qualität hergestellt.
Natürlich in kleinen Auflagen zu entsprechenden Preisen, aber es waren Komplettfassungen als auch Ausschnittfassungen erhältlich.
Ich selbst habe allerdings (bisher) keine einzige Kopie von Derann in meiner Sammlung, suche aber auch nicht gezielt nach Importen.
Ein paar wenige haben sich im Lauf der Zeit aber trotzdem in meine Sammlung verirrt,
wie z.B. der in Deutschland nicht erhältliche "Helter Skelter" oder die 120m (statt 240m Deutsch) Fassung von "Caprona".

Nach und nach will ich mir auch noch weiterhin Super 8 Filme aller für mich interessanten Genres besorgen,
vor allem natürlich auch diejenigen welche ich damals schon hatte- und mir gefallen haben.
Ich strebe da keine "Komplettsammlung" oder ähnliches an, sondern kaufe nur Filme nach meinem persönlichen Geschmack.
Ich bin auch generell nur an Schnittfassungen interessiert, da waren ja so manche kuriose bis extrem gelungene Versionen erhältlich.
Das Problem daran: Einige davon sind heute recht teuer, ein paar wenige kommen sogar an den damaligen Neupreis heran.
In fast jedem Fall liegt der Preis eines typischerweise stark gekürzten Super-8-Filmes aber deutlich über dem einer DVD oder Blu-ray.
Und dann muss man aufgrund des Alters auch noch mit diversen Macken rechnen:
Unprofessionell reparierte Filmrisse oder Essiggeruch und damit einhergehend schrumpfendes Zelluloid
durch falsche Lagerung z.B. in alten, feuchten Kellern kamen bei mir zum Glück bisher selten vor,
eine Verfärbung des Bildes in einen mehr oder weniger starken Rotstich ist aber leider oft zu beklagen.
Normale Wohnzimmer-Temperaturen sind auf Dauer schon ausreichend, um die Verfärbung auszulösen.
Dazu kommt die Lichtempfindlichkeit des Materials, man sollte Filme nicht längere Zeit ohne, oder in durchsichtigen Hüllen lagern.
Die Ideale Lagerung der Filme wäre in Weissblechdosen und in kühlen, aber natürlich trockenen Kellerräumen.
Zumindest den zweiten Punkt erfülle ich, da mein Retro-Kino in einem unserer beiden großen Keller-Räume aufgebaut wurde.
Weissblechdosen habe ich allerdings nur ein paar wenige, da diese im Normalfall auch nicht gerade günstig zu kriegen sind.
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Mär 2022 05 23:45

Re: Super 8 Schmalfilme - Heimkino noch vor Video

Beitrag von Retro

FACHZEITSCHRIFTEN ZUM THEMA

Damals gab es nur wenige Filmzeitschriften, welche sich mit Schmalfilmen beschäftigten- zumeist allerdings nur am Rande.
Wer ausschließlich etwas zum Schwerpunkt Schmalfilm lesen wollte, wurde auf dem "Massenmarkt" am Kiosk nicht fündig.
So wie es heute diverse Seiten im Netz zu in der Öffentlichkeit schon "toten" Themen gibt, haben sich damals Filmfans zusammengetan,
um Zeitschriften auf die Beine zu stellen, die man nur an bestimmten Locations wie Sammlerbörsen, oder im Abo kaufen konnte.
Allerdings kam man damit leider erst in den letzten Jahren der Schmalfilmzeit auf den Markt, als Video schon seinen Siegeszug antrat.

DIE LEINWAND

Nach einer "Testausgabe" von 1983 kam von 1984 bis 1987 alle 2 Monate zum Preis zu jeweils 10,-DM "Die Leinwand" heraus,
welche sich Hauptsächlich auf Super 8 und 16mm Filme konzentrierte, gelegentlich aber auch andere Filmformate streifte.
Insgesamt sind damals 23 Ausgaben erschienen:
Testausgabe 0/83, 1/84 - 6/84, 1/85 - 6/85, 1/86 - 6/86, 1/87 - 4/87

leinwand.jpg

Damals war die "Leinwand" die einzige Zeitschrift, die sich noch mit dem aussterbenden Medium "Schmalfilm" auseinandersetzte-
und glücklicherweise lag der informative Inhalt qualitativ deutlich über der immer etwas "billig" erscheinenden äusseren Präsentation.
Der Name war mir von damals noch geläufig, denn auch wir hatten ein Abo der "Leinwand".
Da das Super-8-Hobby wieder einen großen Platz bei mir einnimmt, habe ich mir auch alle Ausgaben der "Leinwand" wieder besorgt.
Hier hat sich der Preis von damals locker verdoppelt, bei Einzelkauf ist man in der Regel mit 10€ pro gut erhaltener Ausgabe dabei.

