Löwenzahn

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Norby
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Jul 2018 25 08:39

Löwenzahn

Beitrag von Norby

Löwenzahn ist eine Kinderserie des ZDF mit dem Ziel unterhaltsamer Wissensvermittlung. Die seit 1981 laufende Sendereihe wurde bekannt durch Peter Lustig, der sie bis Ende 2005 moderierte. Im Oktober 2006 übernahm Guido Hammesfahr als Fritz Fuchs die Moderation der Sendung. Die Titelmelodie stammt von Matthias Raue/Martin Cyrus.





Vorgängersendung Pusteblume
Vorgängersendung von Löwenzahn war die Reihe Pusteblume, deren Erstausstrahlung am 7. Januar 1979 stattfand.

In dieser Serie wohnte Peter im Gegensatz zur späteren Sendung Löwenzahn noch in einem Haus in Bayern, doch als die Produktionsfirma FiB Streitigkeiten mit dem ZDF hatte, wurde die Serie eingestellt und von Studio.TV.Film als Löwenzahn (FiB hatte die Namensrechte, deshalb die Umbenennung) im Bauwagen fortgesetzt. Zwanzig Folgen von Pusteblume wurden ausgestrahlt, zwei weitere (21 Peter stürmt den Gipfel und 22 Peter und das Seehundbaby) sind nur auf Video veröffentlicht worden. In der ersten Folge von Löwenzahn zieht Peter aus, da eine Einflugschneise direkt über seinem Haus verläuft und er den Lärm nicht mehr aushält. Erstausstrahlung mit neuem Titel war am 24. März 1981.

Die Sendung Löwenzahn

Zielgruppe
Im Gegensatz zur Sesamstraße (ARD), die ebenfalls zum Lernen anregen will und eher für Vorschulkinder konzipiert ist, wendet sich Löwenzahn an Grund- und Unterstufenschüler bis etwa zur sechsten Klasse. In einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung im Jahr 2004 sagte Peter Lustig: „Inzwischen wissen wir, dass unsere größten Fans so wie bei der ‚Sendung mit der Maus‘ deutlich über 30 sind. Die haben vor 25 Jahren als Kinder schon die Ausgaben der ‚Pusteblume‘ gesehen und sind uns bis heute treu geblieben. Wir bekommen täglich E-Mails, in denen uns das bestätigt wird.“

Konzept und Inhalt
Die Sendung Löwenzahn besteht in jeder Folge aus einer Rahmenhandlung rund um Peter Lustig und den blauen Bauwagen. In dieser wird stets ein bestimmtes Thema behandelt und durch von Peter Lustig kommentierte Filmbeiträge, erzählte Bildergeschichten oder auch Lieder ergänzt. Peter Lustig spricht den Zuschauer dabei oft direkt an und bezieht diesen so in die Sendung mit ein. Das Grundkonzept der Serie wurde in der ersten Ausgabe von Löwenzahn (Peter zieht um) thematisiert. In diesem Zusammenhang wird dem Zuschauer das Grundprinzip von Regeln in Luft- und Schifffahrt sowie der Eisenbahn erklärt. Die Handlung: Um aus seinem Haus auszuziehen, erwirbt Peter Lustig einen alten, blauen Bauwagen, den er mit Trude und ihrem roten Käfer Cabriolet auf ein Wiesengrundstück fährt, in den Elchwinkel 3 (heute Elchwinkel 23) (Ort, s. a. Produktion und Drehorte). Dieses Wiesengrundstück wird Peter in Folge 1 von Trude angeboten, die es als Schrebergarten nutzt. Dort beginnt er, den Bauwagen umzubauen. Nur mit dem Material, das vorhanden ist, den alten Möbeln aus dem Haus, der ausgebauten Badewanne etc., gelingt es Peter Lustig, in und um den Bauwagen herum eine Küche, ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und ein Bad unterzubringen. Auf diese Weise wurde den Zuschauern vermittelt, dass auch vermeintlicher „Schrott“ noch brauchbar sein könne, und dass es Spaß mache, Bestehendes in Frage zu stellen, sich Neues auszudenken und eigene Pläne und Überlegungen praktisch umzusetzen. Dieses Konzept wurde über 25 Jahre beibehalten und diente als Grundkonzept jeder Sendung.
Loewenzahn_Bauwagen.JPG
Urheber: Matthias Voss Lizenz

In der Serie bringt der Moderator den Zuschauern sowohl naturwissenschaftliche Zusammenhänge als auch Wissen über Tiere oder alte Kulturen (zum Beispiel die Römer) nahe. Das Spektrum der Themen ist sehr umfassend: von gesunder Ernährung, Salzgewinnung aus Salinen, Verkehrsproblemen in der Stadt, Urlaub auf dem Bauernhof bis hin zu den Sternen bei Nacht und zahlreichen anderen Themen. Lange Zeit enthielt Löwenzahn so auch den Beinamen „Geschichten aus Natur, Umwelt und Technik“.





