Modellgeschichte
Das Modell wurde auf der Brünner Messe im Jahr 1976 vorgestellt. Während das äußere Erscheinungsbild stark verändert und zeitgemäß erschien, war Škoda antriebsseitig beim bewährten Heckmotor-Konzept geblieben. Es war zwar gelungen, sich mit motorsportlichen Erfolgen einen Namen zu machen, jedoch galt der Heckmotor für PKW des alltäglichen Gebrauchs schon damals als unzeitgemäß. Es handelte sich um einen wassergekühlten Heckmotor mit Heckantrieb. Der Tank wurde wegen neuer Sicherheitsbestimmungen von vorne unter die Rückbank verlegt. Eine Kombiausführung war nach wie vor nicht im Programm, sodass der zu kleine Kofferraum weiterhin ein erheblicher Nachteil der Škoda blieb. Ein weiterer Kritikpunkt war die nach wie vor verwendete Pendelachse.
Im September 1983 wurde die Modellreihe überarbeitet: Die modernisierte Gestaltung von Front und Heck mit Breitscheinwerfern und voluminösen Stoßfängern aus Plastik senkte den Cw-Wert. Mit den sparsameren Motoren erhöhte sich so die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge. Außerdem wurde das Fahrverhalten durch verbreiterte Spur und Zahnstangenlenkung verbessert.
Im September 1984 begann die Produktion der Modelle mit 130er-, 135er- und 136er-Motoren. Ebenfalls 1984 erschien der Rennwagen Škoda 130 LR, der den Škoda 130 RS ablöste. Er erreichte wie der Vorgänger 220 km/h, war jedoch für die Bevölkerung nicht erhältlich.
1990 wurde die Serienfertigung des ähnlichen Škoda Rapid mit dem damals stärksten Heckmotor eingestellt. Bis 1994 wurde der Typ 742 in Mladá Boleslav noch aus vorhandenen Ersatzteilen von Hand gefertigt. Der Typ 742 beendete die Heckmotor-Ära bei Škoda.
Mehrere Detailänderungen im Front- und Heckbereich der Fahrzeuge lassen frühe und späte Modelle recht unterschiedlich erscheinen.
Škoda 105 S, 105 L, 105 GL, 105 SP (Typ 742)
- Škoda 105 S – Standard, einfachste Ausstattungsvariante – Fahrzeuge haben keine Zierleisten; Gummimatten; Fenster in den Hintertüren können nicht heruntergekurbelt werden; die vorderen Sitzlehnen lassen sich nicht verstellen. Bis 8/83 Rundscheinwerfer (ab 10/81 170-mm-Lichtaustrittsöffnung). Anfangs mit Bandtachometer; ab 11/79 mit Warnblinkanlage. Die Leistung des 1046-cm³-Motors sank 10/83 von 34 kW auf 33,1 kW. Der Motor galt als wirtschaftlich, hatte jedoch nur geringe Zugkraftreserven. Hergestellt von August 1976 bis zum 30. August 1986.
Bild: Alofok, Lizenz: CC BY-SA 3.0
- Škoda 105 L – de Luxe – Teppichmatten, Handstützen, alle Fenster lassen sich herunterkurbeln, Rundinstrumente, Karosserie hat Chromzierleisten. Einige Details waren jedoch nur gegen Aufpreis erhältlich. Ab 10/81 mit Ovalscheinwerfern. Der Motor war mit dem des 105 S identisch. Hergestellt von 1976 bis 1988. Häufigstes Modell der 105er-Reihe.
Bild: Max Schwalbe, Lizenz: CC BY-SA 3.0
- Škoda 105 GL – Grand de Luxe, Luxusausführung – viereckige Scheinwerfer, Chromzierleisten auf dem Kühlergrill, Heck und Fensterrahmen. Fahrzeuge hatten einen Bremskraftverstärker, im Innenraum gab es Kopfstützen. Vom GL wurden nur wenige Exemplare gefertigt, produziert wurde er von März 1981 bis Juni 1983 in Vrchlabí.
Die Škoda-Reihe 105 war die erste des Typs 742.
Bild: Richardptak, Lizenz: CC BY-SA 3.0
3. Serie ab 1984
Bild: Pitak, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Nach Frankreich exportierte 105-Modelle mussten in 1050 umbenannt werden, da Peugeot die Zahl 105 geschützt hatte.
Baujahr: 1976–1989
Motor: Viertakt-Ottomotor, wassergekühlt, Reihenvierzylinder OHV, längsliegend
Hubraum: 1046 cm³
Leistung: 33,1 kW (44,6 PS) bei 4800 min−1 (bis 10/84: 34 kW (46 PS))
Gewicht: 855 bis 915 kg
Geschwindigkeit: 130 km/h
Verbrauch: 6,3 bis 9,5 Liter auf 100 km
Produzierte Fahrzeuge: 840.561 Stück
Škoda 120 L, 120 LX, 120 LE, 120 GL, 120 LS, 120 GLS, 125 L (Typ 742)
Diese grundsätzlich besser ausgestatteten Modelle verfügten über etwas mehr Hubraum und Leistung, was die Fahrzeuge temperamentvoller und auch geeignet als Zugfahrzeug für Anhängerbetrieb macht. Wie auch bei den kleineren Motoren erfolgte 9/84 eine geringfügige Leistungsminderung. Innerhalb des Produktionsablaufes gab es mehrere Modernisierungen.
1. Serie
Bild: Stefan Trommer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bild: Max Schwalbe, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Škoda 120 L Äußerlich mit dem 105 L identisch. Technisch hat er den größeren Motor und einen Bremskraftverstärker (ab 10/81).