LUMIERE FILMCLUB - CLUB-INFO / LUMIERE FILMCLUB - CLUB MAGAZIN / LUMIERE FILMCLUB - MOVIE / CINE 8-16

1986 brachte der "Lumiere Filmclub" eine kleine Zeitschrift für seine Mitglieder heraus, und nannte diese "Lumiere Filmclub Club-Info".
1989 wurde die "Lumiere Filmclub Club Info" umbenannt in "Lumiere Filmclub Club Magazin".
1992 war dann der Name "Lumiere Filmclub" nur noch eine klein geschriebene Randnotiz, die Zeitschrift wurde in "Movie" umbenannt.
2007 kam der letzte Namenswechsel, in "Cine 8-16". Der "Lumiere Filmclub" war endgültig Geschichte.
"Cine 8-16" gab es noch bis 2018, man beschäftigte sich aber nur noch mit dem Thema "selbst Filmen", der zugehörigen Technik,
stellte alte und neue Kameras vor, erklärt wie man Jahrzehnte abgelaufene Filme heute noch nutzen kann, usw.
Für den reinen Filmsammler daher eher uninteressant.
Ich konnte mir den kompletten Jahrgang 1996 ansehen, also schauen wir mal was da so geboten wird:
Ich kann natürlich nur von den mir bekannten vier "Movie" Ausgaben genaueres berichten,
welche für den reinen Sammler von Super-8-Spielfilmen nur zu einem kleinen Teil interessant sind.
Auch andere Themen rund um's Kino und Heimkino werden hier teilweise ausführlich besprochen, von der Schmalfilm-Technik,
den verschiedenen Formaten, deren Tonspuren, bis zu Themen wie dem Leben von Walt Disney oder der Technik von IMAX-Kinos.
In jeder Ausgabe gibt es ein paar Tests von Klassikern auf Super 8, sowie Vorstellungen damals aktueller S8-Filme der Firma Derann.
Was allerdings tierisch nervt, sind die teils haarsträubend falschen Berichte zum Thema "High Definition" im Heimbereich.
Hier wurde anscheinend vom Schreiber versucht alles schlecht zu machen, was nicht auf Zelluloid erscheint.
Wirklich peinlich, was da alles an falschen Informationen und großkotzigem Möchtegern-Besserwissen zum Thema geschrieben wurde.
Sollten mir hier mal (sehr) günstig Ausgaben angeboten werden, schlage ich zu und berichte weiteres,
zu den üblich aufgerufenen Preisen (wie bei der "Leinwand" in der Regel ab 10€ pro Ausgabe) verzichte ich aber gerne darauf.

DER FILMSAMMLER

Auch der "Filmsammler" existiert schon ziemlich lange, nämlich seit 1988, und das bis heute.
Allerdings finden sich hier ausschließlich Verkauf-und Such-Anzeigen Privater Sammler,
und natürlich auch Anzeigen von gewerblichen Verkäufern, welche noch mit Schmalfilm handeln.
Teilweise werden angeblich in älteren Ausgaben auch Filmfassungen vorgestellt, aber der Schwerpunkt liegt hier klar beim Handel.
Der "Filmsammler" erscheint dreimal im Jahr (April, August, Dezember), das Abo kostet 21€, was als Selbstkostenpreis angegeben ist.
Um mir ein Bild machen zu können, hatte ich die zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Zeilen aktuelle Ausgabe bestellt.
Es handelt sich um 10 beidseitig bedruckte Blätter aus dem Kopierer (nur Titelbild in Farbe), am Rand zusammengetackert.
Inhalt: Kopierte Such-und Angebotslisten von Privat und Gewerbe, teils sogar handgeschrieben.
Preislich ist alles dabei- vom Schnäppchen bis zum Wucher. Was negativ auffällt: Kaum ein Anbieter beschreibt seine Filme richtig.
Mit Cover? Nur Spulen? Rotstich? Genereller Zustand? Oft sind nur Titel und Preis angegeben.
Zumindest ich habe da gar keine Lust nachzufragen... Wenn ich etwas verkaufen will, sollte ich ausreichende Angaben machen.
Mir persönlich ist das deutlich zu wenig, und auch viel zu billig aufgebaut um ein Abo abzuschließen.
Die bestellte Testausgabe hat ihren Weg ins Altpapier gefunden. Der "Filmsammler" mag damals relevant gewesen sein,
in heutigen Internet-Zeiten ist er aber nur ein sinnloses, überteuertes Relikt, bei dem ich mich wundere dass es sich noch hält.

