Der Passat B3 wurde im VW-Werk Emden und ab Dezember 1991 im VW-Werk Bratislava (heute Volkswagen Slovakia) produziert. Der ab Oktober 1993 gebaute Nachfolger B4 teilte die gleiche Plattform sowie zahlreiche Bauteile mit dem Vorgängermodell; vor allem war das äußere Erscheinungsbild umfassend überarbeitet worden.
Das äußere Erscheinungsbild wurde 1981 von der Studie VW Auto 2000 vorweggenommen. Zugunsten einer besseren Windschlüpfigkeit (Cw-Wert) wurde der Kühllufteinlass verkleinert und unter den Stoßfänger verlegt; der Motor saugte die zur Verbrennung nötige Luft durch das VW-Zeichen an.
Der Passat B3 war der erste VW mit bündig eingeklebter Frontscheibe und Heckscheibe. Die glattflächige Karosserie hat einen Cw-Wert von etwa 0,29. Den B3 gab es in den zwei Karosserievarianten Stufenheck und Variant; die nahezu fertig entwickelte fünftürige Schrägheckvariante wurde verworfen. Der B3 hatte seit der Modelleinführung eine teilweise verzinkte Karosserie. Zudem war der Passat B3 der erste VW mit Bügeltürgriffen.
Volkswagen Katalog 1988
Ausstattung
Angeboten wurde der Passat B3 in drei Ausstattungslinien: CL (Basisausstattung), GL (auf Komfort ausgelegt) und GT („sportliche“ Ausstattung). Sondermodelle (z. B. Arriva, Edition One, Komfort Edition, Trend etc.) sind bei folgenden Auflistungen nicht berücksichtigt.
Volkswagen Katalog 1988
Exterieur
- Verbundglas-Windschutzscheibe mit grüner Wärmeschutzverglasung
- GT: Leichtmetallrad
- Stoßfänger: GL: partiell in Wagenfarbe lackiert ,GT: schwarz, mit silberner Zierlinie und seitlicher Beplankung
- Blinkstreuscheiben vorne: CL: gelb, GL und GT: weiß
- Wahlweise Metallic-/Perleffekt-Lackierung
- Leichtmetallräder in 14 oder 15 Zoll
- Halogennebelscheinwerfer mit Linsentechnik (GT: Serie)
- Als Zubehör: Doppelscheinwerfer von Hella, auch mit Linsentechnik (ab 1992 wahlweise in schwarz oder weiß)
Interieur
Wegen des Quermotors wurde ein selbst für heutige Verhältnisse üppiger Innenraum möglich. Vom Gaspedal zu den Rücksitzlehnen betrug der Abstand zwei Meter, was vor allem für einen hervorragenden Sitzkomfort der Fondpassagiere sorgte. Unabhängig ob CL, GL oder GT, nahezu jedes Extra war für die drei Grundausstattungen lieferbar. Unter anderem:
- Zentralverriegelung (GL, GT: Serie)
- Klimaanlage (manuell) / Climatronic (automatisch) / Thermotronic (automatisch geregelte Heizung ohne Klimatisierung)
- Elektrische Fensterheber rundum mit Kinderschutz für die hinteren Scheiben.
- Drehzahlmesser, Digitalzeituhr (GT: Serie)
- Kombiinstrument mit Multifunktionsanzeige und digitalem Kilometerzähler
- elektrische Leuchtweitenregulierung (BRD: Serie ab 1990)
- höhenverstellbares Lenkrad
- Diebstahlwarnanlage
- Ledersitze, mit höhenverstellbarem Fahrer- und Beifahrersitz
- Sitzheizung
- Mittelarmlehne
- Kinderrücksitzbank für Kofferraum (Variant)
- Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat)
- Airbag (Fahrer und Beifahrer)
- Scheinwerferreinigungsanlage
- Schiebedach aus Stahl oder Glas
Sicherheit
Der Passat hatte für die damalige Zeit eine relativ umfangreiche Sicherheitsausstattung. Die Karosseriestruktur und deren Knautschzonen entsprachen den damaligen Erkenntnissen über passive Fahrzeugsicherheit. Er war über 200 kg schwerer als der Passat B2. Es gab ihn ab 1988 wahlweise mit Antiblockiersystem, ab Dezember 1992 mit Airbags und Gurtstraffern. Die stärkeren Modelle waren mit einer elektronischen Differenzialsperre (ABS mit EDS) ausgestattet, das durch aktiven Bremseingriff ein Durchdrehen der Räder bis ca. 40 km/h verhinderte. Durch die Konstruktion des geschäumten Armaturenbretts konnte die Grenzbelastung des Kopfes im Crashversuch verringert werden.
Motorenpalette
Wegen des Quereinbaus der Motoren durften diese nicht länger sein als ein Vierzylinder, weshalb ein Fünfzylinder wie beim Vorgängermodell nicht möglich war. Erst nach der Entwicklung eines VR-Motors konnte auch ein Sechszylinder eingebaut werden.
Die Leistung der Serienmotoren im B3 reichte von 53 kW (72 PS) (1,6 mit Vergaser, bis 1989) bis zum 128 kW (174 PS) starken VR6 (ab 1991). Zwischen 1988 und 1992 gab es auch den Passat G60 mit Reihenvierzylindermotor und G-Lader. Die Dieselmotoren waren Wirbelkammer-Motoren ohne oder mit Turbolader. Deren Leistung lag zwischen 50 und 59 kW (68 und 80 PS). In Österreich gab es den Dieselmotor nur mit Turbolader und 80 PS.
Volkswagen Katalog 1988