Škoda 120 LS Unterschiede zum 120 L: Bis 8/83 mit Doppelscheinwerfern. Integrierte Kopfstützen vorn, Rollgurte vorn, heizbare Heckscheibe, Intervallschalter für Scheibenwischer und elektronischer Drehzahlmesser, leistungsgesteigerter Motor mit Ölkühler.
Škoda 120 LX Unterschiede zum 120 LS: Fünfganggetriebe, hergestellt ab 9/84.
Škoda 120 GLS Unterschiede zum 120 LS: Anfangs verchromte Scheinwerfereinfassung und -Grill, abschließbares Handschuhfach, Mittelkonsole, reichlich Dämmmaterialien
Bild: Stefan Trommer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Scan: Auto-Katalog 1983
Baujahr: 1976–1990
- Motor: Viertakt-Ottomotor, wassergekühlt, Reihenvierzylinder OHV, Heckmotor längsliegend
- Hubraum: 1174 cm³
- Leistung: 36,7 kW (49,5 PS) bei 4200 min−1 (bis 8/83 38,3 kW (52 PS)) (120, 120 L, 120 LE, 120 GL); 40,5 kW (54,6 PS) bei 5200 min−1 (bis 10/83 43 kW (58 PS)) (120 LS, 120 GLS, 120 LX, 125 L)
- Gewicht: Leergewicht nach Ausstattung 855 bis 915 kg
- Geschwindigkeit: 140 km/h (120, 120 L, 120 LE, 120 GL), 150 km/h (120 LS, GLS)
- Verbrauch: 6,4 bis 9,7 Liter auf 100 km
Bild: Stefan Trommer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Škoda 130 L, 130 GL, 135 L, 136 L (Typ 742)
In Großbritannien wurde diese Reihe als Škoda Estelle bezeichnet.
Bild: Stefan Trommer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
- Škoda 130 L Motor mit mehr Hubraum und geringfügig mehr Leistung, Fünfganggetriebe, hergestellt ab 9/1984
- Baujahr: 1984–1990
- Motor: Viertakt-Ottomotor, wassergekühlt, Reihenvierzylinder OHV, Heckmotor längsliegend
- Hubraum: 1289 cm³
- Leistung: 43 kW bei 5000 min−1 (130, 135) 46 kW bei 5000 min−1 (136)
- Gewicht: 855 bis 890 kg
- Geschwindigkeit: 150 km/h
- Verbrauch: 5,8 bis 8,9 Liter auf 100 km (130) 5,7 bis 8,9 Liter auf 100 km (135, 136)
- Produzierte Fahrzeuge: 50.819 (Škoda 130, 135), (1.631 Škoda 136)
Besonderes: In den Jahren 1991 bis 1994 wurden in Mladá Boleslav Ersatzteile in Handarbeit zu Autos zusammengesetzt; diese Autos haben Favorit-Motoren und Karosserieteile der vergangenen 20 Jahre, auch vom 1100-MB. Diese Modelle sind nur schwer zu unterscheiden.
Eine Verwechselungsgefahr besteht bezüglich der Bezeichnung auch mit dem Škoda 130 RS, der jedoch eine Variante des Škoda 110 R darstellt.
Škoda Rapid (1984)
Der Škoda Rapid ist ein Coupé des tschechoslowakischen Fahrzeugherstellers AZNP unter der Marke Škoda. Es gab die Modelle Škoda Rapid 130, 135 und 136. Zudem existierten Cabriovarianten. Produziert wurden die Fahrzeuge von 1984 bis 1990 in Kvasiny. Die Version Rapid 135 kostete 88.000 Kčs. Der Vorgänger war der Škoda Garde. Der Rapid hatte einen stärkeren Motor als der Garde, eine geänderte Optik und eine Innenausstattung, die teilweise von Saab stammte. Der 135er und 136er Rapid wurde nur für den Export produziert da in der Tschechoslowakei kaum geeigneter Kraftstoff vorhanden war um die angegebenen Leistungswerte zu erreichen. Ab 1985 gehörte ein Getriebe mit fünf Gängen zur Serienausstattung. Man konnte ihn nur durch Parallelimporte erwerben. Designbasis war wie auch beim Vorgänger der Škoda 742 aus dem Jahr 1984. Designer war Giorgio Giugiaro. Das Coupé wurde bereits ab 1982 mit 1,2-l-Motor gefertigt, erhielt aber erst später die Bezeichnung Rapid. Der Rapid gehörte nicht zum Importprogramm der DDR.
Bild: Alofok, Lizenz: CC BY-SA 3.0
- Motor: Viertakt-Benzinmotor, wassergekühlt, Reihenvierzylinder OHV, längs im Heck
- Leistung: 40,5 kW/43 kW/46 kW
- max. Geschwindigkeit: ca. 150 km/h
- Verbrauch: 6,4 bis 9,7 Liter auf 100 km
- Antrieb: Heck
Škoda 136 LR (Typ 745)
Der 136 LR ist eine Rallyversion.
Bild: Ralf Roletschek, Lizenz: CC BY 3.0
- Baujahr: 12/1984–1988
- Motor: Viertakt-Ottomotor, wassergekühlt, Reihenvierzylinder OHV, Heckmotor längsliegend, Weber-Vergaser
- Hubraum: 1289 cm³
- Leistung: 47 kW bei 6000 min−1, bis 95 kW bei 8000 min−1
- Abmessung: 4200 mm × 1610 mm × 1400 mm
- Geschwindigkeit: bis 220 km/h
- Karosserie: selbsttragend, Überrollkäfig
- Produzierte Fahrzeuge: staatlich genehmigte Serie von 200 Stück