Der Name der Rose (Umberto Eco), 1980

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Karim Marouf
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Jan 2019 18 21:51

Der Name der Rose (Umberto Eco), 1980

Beitrag von Karim Marouf

Die deutsche Übersetzung des Romans erschien 1982.
Es handelt sich um einen historischen Kriminalroman, der in einer italienischen Benediktinerabtei im Jahr 1327 spielt. Durch dieses Werk gewinnt man ein Bild über das späte Mittelalter mit seinen politischen, sozialen und religiösen Konflikten.
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Es ist zudem mit zahlreichen Anspielungen auf die Gegenwart, besonders auf das Italien der 1970er Jahre, durchsetzt. Mit seiner Nachschrift zum Namen der Rose versuchte Eco, auch den in Mediävistik, Semiotik oder postmoderner Kultur weniger bewanderten Lesern einen Zugang zu den tieferen Schichten des Buches zu eröffnen.

Der Roman wurde 1986 von Jean-Jacques Annaud unter dem Originaltitel Der Name der Rose mit Sean Connery in der Hauptrolle verfilmt.

Zusammenfassung

In einem Vorwort mit dem Titel Natürlich, eine alte Handschrift, datiert auf den 5. Januar 1980 (Ecos 48. Geburtstag), aber nicht mit Namen gezeichnet, wird die Geschichte als Nacherzählung einer verlorenen alten Handschrift ausgegeben. Diese Geschichte spielt vor dem historischen Hintergrund eines Streites zwischen dem Papst und dem Mönchsorden der Franziskaner, diese vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches protegiert, in einer reichen mittelalterlichen Benediktinerabtei, in der sich mysteriöse Todesfälle ereignen. Die Abtei liegt an den Hängen des Apennin („zwischen Lerici und La Turbie“) Der englische Franziskanerpater William von Baskerville, der in einer politischen Mission als Sondergesandter des Kaisers unterwegs ist, wird vom Abt der Benediktinerabtei gebeten, zu ermitteln. Ihm eröffnet sich bei seinen Untersuchungen eine Welt von Glaubensfehden, verbotener und verborgener Leidenschaften sowie krimineller Energien. Am Ende verbrennt mit dem geheim gehaltenen zweiten Buch der Poetik des Aristoteles, das von der Komödie handelt, die ganze Abtei mitsamt ihrer kostbaren Bibliothek.

Der Roman ist (analog zu den sieben Posaunen der biblischen Apokalypse) in sieben Tage unterteilt und voller philosophischer, theologischer, historischer, zeitgenössischer und literarischer Anspielungen und Zitate.

Handlung

Das Labyrinth der Bibliothek im obersten Stock des Aedificiums, dem Hauptgebäude der Klosteranlage

Als Novize und Adlatus in der Obhut des Franziskaners William von Baskerville besucht der den Roman berichtende junge Adson von Melk Ende November 1327 – während der Zeit des Avignonesischen Papsttums – eine Benediktinerabtei im ligurischen Apennin. Dort sollen sich führende Köpfe des Franziskanerordens mit einer Gesandtschaft des Papstes Johannes XXII. treffen, um brisante theologische Fragen des Für und Wider der Vita apostolica, der Armut der Kirche, zu diskutieren und damit gleichzeitig Machtpositionen zwischen dem Apostolischen Stuhl, einigen Mönchsorden und dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches abzustecken.

Bevor es zu dem politisch-theologischen Treffen kommt, bittet der Abt des Klosters den für seinen Scharfsinn bekannten William (der früher einmal Inquisitor gewesen war, aber dieses Amt niedergelegt hatte), einen mysteriösen Todesfall aufzuklären, der sich unlängst im Kloster ereignete. Während Williams Arbeit an diesem Fall kommen innerhalb weniger Tage vier weitere Mönche auf ungeklärte Weise zu Tode.

Die Aufklärung dieser Todesfälle ist der erzählerische Hauptstrang des Romans, der mit etlichen Verzweigungen und Nebenlinien aufwartet, die ein komplexes und vielfarbiges Bild des mittelalterlichen Lebens auf allen sozialen Ebenen zeichnen und insbesondere den erzählenden Adson zu zahlreichen prägenden Erlebnissen und inneren Auseinandersetzungen mit theologischen, historischen und philosophischen Fragestellungen führen. Anhand des Ketzerführers Fra Dolcino und des Inquisitors Bernard Gui werden auch die Phänomene der Häresie und der Inquisition behandelt. Zudem entspinnt sich am Rande eine zarte Liebesgeschichte zwischen Adson und einem namenlosen Bauernmädchen, welches er während einer nächtlichen Verfolgungsjagd trifft, das ihn unversehens verführt und welches er vor der Inquisition des Bernard Gui retten will.

Die Spur führt William und Adson in die als nahezu unzugängliches Labyrinth angelegte Klosterbibliothek zu dem blinden Bibliothekar Jorge von Burgos. Dieser greise Mönch hütet dort einen besonderen Schatz, nämlich das womöglich einzige erhaltene Exemplar des „Zweiten Buches der Poetik“ des Aristoteles, in dem – nach der Tragödie im ersten Teil – die Komödie behandelt wird. Jorge hält die in diesem Buch vertretene positive Einstellung zur Freude und zum Lachen für derart gefährlich, dass er es mit einem Gift versehen hat und es lieber vernichten würde, als es in fremde Hände fallen zu lassen. Als der Versuch, nach den fünf Mönchen schließlich auch William durch das vergiftete Buch zu töten, scheitert, setzt Jorge die weitgerühmte Bibliothek in Brand. William und Adson können zwar aus der brennenden Bibliothek entkommen, jedoch ergreift das Feuer das gesamte Kloster und vernichtet es.

Am Ende hat William zwar den Fall gelöst, die Katastrophe jedoch nicht verhindern können. Resigniert stellt er fest: „Ich bin wie ein Besessener hinter einem Anschein von Ordnung hergelaufen, während ich doch hätte wissen müssen, dass es in der Welt keine Ordnung gibt.“ Ähnlich entmutigt beendet Adson seinen Bericht mit den Worten „Stat rosa pristina nomine, nomina nuda tenemus“ („Die Rose von einst steht nur noch als Name, uns bleiben nur nackte Namen“), einem Zitat von Bernhard von Morlaix.
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Quelle: Wiki

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Sam Rothstein
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Jan 2019 19 13:02

Re: Der Name der Rose (Umberto Eco), 1980

Beitrag von Sam Rothstein

Moin.
Guter Film.
Gefällt mir heute noch und schaue ich auch,wenn er läuft.
Gruß

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Norby
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Jan 2019 19 14:53

Re: Der Name der Rose (Umberto Eco), 1980

Beitrag von Norby

Verrückt oder, ich weiß von diesen Film, aber noch nie gesehen. Irgendwann hole ich es nach.

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