Philips Cassetten

[Mampe]

(1980)

[Arvika73]

Hach, immer diese Dynamik-Diagramme in der Cassetten-Werbung und auf den Einlegern... Konnte nicht mal ein Prozent der Leute etwas mit anfangen, waren aber allgegenwärtig. Überhaupt - Ende der 80er / Anfang der 90er warfen die Deutschen bei Musiktechnik häufig mit Begriffen um sich, die ihnen meist nix sagten. Impedanz, die meist verwechselten Wattangaben bei Verstärkern, die diversen Dolby-Systeme...
Jeder meinte, sich auszukennen und so mancher Laie hat sich dadurch Komponenten zusamenngestellt, die nicht passten. Muss ein schlimmer Zeitraum gewesen sein für Verkäufer von HiFi-Geräten und -Zubehör...

[Norby]

Ist wirklich so, kannte einige, mich eingeschlossen, die mit Technikbegriffen rumgeschmissen haben obwohl die keine Ahnung hatten. Ich kannte niemanden, der sich wirklich mit der Materie auseinandergesetzt hat.

[Arvika73]

Ich habe mich Anfang der 90er ernsthaft informiert - und da fiel mir dann die Misere auf...

Da wollte ich mir endlich eine vernünftige Anlage kaufen, und an der wollte ich lange Freude haben. Und ich habe einen Volltreffer gelandet - die Quelle-Version der großen Grundig Fine Arts. Eines der ersten RDS-Radios fürs Wohnzimmer (da hat jeder Besuch gestaunt, gab es sonst nur fürs Auto und war noch sehr teuer), alles mit einer Fernbedienung steuerbar (trotz Einzelkomponenten!), zusätzliche Eingänge für die neuen digitalen Medien wie DAT und MiniDisc. Aber der Clou war der Verstärker: 1200 Watt maximal, teilweise mit Röhrentechnik! Das war ein feiner Sound! Die Anlage konnte nicht nur laut, sondern richtig fein!
Die schweren 98 cm-Boxen, das Tapedeck und das Radio habe ich nach fast 30 Jahren immer noch...
Heute schließt man alles am PC an, damals habe ich das andersrum gemacht, mein PC wurde mit dem DAT-Eingang verbunden. Dann Jurassic Park eingelegt und beim ersten Schrei eines T-Rex bin ich vom Bett gefallen...
Das Doppel-Tapedeck hat nicht ein Mal Bandsalat produziert, keine Cassette hat je geleiert.

Ging auch gut mit Cassetten von Philips.

[Django77]

Ist wirklich so, kannte einige, mich eingeschlossen, die mit Technikbegriffen rumgeschmissen haben obwohl die keine Ahnung hatten. Ich kannte niemanden, der sich wirklich mit der Materie auseinandergesetzt hat.

Ein Kumpel von mir hat sich Ende der 1980er eine für seine Verhältnisse eigentlich völlig überrissene Einzelkomponentenanlage. Nur leider hatte er keine Ahnung von einigen grundlegenden Funktionsweisen. Zum Beispiel, dass die Peak-Search-Funktion des CD-Players das Ziel hatte, die Aufnahmelautstärke optimal einzustellen - so laut wie möglich, so leise wie nötig. Und nicht, den Aufnahmelevel dann eh' stets auf der gleichen Einstellung zu halten, sogar wenn von LP aufgenommen wurde (was dann natürlich unweigerlich zu viel zu leisen Aufnahmen führte). Er warf zwar jeweils vor einer Aufnahme auf Kassette ab CD die Peak-Search-Funktion an, regelte dann aber am Tape-Deck rein gar nichts an der Aufnahmelautstärke. Das ist, als würde man zwar jeden Morgen auf die Temperaturanzeige schauen, dann aber schlussendlich doch immer dieselben Klamotten anziehen

[Mampe]

In den 80ern hat mir schlicht und einfach das Geld für eine wirklich hochwertige Anlage gefehlt, obwohl ich da alles zu dem Thema verschlungen habe. Und als es dann möglich gewesen wäre, waren andere Sachen einfach wichtiger. Aber meine Denon Bausteine aus den 80ern funktionieren immer noch fehlerfrei, trotz der jahrzehntelangen Nutzung und deren paar Funktionen und Einstellmöglichkeiten beherrsche ich auch alle