Dann gibt es da noch einen ganz aktuellen Exoten unter den Filmzeitschriften, nämlich:

VIRUS - THE DARK SIDE OF ENTERTAINMENT

virus.jpg

Ab der Ausgabe 101 wird in diesem Magazin, welches sich ganz speziell dem Genre des Horror
und generell dem phantastischen Bereich widmet, auch über Filme auf Super 8 berichtet.
In der 101 ist dann auch zum Start des Themas mit den "Super 8 Memories" ein immerhin 10-seitiger Bericht über Super 8 generell,
wenn dieser auch sehr oberflächlich bleibt- für den relevanten Inhalt hätte wohl auch die Hälfte gereicht.
Trotzdem schön dass das Thema Erwähnung findet, wenn auch (nachvollziehbar) nur in sehr geringem Maße.
Es wird sowohl in der 101 als auch in den folgenden Ausgaben jeweils ein dem Genre zugehöriger Film als "Super 8 Revue" besprochen:
101 "Straße der Verdammnis", 102 "Die Rückkehr der Zombies", 103 "Alien", 104 "Der Mann ohne Gesicht".
In der zum Zeitpunkt des Schreibens aktuellen Ausgabe 105 ist leider kein Bericht zu finden-
auch keine Info ob das Thema Super 8 im "Virus" nun schon wieder erledigt ist- oder noch ein mal wiederkommt.
Auf einer kompletten Seite gibt es alle Infos die man braucht, generell zum Film und im speziellen natürlich zur Super 8 Schnittfassung.
Professionell aufgemacht, locker geschrieben- und bisher deckt sich das ganze auch zu meiner Meinung zu diesen Fassungen.
Natürlich dürfte es für die meisten uninteressant sein wegen einer Seite über dieses Thema das Magazin zu kaufen-
aber ich wollte es zumindest mal erwähnt haben, ist ja nicht alltäglich in der heutigen Zeit in einem aktuellen Magazin.
Wer sich aber auch generell dem Thema Horror (speziell im Film) verschrieben hat, macht mit diesem "Virus" nichts falsch.
Zumal auch Spiele, Bücher, Comics, Musik, Hörspiele und Hörbücher ihren Platz hier finden. Hauptsache Horror-Thematik.
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Mär 2022 05 23:54

Re: Super 8 Schmalfilme - Heimkino noch vor Video

Beitrag von Retro

Zum Abschluss noch als Beispiel meine Reviews zu den Super 8-Fassungen der Airport-Reihe:

AIRPORT

1.jpg
1.jpg (129.93 KiB) 1702 mal betrachtet

HANDLUNG:

Ein Flugzeug der Trans America nach Rom hat eine alte Dame als blinden Passagier an Bord.
Diese ist allerdings nur das kleinere Problem des Kapitäns, denn der Mann neben ihr hat eine Bombe mit an Bord gebracht
und will diese zünden, damit seine Frau eine auf ihn abgeschlossene Lebensversicherung kriegt, und ein gutes Leben führen kann.
Dazu kommt noch schlechtes Wetter, was eine mögliche verfrühte Landung deutlich erschweren würde.
Als der Versuch, dem Mann die Bombe abzunehmen fehlschlägt, dieser daraufhin die Bombe zündet
und damit das Flugzeug stark beschädigt und sich tötet, bricht an Bord natürlich Panik aus...

WISSENSWERTES & KRITIK:

Originaltitel: Airport
USA, 1970. Regie: George Seaton & Henry Hathaway. Laufzeit: 136 Minuten.
Darsteller: Dean Martin, Burt Lancaster, George Kennedy, Jacqueline Bisset

Im Original kämpft der Film mit einigen Längen, die Charaktere werden lange und ausführlich eingeführt.
Durch die hervorragenden Darsteller bis in kleine Nebenrollen fällt dies zwar nicht gar so extrem auf,
aber bis es wirklich spannend wird dauert es doch ziemlich lange.
Die Super 8 Fassung dagegen konzentriert sich von Beginn an nur auf die Thriller-und Actionszenen,
was vollkommen ausreicht. Man vermisst wirklich nichts an Nebenhandlungen.

