Großbrand bei Sandoz in Schweizerhalle bei Basel vom 1.11.1986
Verfasst: Mo 7. Jan 2019, 20:48
Am 1. November 1986 ereignete sich in einer 1350 Tonnen Chemikalien enthaltenden Lagerhalle der damaligen Sandoz in Schweizerhalle ein Großbrand. Der dicke Rauch, der Gestank und die unbekannte Zusammensetzung der Verbrennungsgase veranlassten die Behörden der Nachbargemeinden, die Bevölkerung frühmorgens mit allgemeinem Sirenenalarm zu alarmieren, auch wurde eine mehrstündige Ausgangssperre verhängt. Menschen erlitten keine akuten Schäden, mit Ausnahme von drei Personen mit vorbestehendem Asthma, die Hospitalisierung benötigten. Jedoch gelangten über das Löschwasser die Giftstoffe in den Rhein, wo sie ein großes Fischsterben auslösten.
Am 11. November 1986 konnte durch die Analyse von Wasserproben nachgewiesen werden, dass zeitgleich zur Rheinverschmutzung durch das kontaminierte Löschwasser aus dem Sandoz-Areal auch 400 kg Atrazin, ein Herbizid, vom benachbarten Chemieunternehmen Ciba-Geigy in den Rhein geleitet worden waren.
Der offizielle Untersuchungsbericht gelangte (nur „aufgrund theoretischer Überlegungen“) zum Schluss, dass beim Verpacken von Paletten mit Berliner Blau die falsche Handhabung eines Heißluftgebläses zu einem Glutherd führte, der als Ursache gelten könnte. Die nachfolgenden Gerichtsverfahren führten jedoch zu keiner Verurteilung. Das Werk gehört heute zu Clariant.
Sandoz hat den Brandplatz in Schweizerhalle nicht vollständig geräumt. Sie hinterließ eine Deponie. Diese enthält Schadstoffe vom Brand vom 1. November 1986. Diese Deponie gefährdet noch heute, 25 Jahre nach dem Brand, einen benachbarten Trinkwasserbrunnen der Gemeinde Muttenz. Es gelangen mehr Brand-Schadstoffe in das Grundwasser, als 1989/90 zwischen Sandoz und Behörden verbindlich vereinbart. Der Pharmakonzern Novartis als Rechtsnachfolger von Sandoz und die Umweltbehörden des Kantons Basel-Landschaft nehmen dies in Kauf (Stand 2010).
Zur Erinnerung an die Katastrophe befindet sich im Kreuzgang des Basler Münsters die Plastik Markttische von Bettina Eichin.
Quelle: Wiki
Aufräumarbeiten nach dem Brand
Bild: Comet Photo AG (Zürich), CC BY-SA 4.0 https://commons.wikimedia.org/w/index.p ... d=60754870
Hauptartikel auf Wiki
Der Rhein zwischen Grenzach-Wyhlen (D, unten) und Schweizerhalle aus der Luft, die Brandstätte befindet sich oberhalb des blauen Gebäudes links vom Wald („Hardwald“, oben)
Bild: Gürkan Sengün CC BY-SA 3.0
Blick von der deutschen Rheinseite oberhalb Grenzach-Wyhlen nach Schweizerhalle
Bild: Andreas Schwarzkopf - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 https://commons.wikimedia.org/w/index.p ... d=31173359
Am 11. November 1986 konnte durch die Analyse von Wasserproben nachgewiesen werden, dass zeitgleich zur Rheinverschmutzung durch das kontaminierte Löschwasser aus dem Sandoz-Areal auch 400 kg Atrazin, ein Herbizid, vom benachbarten Chemieunternehmen Ciba-Geigy in den Rhein geleitet worden waren.
Der offizielle Untersuchungsbericht gelangte (nur „aufgrund theoretischer Überlegungen“) zum Schluss, dass beim Verpacken von Paletten mit Berliner Blau die falsche Handhabung eines Heißluftgebläses zu einem Glutherd führte, der als Ursache gelten könnte. Die nachfolgenden Gerichtsverfahren führten jedoch zu keiner Verurteilung. Das Werk gehört heute zu Clariant.
Sandoz hat den Brandplatz in Schweizerhalle nicht vollständig geräumt. Sie hinterließ eine Deponie. Diese enthält Schadstoffe vom Brand vom 1. November 1986. Diese Deponie gefährdet noch heute, 25 Jahre nach dem Brand, einen benachbarten Trinkwasserbrunnen der Gemeinde Muttenz. Es gelangen mehr Brand-Schadstoffe in das Grundwasser, als 1989/90 zwischen Sandoz und Behörden verbindlich vereinbart. Der Pharmakonzern Novartis als Rechtsnachfolger von Sandoz und die Umweltbehörden des Kantons Basel-Landschaft nehmen dies in Kauf (Stand 2010).
Zur Erinnerung an die Katastrophe befindet sich im Kreuzgang des Basler Münsters die Plastik Markttische von Bettina Eichin.
Quelle: Wiki
Aufräumarbeiten nach dem Brand
Bild: Comet Photo AG (Zürich), CC BY-SA 4.0 https://commons.wikimedia.org/w/index.p ... d=60754870
Hauptartikel auf Wiki
Der Rhein zwischen Grenzach-Wyhlen (D, unten) und Schweizerhalle aus der Luft, die Brandstätte befindet sich oberhalb des blauen Gebäudes links vom Wald („Hardwald“, oben)
Bild: Gürkan Sengün CC BY-SA 3.0
Blick von der deutschen Rheinseite oberhalb Grenzach-Wyhlen nach Schweizerhalle
Bild: Andreas Schwarzkopf - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 https://commons.wikimedia.org/w/index.p ... d=31173359