In der Sendung wurden von Beginn an bestimmte Themen oftmals unter ökologischen und weniger unter anderen Gesichtspunkten, wie z. B. Wirtschaftlichkeit, betrachtet. Auch an Medienkritik ließen es die Autoren nicht fehlen. Die jungen Zuschauer sollten an einen maßvollen Umgang mit dem Medium Fernsehen herangeführt werden. Daher forderte Lustig seit der ersten Folge von Pusteblume zum Ende der Sendung dazu auf – mit Blick in die Kamera und so die Zuschauer direkt ansprechend – nicht länger vor dem Fernseher zu sitzen, sondern das Gerät abzuschalten.

Produktion und Drehorte
Die Redakteure der Sendung wohnten zu Beginn der 1980er Jahre in Bärstadt im Taunus – nicht weit von Mainz, dem Sitz des ZDF. Zudem lag die Produktionsfirma „Studio Heidelberg“ in einem Vorort der Universitätsstadt, nämlich Altenbach (bei Schriesheim), 65 Kilometer von Bärstadt entfernt. Im Laufe des ersten Produktionsjahres bekam daher die fiktive Stadt, an deren Randlage das Wiesengrundstück liegt, den Namen Bärstadt. Hauptdrehort war jedoch Berlin und Umgebung. So stand der Bauwagen in Folgen der Staffeln 1, 2, 3 und 5 im Berliner Stadtteil Heiligensee, in Folgen der Staffeln 9, 10 und 11 in der Kornaue in Berlin-Wannsee und in den meisten Folgen der Staffeln 12–17 und 19–22 in Kleinmachnow.

Hin und wieder wurden Außenszenen allerdings auch in Heidelberg, Freiburg im Breisgau und Mainz gedreht. Es gab auch weiter entfernt gelegene Orte. So wurden zum Beispiel die Folgen 69 (Peter tanzt auf dem Vulkan) und 83 (Wasser gibt’s nicht überall) zum größten Teil auf der kanarischen Insel Lanzarote gedreht. Die Folge 109 (Peter auf hoher See) wurde teilweise an Bord der Finnjet aufgenommen. Derzeitiger Drehort ist Hennigsdorf.

Löwenzahn mit Peter Lustig

Peter Lustigs Markenzeichen waren seine Latzhose (über die es eine eigene Folge gibt und die im ersten Produktionsjahr der Pusteblume 1978/79 noch „mit Schlag“ war), Nickelbrille, Bärtchen (das in den 27 Jahren Produktionszeit erst schwarz und nur ein Oberlippenbart, dann grau und ein Vollbart und zum Schluss weiß war) und Halbglatze. In seinem Alltagsleben stieß Peter Lustig immer auf Probleme und Dinge, die er nicht verstand, dann begann er, nachzuforschen. Dabei bewies er Neugierde, Aufgeschlossenheit, aber auch Selbstironie und Witz. Er besuchte Fabriken, Museen, Theater, Labors. Er ging auf Expeditionen in ein Bergwerk, ein spanischsprachiges Vulkangebiet, in den Zoo, in Spukschlösser oder in seinem eigenen Garten. Er buk Brot, lernte Kühe zu melken, beschnitt Apfelbäume (nachdem er es sich vom Obstbauern hatte zeigen lassen) und ließ sich einmal sogar beim Schwarzfahren im Bus erwischen. Die Figur sollte nicht als perfekt und allwissend angelegt sein. Allerdings sollte Peter Lustig auch nicht zu kindlich und zu naiv wirken. Da Peter Lustig bei der Entwicklung der Figur Peter Lustig ein Mitspracherecht hatte (ab 1983 war er auch Autor vieler Sendungen), sorgte er dafür, dass die Figur immer ein Erwachsener war „der sich eine Neugier bewahrt hat, ohne dabei kindisch zu wirken“, wie er selbst sagte. Sein Abschiedsspruch am Ende der Sendung war in Variationen: „Jetzt kommt nichts mehr, ihr könnt also abschalten.“
Peter_Lustig.jpg
Urheber: Jano Rohleder (CC BY-SA 2.0)