SUPER-8-FASSUNG:

Bestellnummer: Piccolo 9199
Einteilige Fassung mit ca. 120m Länge. Laufzeit ca. 18 Minuten.
Das Bildformat der Fassung entspricht dem damals üblichen TV-Format 1,33:1 und ist meistens unauffällig,
das Originalformat ist allerdings fast doppelt so breit: 2,35:1.
Hier fällt allerdings deutlich auf, dass man sich beim genutzten Bildausschnitt sehr viel Mühe gegeben hat.
Der Bildstand ist ruhig, Bildschärfe und Ton sind damaliger Standard. Leichter Rotstich.
Der Vorspann ist aufwändig selbst erstellt und mit angepasster Original Musik vorhanden, der Abspann fehlt.
Die Schnittfassung ist insgesamt hervorragend gelungen!

AIRPORT '75 - GIGANTEN AM HIMMEL

2.jpg
2.jpg (120.31 KiB) 1702 mal betrachtet

HANDLUNG:

Eine Boeing 747 wird auf dem Flug von Washington nach Los Angeles von einem Privatflugzeug gerammt.
Durch den Aufprall entsteht ein großes Loch im Cockpit, Co-Pilot und Funker sterben, der Pilot wird schwer verletzt.
Dieser ist zwar zunächst noch ansprechbar, aber durch Verletzung unter anderem an den Augen blind geworden.
Es gelingt ihm noch, den Autopiloten einzuschalten, bevor er ohnmächtig wird.
Nun liegt es an Stewardess Nancy die Maschine kontrolliert in der Luft zu halten, während man am Boden plant,
einen Ersatzpiloten aus einem Hubschrauber abzuseilen, um diesen so ins Cockpit der Boeing zu kriegen...

WISSENSWERTES & KRITIK:

Originaltitel: Airport 1975
USA, 1974. Regie: Jack Smight
Darsteller: Charlton Heston, Karen Black, George Kennedy, Linda Blair, Myrna Loy

Der deutlich spannendere und Actionlastigere zweite Film der "Airport"-Reihe
setzt in der Komplettfassung ebenfalls stark auf Einzelschicksale der Passagiere, und stellt einige davon näher vor,
das Katastrophenszenario nimmt hier aber schon deutlich mehr Platz ein als im ersten Film.
Die Schnittfassung ist trotzdem gelungen, ebenso empfehlenswert wie die des ersten Films.

SUPER-8-FASSUNG:

Bestellnummer: Piccolo 9191
Einteilige Fassung mit ca. 120m Länge. Laufzeit ca. 18 Minuten (Original 102 Min.).
Das Bildformat der Fassung beträgt 1.33:1 und ist meistens unauffällig, Originalformat ist aber 2,35:1.
Bildstand ist ruhig, Bildschärfe und Ton sind Standard. Ton in der Mitte des Films dumpf, leichter Rotstich.
Originalvorspann ist beschleunigt und gekürzt vorhanden, der Abspann ist beschleunigt und stark gekürzt.
Die Schnittfassung ist hervorragend gelungen.

AIRPORT '77 - VERSCHOLLEN IM BERMUDA-DREIECK

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HANDLUNG:

Ein voll besetzte Boeing 747 wird entführt, und kollidiert wegen Unachtsamkeit und wenig Flugerfahrung
der Entführer im Bermuda-Dreieck mit dem Turm einer Bohrinsel.
Das Flugzeug stürzt ins Meer, der komplette Rumpf bleibt aber intakt, so dass es nur wenige verletzte gibt.
Langsam sinkt die Boeing ab, und bleibt schließlich in 70m Tiefe liegen.
Eine große Rettungsaktion läuft an, doch wie lange kann der Rumpf dem Wasserdruck standhalten?
Und vor allem: Wie lange reicht den Überlebenden die Atemluft noch?

WISSENSWERTES & KRITIK:

Originaltitel: Airport '77
USA, 1977. Regie: Jerry Jameson
Darsteller: Jack Lemmon, Lee Grant, Joseph Cotten, Olivia de Havilland, James Stewart, George Kennedy, Christopher Lee

Im dritten Film der Airport-Reihe hat man an es geschafft, den durchaus spannenden Vorgänger
noch einmal zu übertrumpfen- sowohl was Drama, Action, als auch die hervorragenden Darsteller angeht.

