Achtziger-Forum

Der Schlagzeugspieler (Drummer) hatte in den 80ern einen schweren Stand gehabt. Drumcomputer (oder auch Drum Machines) waren in der Musikproduktion der letzte Schrei. Besonders in der Elektronischen Tanzmusik wurden Drumcomputer eingesetzt, da programmierte Rhythmen einfacher zu reproduzieren waren.

Die Geschichte reicht bis in die 30er Jahre. 1967 wurden die ersten praktische Geräte (Rhtyhm Ace von Ace Tone)
entworfen und verkauft. Ab den späten 70ern kamen die ersten frei programmierbaren Drumcomputer auf dem Markt. Roland TR-808 und der Roland CR-78 waren die Vorreiter. Beide haben die Gemeinsamkeit, dass sie komplett Analog sind. Digitale und sample-basierte Drum Machines kamen in den 80ern zum Vorschein und dominierten das Jahrzehnt. Die Roland TR-909 wurde erst in den 90ern populärer.

State-of-Art-Drumcomputer der 80er

Roland CR-78 (1978)
Linn LM-1(1980)
Oberheim DMX (1981)
Linn LinnDrum (1982)
E-MU Drumulator (1983)
Sequential Circuits Drumtraks (1984)
Yamaha RX11 (1984)
Roland TR-707 (1985)

State-of-Art-Drumcomputer der 90er

Roland TR-808 (1980)
Roland TR-909 (1983)
Alesis SR-16 (1991)

Ab und zu werde ich einige Modelle genauer vorstellen. Ich favorisiere die Roland TR-707 aus dem Jahr 1985.



Parallel dazu gibt es die TR-727, die für die Percussions zuständig ist.

Eine Rhythm Ace und 'ne CR78 (mein Lieblingsgerät) hab ich auch noch, neben diversen späteren digitalen Geräten und bisschen E-Drum Kram, u.a. auch von Simmons. Ein SDS V Set wäre mein absoluter Traum, aber die sind verdammt teuer
Momentan ist mein gesamtes Musikequipment noch mehr oder weniger "eingelagert", aber ich arbeite dran mir wieder ein Musikzimmer/Heimstudio einzurichten.

Genug TR-707.

Drumcomputer der 80er machen sicherlich Spaß, aber leider sind manche Modelle potthässlich. Der E-MU Drumulator zum Beispiel sieht aus wie ein grauer Backstein. Der Alesis HR-16 mit seiner aufklappbaren Bedienungsanleitung hat was von einem überdimensionierten Taschenrechner.



@Laschek
Für mein Geschmack klingt der Roland CR-78 zu lasch.

AHA? Sagt mir nix.

Die "Sisters of Mercy" gaben ihrem Drumcomputer "Boss DR55" sogar einen Namen und führten ihn unter "Doktor Avalanche" in den Credits auf.

Hier wurde der Roland TR-808 umworben. Jahr: 1980

Der ikonische 80er-Jahre-Drumsound ist ja LinnDrum mit Snare und Toms durch eins der frühen Digitalhallgeräte. Vielleicht noch Simmons SDS V oben drauf für mehr Pep, auch gern verhallt.

Wer schon zwei Jahre vorher genügend Kohle hatte, hatte schon die Linn LM-1, mit der auch mal ähnlich verfahren wurde. Außer man hieß Prince, dann hat man den Rimshot bis in den Keller runtergepitcht (das ging da noch), bis man ihn nicht mehr als Rimshot identifizieren konnte, und den Hall auch mal auf die Bassdrum gelegt.

Die Oberheim DMX war eher was für den Underground, diejenigen, die dem Underground entstiegen (New Order, anyone?), und den Hip Hop. Das heißt, im Hip Hop hat man auch die TR-808 schon verwendet, bevor sie cool war, manchmal auch in R&B-Schnulzen mit buntem Percussion-Geklapper.

Die große Stunde der 909 kam erst Ende der 80er, als sie Seite an Seite mit der Korg M1 dem damaligen Hochglanz-House ihren Stempel aufdrückte.

Mehr als Gag kaufte ich mir 1981 neben dem Mini-Keyboard Casio VL-1 (das von "Da Da Da") auch die Mattel Synsonics Drums, mit 2x Tom Tom, Cymbal & Snare. Ich klaute beim Schlagzeuger der Dorfband, bei der ich mitwirkte, zwei Drumsticks und malträtierte fortan das Teil im Takt meiner Musik der Wahl.

Und das Beste: beide Geräte habe ich heute noch und sie funktionieren tadellos.