Der amerikanische Schauspieler Peter Fonda ist im Alter von 79 Jahren in Los Angeles gestorben.

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Norby
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Aug 2019 17 10:17

Der amerikanische Schauspieler Peter Fonda ist im Alter von 79 Jahren in Los Angeles gestorben.

Beitrag von Norby

Der amerikanische Schauspieler Peter Fonda (* 23. Februar 1940 in New York City) ist am 16. August 2019 im Alter von 79 Jahren in Los Angeles gestorben. Peter Henry Fonda war ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmregisseur. Weltweite Bekanntheit erreichte er durch den Film Easy Rider, der ihn zu einer Ikone der Gegenbewegung machte.


Peter_Fonda_2009.jpg
Photo by Glenn Francis of www.PacificProDigital.com, Lizenz: CC BY-SA 3.0


Wie sein Vater Henry Fonda begann Peter Fonda seine Karriere beim Theater, wo er 1960 sein Schauspieldebüt gab. 1962 war er mit einer Gastrolle in der Serie Gnadenlose Stadt erstmals im Fernsehen zu sehen. Es folgten erste Kinorollen und Fonda schien zunächst vor allem auf brave romantische Liebhaberrollen abonniert zu sein. Das änderte sich, als ihn B-Movie-Regielegende Roger Corman in seinem Film Die wilden Engel mit der Rolle eines Anführers einer Motorradfahrer-Gang besetzte. Die Besetzung war natürlich, da Peter Fonda sich auch im Privatleben für Motorräder begeisterte. Mit seinen folgenden Filmen erwarb sich Peter Fonda einen Ruf als „schwarzes Schaf“ der Familie Fonda, da viele seiner Filmprojekte umstritten waren und seine Figuren oft ungezähmt oder gar gewalttätig wirkten. 1967 spielte er erneut unter Cormans Regie in dem Film The Trip, der den Konsum von Drogen thematisierte und zeigte.

Einem großen Publikum wurde er endgültig mit dem Roadmovie Easy Rider bekannt, in dem er die Hauptrolle des Captain America (Wyatt) verkörperte. Der Film gilt als der erste große Erfolg des New Hollywood und die Szenen, in denen der von ihm dargestellte Wyatt und dessen Freunde auf ihren Choppern zum Lied Born to Be Wild durch den Süden der USA fahren, gelten als Klassiker der Film- und Musikkultur. Fonda stand bei Easy Rider nicht nur vor der Kamera, sondern war auch Ko-Produzent und schrieb am Drehbuch mit – Letzteres brachte ihm eine Oscar-Nominierung für das Beste Originaldrehbuch ein. Seine Rolle in Easy Rider machte ihn Ende der 1960er-Jahre zu einer Ikone der amerikanischen „Counterculture“, vergleichbar mit dem in Deutschland bekannteren Begriff der 68er-Bewegung. So schrieb beispielsweise John Lennon seinen Song She Said She Said über ihn. Sein Image aus Easy Rider hing ihm allerdings auch nach, sodass er sich kaum aus dem Rollentypus des Rebellen befreien konnte.

Bei dem Westerndrama Der weite Ritt, in dem er auch die Hauptrolle übernahm, führte Fonda im Jahr 1971 erstmals Regie. Als Regisseur blieb Peter Fonda dem New Hollywood treu, konnte jedoch an den Erfolg von Easy Rider nicht wieder anknüpfen – auch seine beiden weiteren Regiearbeiten Expedition in die Zukunft (1973) und Wanda Nevada (1979) erlangten nie einen solchen Status. Fonda spielte in den 1970er-Jahren aber ebenfalls in den Filmen anderer Regisseure, um seine eigenen Projekte zu finanzieren. Der erfolgreichste unter diesen war wahrscheinlich Kesse Mary – Irrer Larry (1974), in dem er die Rolle eines aus Geldnöten kriminell werdenden Rennfahrers spielte. Nach dem Ende des New-Hollywood-Kinos mit Beginn der 1980er-Jahre konnte Fonda seine eigenen Filmprojekte nicht mehr finanzieren und auch als Schauspieler war er weniger gefragt. 1982 spielte er in Deutschland unter Regie von Marianne Rosenbaum in Peppermint Frieden einen freundlichen amerikanischen Soldaten, der sich mit bayrischen Dorfkindern nach Ende des Zweiten Weltkriegs anfreundet. Fonda spielte in vielen zweitklassigen Filmen, kümmerte sich aber auch mehr um seine Ranch in Montana und seine Kinder.

Peter Fonda gelang ab Mitte der 1990er-Jahre nochmals ein Comeback als Schauspieler. 1998 erhielt er eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller für die Rolle eines verwitweten Barkeepers im Filmdrama Ulee’s Gold. Außerdem gewann er zwei Golden Globes, 1998 für Ulee’s Gold und 2000 für eine Nebenrolle in dem Fernsehfilm The Passion of Ayn Rand, einer Fernsehbiografie des Lebens von Ayn Rand. Im Jahr 2004 sprach er die Figur The Truth in dem Videospiel Grand Theft Auto: San Andreas. 2007 spielte er in zwei erfolgreichen Actionfilmen: In Todeszug nach Yuma verkörperte er einen Westernschurken, in Ghost Rider die Rolle des Mephistopheles. Ebenfalls 2007 hatte er, in Anlehnung an seine Rolle in Easy Rider, einen selbstironischen Auftritt in dem Roadmovie Born to be Wild – Saumäßig unterwegs. Peter Fonda stand bis kurz vor seinem Tod vor der Kamera, postum sollen noch Filme mit ihm erscheinen.

Peter Fonda hatte zwei Kinder und war dreimal verheiratet: von 1961 bis zur Scheidung 1974 mit Susan Jane Brewer, von 1975 bis zur Scheidung 2011 mit Portia Rebecca Crockett und seit 2011 mit Margaret DeVogelaere. Aus der Familie Fonda wurden auch Peters Schwester Jane und seine Tochter Bridget als Filmschauspieler bekannt. Die Beziehung zu seinem berühmten Vater Henry schilderte Peter Fonda als nicht immer einfach, da dieser distanziert gewesen sei und die Kinder seinen Erwartungen nur schwer gerecht werden konnten. Frances Seymour, die Mutter von Peter und Jane Fonda, starb im April 1950 durch Suizid, wenige Monate nachdem sie erfahren hatte, dass Henry Fonda sich von ihr scheiden lassen wollte.

Fonda lebte zuletzt in Los Angeles, wo er im August 2019 im Alter von 79 Jahren an den Folgen von Lungenkrebs starb.



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Sam Rothstein
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Aug 2019 17 21:00

Re: Der amerikanische Schauspieler Peter Fonda ist im Alter von 79 Jahren in Los Angeles gestorben.

Beitrag von Sam Rothstein

Hat auch tolle Filme gemacht.
Schade dass nun immer mehr Stars von damals sterben. :'
Da machte Kino oder TV noch Spass.
Gruß

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