SUPER-8-FASSUNG:

Bestellnummer: Piccolo 9172
Einteilige Fassung mit ca. 120m Länge. Laufzeit ca. 18 Minuten (Original 109 Min.).
Das Bildformat der Fassung beträgt ca. 1,85:1 und ist meist unauffällig, Originalformat ist aber 2,35:1.
Bildstand und Ton sind Standard, die Bildschärfe ist schwach. Rotstich.
Originalvorspann ist in Standbildern abgekürzt mit Originalmusik vorhanden, der Abspann ist stark gekürzt.
Die Schnittfassung ist hervorragend gelungen!

SONSTIGES:

Von Revue existiert eine sehr gut gekürzte 66m Fassung- leider nur in Schwarz/Weiß.

AIRPORT '80 - DIE CONCORDE

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HANDLUNG:

Die Journalistin Maggie fliegt mit der Concorde nach Moskau, um dort über die Olympischen Spiele zu berichten.
Direkt vor dem Start des Flugzeugs kriegt sie Akten über den Rüstungskonzern Harrison Industries zugespielt,
welche beweisen dass dort illegal kampffähige Drohnen hergestellt werden.
Dummerweise kriegt das der Chef von Harrison Industries mit- und will das verbreiten dieser Nachricht verhindern.
Also werden zu Testzwecken einfach mal Raketen abgefeuert. Das Ziel: Die Concorde mit Maggie an Bord...

WISSENSWERTES & KRITIK:

Originaltitel: Airport '79 - The Concorde
USA, 1979. Regie: David Lowell Rich
Darsteller: Alain Delon, Susan Blakely, Robert Wagner, Sylvia Kristel, George Kennedy

Der vierte und letzte Film der Airport-Reihe ist leider der einzige, der weniger gelungen ist.
Die Story an sich klingt zwar interessant, schleppt sich in Originallänge aber deutlich bemerkbar dahin.
Zumindest in diesem Punkt können beide Super 8-Fassungen auftrumpfen.
Die beinahe schon katastrophal einkopierten Tricks rund um den Angriff und auch das Flugverhalten der Concorde
sind aber einfach fürchterlich anzusehen und zerstören noch die letzte Lust am Film.

SUPER-8-FASSUNGEN:

Bestellnummer: Piccolo 9161 & 9162, Revue 8688
Zweiteilige Fassung von Piccolo mit je ca. 110m Länge. Laufzeit ca. 32 Minuten (Original 109 Minuten)
Einteilige Fassung von Revue mit ca. 110m Länge. Laufzeit ca. 16 Minuten (Original 109 Min.)
Der Einteiler enthält ausschließlich Szenen aus dem Zweiteiler.
Das Bildformat der Fassungen beträgt 1,33:1 und ist meist unauffällig, Originalformat ist aber 1,85:1.
Der Ton ist sehr gut, der Bildstand etwas unruhig, die Bildschärfe ist schwach. Piccolo hat Rotstich, Revue leichten Rotstich.
Der Originalvorspann ist in beiden Fassungen identisch gekürzt, Piccolo hat einen gekürzten Originalabspann, Revue nichts.
Schnittfassung 220m: Sehr gute Schnittfassung, Empfehlenswert!
Schnittfassung 110m: Immer noch gut nachvollziehbare Handlung, aber etwas hektisch.
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Nov 2022 25 19:10

Re: Super 8 Schmalfilme - Heimkino noch vor Video

Beitrag von DrZarkov

Ich habe hier auch eine Sammlung an Filmen in Super, aber auch im älteren Normal 8, 16mm, und dem exotischen 9,5 mm Format natürlich nebst zahlreichen Projektoren. Ich kaufe allerdings auch gerne Schwarzweißfilme, da gibt es wenigstens keinen Rotstich, wie er bei alten Super 8 Filmen leider oft zu sehen ist. Allerdings nicht bei allen Filmen. Ich habe einige Elvis-Filme (jeweils 3 bis 4 Rollen à 120 Meter), in sehr guter Qualität. Einer leider ohne Ton, der war auf einem zugehörigen Tonband, welches ich leider nicht zusammen mit den Filmen bekommen hat. Eine Tonspur aufkleben lassen und nachzuvertonen ist zwar möglich, aber auch teuer.
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Nov 2022 26 03:28

