Tom und Jerry

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Norby
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Apr 2019 27 09:20

Tom und Jerry

Beitrag von Norby

Tom und Jerry ist eine US-amerikanische Serie von 161 kurzen Zeichentrickfilmen, die von 1940 bis 1967 für das Kino produziert wurden. Die meisten Folgen handeln vom Versuch des Katers Tom, die Hausmaus Jerry zu fangen, wobei sich skurrile Verfolgungsjagden und Zweikämpfe ergeben, in denen meistens die Maus die Oberhand behält.

Die Produktion war weltweit außerordentlich erfolgreich und erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Sieben Folgen wurden mit einem Oscar ausgezeichnet, weitere sechs wurden für den Oscar nominiert. Damit ist Tom und Jerry die meistausgezeichnete Trickfilmserie überhaupt.





1940–1958
Vorläufer der Serie war der Trickfilm Jerry treibt’s zu bunt (Puss Gets the Boot), der 1940 erschien. Er wurde, ebenso wie die ersten 114 Folgen, in den Trickfilmstudios von Metro-Goldwyn-Mayer unter der Regie von William Hanna (1910–2001) und Joseph Barbera (1911–2006) unter klassischen Animationsbedingungen produziert. Fred Quimby und weitere ranghohe Vertreter der MGM reagierten eher verhalten auf die Vorführung des Films, während sie die Vorabversionen durchaus begeistert aufgenommen hatten. Als der Film ohne größere Werbung in den Kinos veröffentlicht wurde, erhielt Rudolf Ising den Credit für die Regie, während Hanna und Barbera in der Originalfassung nicht namentlich genannt wurden. Nach der Oscar-Nominierung des Films rief Quimby die beiden in sein Büro, erklärte ihnen, dass MGM nicht alles auf eine Karte setzen wolle, und ließ sie an anderen Figuren arbeiten. Erst als die Kurzfilmexpertin Besa Short (1895–1974) Quimby per Brief fragte, „wann die Welt weitere dieser entzückenden Katze-und-Maus-Cartoons sehen würde“, wurden Hanna und Barbera angewiesen, wieder an den Figuren zu arbeiten. Nun benötigten die Katze, zunächst noch Jasper genannt, und die Maus (von Hanna als Jinx bezeichnet) einen neuen Namen. Hierzu wurden Mitarbeiter des Studios gebeten, Namenspaare auf Zettel zu notieren, die in einem Hut gesammelt wurden. Der aus dem Hut gezogene Zettel enthielt die Namen Tom und Jerry und stammte vom Animator John Carr, der damit fünfzig Dollar gewann. Nun musste das Studio noch die rechtliche Genehmigung einholen, die beiden Figuren nach dem Cocktail Tom and Jerry nennen zu dürfen. Die ebenfalls gleichnamigen Figuren der Van Beuren Studios waren bereits 1933 eingestellt worden und stellten daher vermutlich kein Problem mehr dar.





Zwischen den ersten Folgen von Tom und Jerry gibt es je nach Animationsteam und Konzept stilistisch unterschiedlich gestaltete Figuren für Tom und Jerry. In der Anfangszeit war die Katze sehr niedlich, flauschig und stilisiert gezeichnet, die Maus eher knubbelig und vom Ausdruck her wenig differenziert. Die Weiterentwicklung der Figuren führte über den heute im Merchandising verwendeten realistischen Stil von 1949 hin zu markanteren Formen, die wieder deutlich abstrakter waren. Im Laufe der Zeit traten sowohl seitens der Maus als auch verstärkend für Tom Nebenfiguren auf. Zu Hauptfiguren wandelten sich vor allem die Bulldogge Spike (welcher anfänglich unter verschiedenen Namen eingeführt wurde und später häufiger auftrat), dessen Sohn Tyke sowie das Mausjunge Nibbles (in späteren Comic-Strips Tuffy genannt). Weitere Nebenfiguren, etwa ein gelber Kanarienvogel oder Toms Katzenfreunde, der schwarzhaarige Tim (Butch), der orangefellige Liky (Lightning) und eine namenlose junge Katze (oft fälschlicherweise als Bärenkind bezeichnet, im Original Topsy), tauchten zwar häufiger auf, verschwanden jedoch ebenso schnell wieder und wurden keine ständigen Begleiter.

