Barschel-Affäre (auch Barschel-Pfeiffer-Affäre) ist die Bezeichnung für einen politischen Skandal, der sich 1987 in Schleswig-Holstein ereignete. Ihren Namen erhielt die Affäre nach dem damaligen Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins, Uwe Barschel (CDU Schleswig-Holstein), Diese Vorkommnisse im Wahlkampf vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1987 führten zum größten politischen Skandal in der Geschichte Schleswig-Holsteins und einem der größten in der Bundesrepublik.
Im damaligen Wahlkampf stand Barschel dem SPD-Kandidaten Björn Engholm gegenüber. Am 7. September 1987 berichtete der SPIEGEL von Versuchen aus der CDU, die öffentliche Meinung über Engholm negativ zu manipulieren. Diese Versuche seien von Reiner Pfeiffer ausgegangen, der in der Staatskanzlei als Medienbeobachter angestellt war.
Bei der Wahl am 13. September verlor die CDU sechs Prozentpunkte, wodurch im Landtag ein Patt zwischen CDU-FDP-Regierung und Opposition entstand. Barschel gab in einer Presseerklärung am 18. September sein „Ehrenwort“, dass an den Vorwürfen gegen ihn und die CDU nichts dran sei. Da in der Presse Vorwürfe gegen Barschel zirkulierten, die seine Manipulation zu belegen schienen, musste Barschel am 2. Oktober als Ministerpräsident zurücktreten. Am gleichen Tag wurde im Landtag ein Untersuchungsausschuss eingesetzt, der „eventuell rechtswidrige Handlungen des Ministerpräsidenten Uwe Barschel, von Mitgliedern der Landesregierung und ihren Helfern gegen zum 11. Landtag kandidierende Parteien und ihre Repräsentanten aufklären“ sollte. Barschel, der immer wieder seine Unschuld beteuerte, fuhr mit seiner Frau nach Gran Canaria in das Haus eines Freundes. Bei den Sitzungen des Untersuchungsausschusses ab dem 2. Oktober und in der Presse wurde noch mehr belastendes Material gegen Barschel gefunden. Barschel wurde für den 12. Oktober 1987 zu einer Vernehmung vor dem Untersuchungsausschuss vorgeladen. Am 10. Oktober flog er nach Genf, um von dort nach Kiel zu kommen.
Am 11. Oktober 1987 wurde Barschel in einer Badewanne in einem Genfer Hotel tot aufgefunden. Die Polizei sprach von Suizid. Eine Obduktion seiner Leiche durch Genfer Justizbehörden bestätigten diese Aussage. Trotzdem kamen später Zweifel auf, dass Barschels Tod in der Badewanne eine Selbsttötung war.
Der Untersuchungsausschuss des Landtags tagte weiter und fand später sogar nach dem Votum der Regierungspartei CDU Beweise, dass Barschel an unlauteren Machenschaften beteiligt gewesen war. Teilweise hätten sie auf seinen Wunsch hin stattgefunden, teils hätte er mitgewirkt, teils hätte er sie geduldet.
Bei Neuwahlen im Mai 1988 wurde Engholm durch eine absolute SPD-Mehrheit zum Ministerpräsidenten. 1991 wählte ihn die Bundes-SPD zum Parteivorsitzenden. Doch zwei Jahre später kam heraus, dass Engholm bereits vor der SPIEGEL-Enthüllung von den Manipulationsversuchen gegen ihn gewusst hatte. Darüber hatte Engholm bislang geschwiegen. Es wurde auch bekannt, dass SPD-Landespolitiker eine hohe Summe an Pfeiffer haben zukommen lassen. Engholm trat sowohl als Ministerpräsident als auch als SPD-Vorsitzender zurück.
Quelle: Wiki
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Barschel-Affäre (1987)
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Barschel-Affäre (1987)
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Re: Barschel-Affäre (1987)
Skandal! Der Fall Barschel (1987) - Große Affären in Deutschland
Schleswig-Holstein 1987, einen Tag vor der Landtagswahl wird publik: SPD-Spitzenkandidat Björn Engholm wurde ausspioniert.
CDU-Ministerpräsident Uwe Barschel tritt zurück und ist neun Tage später tot.
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