Re: Super 8 Schmalfilme - Heimkino noch vor Video

Beitrag von Retro

Ich hatte sogar mal eine s/w-Fassung mit Rotstich.
Dürfte aber sehr selten vorkommen, damals kam es wohl einfach auf das Material an, welches verwendet wurde. ;)

Ja, es gibt einige Fassungen, welche sich Farbstabil gehalten haben.
Filme wie "Alien", "Tote pflastern seinen weg", "Open Season" oder "Die Wildgänse kommen" sehen bei mir noch aus wie frisch gekauft.
Viele meiner Filme haben einen leichten Rot (oder Braun)stich, womit ich aber recht gut leben kann- man gewöhnt sich sogar daran.
Ein paar wenige sehen aber wirklich extrem übel aus,
meine US-Version von "Yongary" ist z.B. quasi eine schwarz/rot-Fassung, da sind keinerlei andere Farben mehr zu sehen.

Aber generell schön dass ich hier nicht der einzige bekloppte bin, der auch noch "tote" Filmformate sammelt und anschaut. ^^

PS: "Alien" hatten wir erst vor kurzem wieder laufen:

ALIEN
alien.jpg
alien.jpg (87.72 KiB) 1068 mal betrachtet
HANDLUNG:

Die siebenköpfige Mannschaft des Raumfrachters Nostromo empfängt einen Notruf von einem abgelegenen Planeten und geht diesem nach.
Als ein Teil der Mannschaft mit einer Landefähre auf dem Planeten nach dem Ursprung des Signals sucht,
finden sie ein scheinbar schon vor langer Zeit abgestürztes außerirdisches Raumschiff mit hunderten fremdartigen Eiern im Frachtraum.
Als einer der Männer diese näher betrachten will, springt aus einem Ei eine Art Parasit heraus,
brennt sich durch den Helm des Raumanzuges und setzt sich im Gesicht seines Opfers fest.
Zurück an Bord der Nostromo müssen sie schon bald erkennen, dass es sich bei dem Wesen um eine tödliche Gefahr handelt...

WISSENSWERTES & KRITIK:

Originaltitel: Alien
Großbritannien, USA, 1979. Regie: Ridley Scott
Darsteller: Tom Skerritt, Sigourney Weaver, Veronica Cartwright, Harry Dean Stanton, John Hurt, Ian Holm, Yaphet Kotto

Mal davon abgesehen dass es hier nur sieben sind, bietet "Alien" inhaltlich nur das alte "10 kleine Negerlein" Prinzip.
Dies wurde allerdings dermaßen spannend, klaustrophobisch, düster und teils brutal ins Weltall umgesetzt,
dass der eigentliche Minimalismus der Geschichte kaum auffällt.
Alle Darsteller agieren hervorragend, die Tricks rund um die Nostromo und das Alien sind auch heute noch gut anschaubar.
Ein verdienter Klassiker im Sci-Fi/Horror-Bereich, jedem Freund dieser Genres uneingeschränkt zu empfehlen.

SUPER-8-FASSUNG:

Bestellnummer: UFA 374
Einteilige Fassung mit ca. 110m Länge. Laufzeit ca. 17 Minuten (Original 112 Min.)
Das Bildformat der Fassung beträgt 1,33:1, was leider auch negativ auffällt. Originalformat ist 2,35:1.
Bildstand ist ruhig, Bildschärfe und Ton sind Standard, die Fassung hat schöne Farben und keinen Rotstich.
Der Originalvorspann ist aufwändig für diese Fassung bearbeitet worden, Originalabspann ist extrem gekürzt, aber vorhanden.
Die Schnittfassung ist im Grunde hervorragend, da alles wichtige enthalten ist. Trotzdem muss ich zwei Punkte bemängeln:
Es fehlt eine Erklärung, dass das Alien auch in der Kinofassung extrem schnell wächst-
was in der kurzen Super-8-Fassung natürlich noch schneller erscheint. Ausserdem fehlt leider das eigentliche Ende.
Die Fassung endet mit Ripley's Flucht in der Rettungskapsel und der explodierenden Nostromo.
Natürlich kann man das aber auch als Ende ansehen, die inhaltliche Aussage bleibt ja gleich, der Film wirkt in sich abgeschlossen.
Sehr gute Schnittfassung, Empfehlenswert!
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