Tom und Jerry sind in diesen ersten Folgen tierische Figuren, die vor allem im häuslichen Umfeld Schabernack treiben. Der Kater wird von der schwarzen Haushälterin Mammy Two-Shoes gehalten, die Angst vor Mäusen hat. Im amerikanischen Original spricht sie mit einem ausgesprochenen Südstaaten-Akzent der Schwarzen, tritt vor allem als Autorität oder strafende Person in den Vordergrund und kommt oft zu Schaden. Eine Besonderheit ist, dass bei den gezeichneten Menschen der älteren Filme stets nur die untere Körperhälfte (aus der Perspektive eines Kindes oder eines Tieres gesehen) gezeigt wird. In jüngeren Produktionen sind auch menschliche Figuren vollständig zu sehen.

Die älteren Folgen waren allgemein kreativer, enthielten mehr Gewalt und liefen im Kino sehr erfolgreich. Hanna und Barbera produzierten später für das Fernsehen weitere bekannte Trickfilmserien wie Familie Feuerstein. Die MGM-Trickfilmabteilung wurde 1957 geschlossen.





1960–1969
In den Jahren 1961 und 1962 wurden 13 Tom-und-Jerry-Cartoons von Gene Deitch in Prag produziert, anschließend von 1963 bis 1967 weitere 34 Cartoons von Chuck Jones und Les Goldman. Auch hier sind weitere stilistische Veränderungen vorgenommen worden, die Figuren wurden markanter und zunehmend in fiktivere Umgebungen hineingesetzt, führten ein eigenes Leben und agierten wie Menschen. In den 1960er Jahren wurde die Haushälterin Mammy Two-Shoes durch eine weiße Hausfrau ersetzt. Dies geschah in Anbetracht der sozio-politischen Veränderungen in den Vereinigten Staaten.

In den folgenden Jahren entstanden weitere Trickfilme für das Fernsehen, in denen auf Gewalt weitestgehend verzichtet wurde und die – bei kleinerem Budget – nicht mit der künstlerischen Qualität der Kinofolgen mithalten konnten. Die Serie verlor dadurch an Attraktivität, konnte sich aber durch fortgesetzte Ausstrahlung der älteren Folgen in der Gunst des Publikums halten.





Deutsches Fernsehen
Im deutschen Fernsehen lief „Tom und Jerry“ erstmals 1976 im ZDF. Für den deutschen Fernsehmarkt wurden Einzelfolgen in Sammelbeiträge zusammengeschnitten (anfangs strukturell getrennt mittels Zwischenfilmen des Zeichners Curt Linda, in denen sich ein Gespenst und ein Skelett gegenseitig erschrecken), später, ab 1981, jedoch basierend auf der Einzelfolge Jerry’s Diary von 1949, die von Kenneth Muse und Ed Barge nach dem von ihnen entwickelten Stil animiert wurde. In dieser Folge entdeckt Tom Jerrys Tagebuch und liest darin, was eine kurze Rahmenhandlung abgibt, in die fünf Ausschnitte aus anderen Folgen eingespielt werden. Diese Folge wurde beim Zuschnitt der Produktion auf das Fernsehformat verwendet, wobei die Einspieler jedes Mal durch andere Folgen ersetzt wurden. Diese Folgen werden von mehreren Zwischenspielen getrennt, in denen sich Toms gute Stimmungslage schrittweise verschlechtert und gegen deren Ende er wütend das Tagebuch zerreißt und dem völlig überraschten Jerry eine Torte ins Gesicht schmiert (letzteres wurde jedoch beim Wechsel vom ZDF zu ProSieben Anfang der 90er Jahre herausgeschnitten und seither nicht mehr gezeigt).



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Sam Rothstein
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Okt 2022 28 09:16

Re: Tom und Jerry

Beitrag von Sam Rothstein

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Re: Tom und Jerry

Beitrag von Sammy-Jooo

Ich glaube das heutzutage diese Serie keine Chance auf Veröffentlichung hätte. Mich wundert eher das sich noch keine "Besserwisser", "Moralapostel" und irgendwelche "Zentralräte" noch nicht wegen irgendwelcher "Verherrlichungen", "Verunglimpfungen" und aus "moralischen Bedenken" noch nicht aufregten. :ironie:
:-: :-: :teufelgrins: :teufelgrins:

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Okt 2022 28 13:44

Re: Tom und Jerry

Beitrag von Norby

Es gibt wohl neue Folgen, aber solche 3D Animationen wie Heidi, Biene Maja usw. Ob die beiden sich noch genauso fetzen ist mir aber nicht bekannt. Keine dieser Folgen gesehen.

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Sammy-Jooo
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Okt 2022 29 09:41

Re: Tom und Jerry

Beitrag von Sammy-Jooo

NUR das Original ist sehenswert, das haben die anderen genannten Zeichentrickserien ja gezeigt, denn in 3D sind die :kotz:

:daumenhoch:
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