An das verwilderte Wiesengrundstück Lustigs grenzt der sauber beschnittene Garten des Nachbarn Hermann Paschulke, gespielt von Helmut Krauss. Die Figur dient seit 1981 (Peter und die langen Leitungen) als Gegenentwurf zur Figur Peter Lustig. Der Nachbar ist übergewichtig, an einer ökologischen Lebensweise nicht interessiert, ernährt sich ungesund, treibt keinen Sport, hat Angst vor Spinnen und macht „fast immer alles falsch“. Oft waren es Paschulkes „Fehler“, die Lustig beobachtete und die seine Neugierde weckten. Dennoch war Paschulke ein guter Freund und Nachbar Lustigs, der sich zwar manchmal über „Krach“ in dessen Garten beschwerte, ihm andererseits auch gelegentlich unter die Arme griff und Reisen mit seinem Nachbarn unternahm. Paschulke war in den ersten Episoden noch namenlos, hieß in einer Folge (Peterchens Mondfahrt) zunächst Opitz und bekam erst 1987 mit Peter macht einen Sender auf seine bekannte Titulierung.

In einer Folge (Der Unkrautgärtner) taucht zudem ein anderer Nachbar auf - Herr Gründlich, gespielt von Wilfried Herbst.

In Nebenrollen tauchten außerdem Peters Tante Elli (Inge Wolffberg), sonstige Verwandte und Peters Freunde sowie Fachleute zu den jeweiligen Themen auf. Hin und wieder waren es echte Fachleute, sonst wurden sie von Schauspielern dargestellt, u. a. von Heinrich Schafmeister. In den ersten Folgen trat Ute Fitz-Koska als schwesterliche Freundin Trude auf.

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums entstand 2005 der Spielfilm Löwenzahn – Der Film: Die Reise ins Abenteuer, der eine zusammenhängende Geschichte erzählt und auch als Dreiteiler ausgestrahlt werden kann. Hier wird Peter ein Schloss als Ersatz für sein Grundstück angeboten. Dieses erweist sich nach dem Vertragsabschluss als Trick eines Baulöwen (gespielt von Dietmar Bär), der Peters Bemühungen sabotiert, vom Kauf zurückzutreten. Ende 2005 zog sich Lustig wegen gesundheitlicher Probleme aus der Produktion zurück. Zum Abschied wurde 2005, wie schon 5 Jahre zuvor zum 20-jährigen Bestehen der Serie eine Löwenzahn-Nacht gesendet. Diese moderierte Lustig von seinem Haus in der Nähe von Husum aus. Auch nach Lustigs Ausstieg in Folge 200 spielt Helmut Krauss weiterhin als Herr Paschulke in der Serie mit.

Nach Peter Lustigs Tod am 23. Februar 2016 zeigte das ZDF in der Nacht des darauffolgenden Samstag (27. Februar) auf Sonntag (28. Februar) eine lange Löwenzahn-Nacht mit klassischen Peter-Lustig-Folgen. Eine Auswahl an Folgen mit Peter Lustig wurde bis Herbst 2017 und wird ab Ende Mai 2018[7] im ZDF als Löwenzahn Classics am Sonntagmorgen, gleich nach den neuen Folgen mit Fritz Fuchs, gezeigt.


Textquelle: Wiki



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Sam Rothstein
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Apr 2022 05 17:42

Re: Löwenzahn

Beitrag von Sam Rothstein

Moin.
Hab auch ich natürlich geguckt.
War fast immer interessant und nett gemacht.
Da hat man noch was gelernt.
Gruß

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Stranger Peer
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Re: Löwenzahn

Beitrag von Stranger Peer

Meine Lieblingsfolgen! :daumenhoch:




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Django77
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Apr 2022 06 09:42

Re: Löwenzahn

Beitrag von Django77

An die Roboter-Folge erinnere ich mich immer noch. Vor allem der Song "Ich bin ein Ro-Ro-Roboter" ist mir offenbar 30 Jahre lang nicht aus dem Kopf gegangen. Schön, das mal wieder zu sehen bzw. zu hören :daumenhoch:

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Apr 2022 06 10:40

Re: Löwenzahn

Beitrag von Marcus

Die Details am Roboter sind interessant.
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In der Autofabrik werden Rohkarossen des VW Polo II (Typ 86C, gebaut zwischen 1981 und 1990) von den Robotern zusammengebaut.

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