Multicar ist eine Modellreihenbezeichnung für Nutzfahrzeuge der Hako GmbH, die im Zweigwerk in Waltershausen hergestellt werden. Das Unternehmen Multicar ist in Hako aufgegangen und damit Teil der Possehl-Gruppe. Multicar ist inzwischen die einzige noch existierende Kraftfahrzeugmarke aus der ehemaligen DDR.
Kraftfahrzeugtechnik 07.1986 DDR
Kraftfahrzeugtechnik 07.1986 DDR
Multicar
Jan 2024
22
22:10
Re: Multicar
Hallo Leute,
hier muss ich mal etwas aufräumen. Multicar hat natürlich einen Kultstatus und besteht länger als BRD und DDR.
Ich schreibe das jetzt ohne Nachschlagewerke nur aus dem Kopf heraus, also sind einige Zeitangaben in etwa zu sehen.
Um 1920er- Jahren gründete ein Herr namens Ade im thüringischen Waltershausen sein Unternehmen. Produziert wurden Anhänger, Bremssysteme für Nutzfahrzeuge und bekannt geworden sind sie mit ihren patentierten automatischen Sicherheitszug zum Anhängen für LKW und Traktoren.
Das war Geschichte Teil 1
Nun Teil 2:
Ebenfalls in dieser Zeit wurden kleine Elektrokarren für innerbetriebliche Transporte gefertigt. Ein Hersteller war zum Beispiel AEG. Nach dem II. Weltkrieg mangelte es an Bleiakkus und diese nützlichen Fahrzeuge fielen immer mehr aus.
Pfiffige Tüftler in Branderbisdorf entfernten die E-Antriebe, setzten einen Einzylinder Verdampferdiesel hinter dem Führerstand und ein Dreigang-Getriebe unter den Motor. Die Kraftübertragung erfolgte von der Riemenscheibe des 6,5 PS starken Motors über zwei Keilriemen auf die Riemenscheibe des Getriebes. Das war die Geburtsstunde der Dieselameise.
Ameisen schleppen mehr als ihr Gewichtes und so war es hier auch. Das Fahrzeug wog 1 200 kg, konnte 2 000 kg laden, mit Anhänger nochmal 2 000 kg zusätzlich.
Nun war die Fertigung in Branderbisdorf (Nähe Leipzig) für den Bedarf nicht ausgelegt.
Hier beginnt Geschichte 3:
In den 1930er- Jahren baute Daimler Benz in Genshagen (Ludwigsfelde) ein neues großes Werk für die Produktion von Flugzeugmotoren.
Als man nach dem Krieg einen Neustart plante, bot es sich an die Ameisenproduktiin dort hin zu geben. Unter der Bezeichnung DK 2002 begann 1953 die Produktion. DK steht für Dieselkarren, 2000 für das Ladungsgewicht und die 2 für den zweiten Produktionsstandort.
Bis 1956 lief in Ludwigsfelde die Produktion. Auf Grund der Rollerproduktion (Pitty,Wiesel usw., ähnlich dem Heinkelroller) Flugzeugtriebwerken, Rennbootmotore gab man die Produktion nun nach Waltershausen ab.
Die Nachfolgemodelle waren DK 2003 und 2004. Dann suchte man einen neuen Namen. Dabei waren die Mitarbeiter aufgerufen, Vorschläge einzubringen. Die kleinen Fahrzeuge hatten sich bis dahin in allen Einsatzbereichen bestens bewährt. Daher kam der DDR- ungewöhnliche Vorschlag aus dem englischen MULTICAR, der tatsächlich angenommen wurde. Den Rest kennt ihr ja schon.
Und hier zeige ich euch einen heute sehr seltenen Urmulticar, eine DK 2002, Baujahr 1954, Rahmennummer 0601.
hier muss ich mal etwas aufräumen. Multicar hat natürlich einen Kultstatus und besteht länger als BRD und DDR.
Ich schreibe das jetzt ohne Nachschlagewerke nur aus dem Kopf heraus, also sind einige Zeitangaben in etwa zu sehen.
Um 1920er- Jahren gründete ein Herr namens Ade im thüringischen Waltershausen sein Unternehmen. Produziert wurden Anhänger, Bremssysteme für Nutzfahrzeuge und bekannt geworden sind sie mit ihren patentierten automatischen Sicherheitszug zum Anhängen für LKW und Traktoren.
Das war Geschichte Teil 1
Nun Teil 2:
Ebenfalls in dieser Zeit wurden kleine Elektrokarren für innerbetriebliche Transporte gefertigt. Ein Hersteller war zum Beispiel AEG. Nach dem II. Weltkrieg mangelte es an Bleiakkus und diese nützlichen Fahrzeuge fielen immer mehr aus.
Pfiffige Tüftler in Branderbisdorf entfernten die E-Antriebe, setzten einen Einzylinder Verdampferdiesel hinter dem Führerstand und ein Dreigang-Getriebe unter den Motor. Die Kraftübertragung erfolgte von der Riemenscheibe des 6,5 PS starken Motors über zwei Keilriemen auf die Riemenscheibe des Getriebes. Das war die Geburtsstunde der Dieselameise.
Ameisen schleppen mehr als ihr Gewichtes und so war es hier auch. Das Fahrzeug wog 1 200 kg, konnte 2 000 kg laden, mit Anhänger nochmal 2 000 kg zusätzlich.
Nun war die Fertigung in Branderbisdorf (Nähe Leipzig) für den Bedarf nicht ausgelegt.
Hier beginnt Geschichte 3:
In den 1930er- Jahren baute Daimler Benz in Genshagen (Ludwigsfelde) ein neues großes Werk für die Produktion von Flugzeugmotoren.
Als man nach dem Krieg einen Neustart plante, bot es sich an die Ameisenproduktiin dort hin zu geben. Unter der Bezeichnung DK 2002 begann 1953 die Produktion. DK steht für Dieselkarren, 2000 für das Ladungsgewicht und die 2 für den zweiten Produktionsstandort.
Bis 1956 lief in Ludwigsfelde die Produktion. Auf Grund der Rollerproduktion (Pitty,Wiesel usw., ähnlich dem Heinkelroller) Flugzeugtriebwerken, Rennbootmotore gab man die Produktion nun nach Waltershausen ab.
Die Nachfolgemodelle waren DK 2003 und 2004. Dann suchte man einen neuen Namen. Dabei waren die Mitarbeiter aufgerufen, Vorschläge einzubringen. Die kleinen Fahrzeuge hatten sich bis dahin in allen Einsatzbereichen bestens bewährt. Daher kam der DDR- ungewöhnliche Vorschlag aus dem englischen MULTICAR, der tatsächlich angenommen wurde. Den Rest kennt ihr ja schon.
Und hier zeige ich euch einen heute sehr seltenen Urmulticar, eine DK 2002, Baujahr 1954, Rahmennummer 0601.
Jan 2024
23
08:46
Re: Multicar
Warum auch immer, die Bilder kamen nicht mit. Also hier nochmal die Ludwigsfelder Ameise:
[attachment= 3]09 Puttuckelchen 2002 Motopark 2. Truck-Festival 23. 06. 2002 (8).JPG[/attachment]