VW Derby I (Typ 86, 1977–1981)

[Norby]

Der VW Derby war eine kleine Limousine, der ab Februar 1977 auf der Basis des VW Polo (KLICK ) entwickelt wurde. Der Derby war im Grunde ein Polo mit Stufenheck. Die technische Basis stellte das Konzernschwestermodell Audi 50. Die Stufenheckvariante hielt sich über zwei Generationen (Polo I bis Polo II) von Frühjahr 1977 bis Anfang 1985 im VW-Programm. Im Ausland gab es sogar noch mit dem 86C Facelift einen weiteren Derby.

Bis zur B-Säule entsprach der Derby seinem Schwestermodell Polo. Anstatt des Schräghecks mit Heckklappe hatte die kleine Limousine aber einen für die Klasse recht großen Kofferraum (Platz für acht Wasserkästen) mit normaler Kofferraumklappe. Auch waren die Rücksitzlehnen nicht umklappbar. Das Stufenheck wirkte ähnlich wie beim VW Jetta I angesetzt, nicht aus einem Guss.

Auch in der Motorisierung und Ausstattung entsprach der Derby dem Polo: Es waren die Modelle Derby, Derby S, Derby L, Derby LS und Derby GLS verfügbar.

Drei verschiedene Ottomotoren, alles Reihenvierzylinder, standen zur Wahl:

• 895 cm³, 40 PS (29 kW) bei 5900/min.

• 1093 cm³, 50 PS (37 kW) bei 5600/min.

• 1272 cm³, 60 PS (44 kW) bei 5600/min.

Alle Ausführungen hatten ein handgeschaltetes Vierganggetriebe und Frontantrieb. Beim nur 1981 angebotenen Modell 1,1 Formel E war der vierte Gang besonders lang übersetzt und der Motor hatte ein höheres Drehmoment zu bieten. Beides sollte helfen, Benzin einzusparen.

Am 7. Januar 1977 begann die Serienproduktion im Volkswagenwerk Wolfsburg. Im ersten Produktionsjahr 1977 wurden mit 72.412 Exemplaren mehr als im gleichen Zeitraum beim Polo verkauft. Danach gingen die Verkaufszahlen schon bald deutlich zurück.

Anfang 1979 erfolgte eine leichte Modellpflege, die an den nun aus Kunststoff bestehenden Stoßfängern zu erkennen war. Innerlich wurde die Armaturentafel überarbeitet und dem Polo angepasst.

Nach knapp fünf Jahren Bauzeit wurde Ende 1981 die zweite Generation des Derby vorgestellt.

Folgende Prospekt ist bereits vom Facelift. (1980)

[Sammy-Jooo]

Wir nannten den Derby eigentlich immer nur "Rucksack-Polo"

[Marcus]

Der Derby war mein erstes Auto.
In grün als LS-Version mit 50PS.
Sehr uncool aber besser als nichts!
Den hatten meine Großeltern 1977 als Neuwagen gekauft und mir dann nach 9 Jahren überlassen.
In der Zeit hatte er erst knapp 60.000km zurückgelegt und war nur sehr behutsam gefahren worden.
Dementsprechend lahm fuhr er sich auch.
Ich habe ihm dann ordentlich die Sporen gegeben und nach ein paar tausend Kilometern fuhr er sich endlich einigermaßen akzeptabel.
Leider hat er mir das übel genommen.
Nach knapp einem Jahr und über 30.000km in meiner Hand, war der Ölverbrauch so hoch, dass etwas neues her musste.

[Sammy-Jooo]

Der Derby war mein erstes Auto.
In grün als LS-Version mit 50PS.
Sehr uncool aber besser als nichts!

Cool oder Uncool ist eine Frage des Zeitgeistes. Mein erstes Auto war ein Citröen 2CV/6, also eine Ente, und die war 1980 eher Uncool und wurde erst später Cooler. Jetzt ist sie so was von Cool, Cooler geht nicht. Aber irgendwie galt schon da das Motto: Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen!

[Norby]

Hätte ich damals mit meinem Führerschein nicht so rumgetrödelt, wäre ich auch Derby gefahren. Der Wagen stand bereits in der Garage. Aber meine Eltern hatten dann irgendwann die Geduld verloren, und ich musste den aus Platzgründen weggeben. Als ich dann mein Lappen mit 19 Jahren hatte, hab ich mir einen Opel Kadett C gekauft, auch als Limousine.

Achso, ich fand die Limos immer toll, sei es Derby, Jetta, Kadett usw.

[Marcus]

Ein Kadett C als Limo hätte mir auch besser gefallen.
Der war nicht so angestaubt und kein typisches Auto der älteren Generation, wie Derby und Jetta.

Gegen eine Limousine hatte ich grundsätzlich nichts einzuwenden.
Mein zweites Auto war dann auch eine Limo, Opel Ascona B.

[Sammy-Jooo]

Achso, ich fand die Limos immer toll, sei es Derby, Jetta, Kadett usw.

Für mich ist die klassische Limousine immer noch das schönste Auto. Nur leider findet man heute so gut wie keine Autos mehr im klassischen Stufenheckdesign. Entweder Fließheck mit "Stummelkofferraum" oder eben "Golfartig". Nur noch die "Oberklasse" bietet noch Limousinen im klassischen Design.