Die Todesopfer (1980-1989)

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Aug 2021 04 19:01

Die Todesopfer (1980-1989)

Beitrag von Stranger Peer

Über die DDR kann ich ehrlich gesagt nichts positives sagen. Dieser Staat war eine widerwärtige Diktatur.

Der zugesicherte Arbeitsplatz nach der Ausbildung ist eine Randnotiz. Eine freie Berufswahl war in der DDR ohnehin nicht erwünscht. Eine Demokratie hat es dort nicht gegeben. Menschen, die von dem System entfliehen wollten, wurden eiskalt beim versuchten Grenzübertritt erschossen oder starben an den Verletzungen.

Ich belasse es bei der Nennung der Todesopfer von 1980 bis 1989. Trauriger Höchststand war das Jahr 1962 mit 22 Toten. Ab 1982 erhöhte sich die Anzahl an Fluchtversuchen. Manche sind geglückt, manche nicht. Der letzte gescheiterte Fluchtversuch war am 15. August 1989.

1980
Peter Grohganz
Ulrich Steinhauer
Marienetta Jirkowsky

1981
Dr. Johannes Muschol
Hans-Jürgen Starrost
Thomas Taubmann

1982
Lothar Fritz Freie

1983
Silvio Proksch

1984
Michael Schmidt

1986
Michael Bittner
Rainer Liebeke
René Gross
Manfred Mäder

1987
Lutz Schmidt

1989
Winfried Dietrichs
Chris Gueffroy
Winfried Freudenberg



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Semi Silesian
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Aug 2021 04 20:09

Re: Die Todesopfer (1980-1989)

Beitrag von Semi Silesian

Im Westen war und ist aber auch nicht alles golden. ;)

Bei der Betrachtung der Deutschen Demokratischen Republik sollte man die Politik und die sozialen Einrichtungen,die der Staat seinen Bürgerinnen und Bürgern angeboten hat,trennen.

Die DDR war ein Einparteien-System wie alle anderen Staaten im Ostblock und eine Realsozialistische Republik.
Immerhin konnte gewählt werden,wenn auch am Ende dabei das gleiche herauskam. :/
Es gab neben der SED auch eine CDU,eine Bauernpartei und eine Liberal-Demokratische Partei.
Sogenannte Blockparteien,die wiederum die nationale Front bildeten,was wiederum das Einparteien-System bildete.

In Südamerika in den 70ern waren Militärs an der Macht,da verschwanden auch reichlich Menschen,allerdings nicht per Flucht.
Die wurden nicht gewählt,die haben sich an die Macht geputscht. :dauemnrunter:
Eine Liste der Todesopfer dort wäre um einiges länger ausgefallen.

Es sind auch nicht alle Menschen aus der DDR geflohen,sondern nur ein gewisser Prozentsatz,der mit der sozialistischen Idee nichts anfangen konnte oder wollte.
Das Kardinal-Problem dieses Staates war die Umsetzung ihrer Politik.
Hätte man z.B. in Geschäften alle gewünschten Artikel kaufen können und keine Mangel-Wirtschaft gehabt,wären die Menschen dort deutlich zufriedener gewesen.

Wie gesagt,Kinder-Krippe,Kinder-Hort,subventionierte Mieten und Lebensmittel halte ich für sehr gute Ideen.
Generell auch gleicher Lohn für alle sowie Vollbeschäftigung.

Das man nicht immer seinen Wunsch-Job bekommt-ist im Westen auch nicht anders.

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Aug 2021 05 00:48

Re: Die Todesopfer (1980-1989)

Beitrag von Stranger Peer

Schon ein starkes Stück eine Diktatur und Mörderstaat schönzureden. :/
Semi Silesian hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 20:09 Es sind auch nicht alle Menschen aus der DDR geflohen, sondern nur ein gewisser Prozentsatz, der mit der sozialistischen Idee nichts anfangen konnte oder wollte.
Die mit ihrem Leben bezahlen mussten! Oo
Semi Silesian hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 20:09 Hätte man z.B. in Geschäften alle gewünschten Artikel kaufen können und keine Mangel-Wirtschaft gehabt, wären die Menschen dort deutlich zufriedener gewesen.
Hätte hätte Fahrradkette... Der DDR-Saftladen ist dank der Planwirtschaft zurecht untergegangen.

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Semi Silesian
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Re: Die Todesopfer (1980-1989)

Beitrag von Semi Silesian

Stranger Peer hat geschrieben: Do 5. Aug 2021, 00:48 Schon ein starkes Stück eine Diktatur und Mörderstaat schönzureden. :/
Habe ich in meinem Beitrag irgendetwas davon geschrieben,daß ich den Schießbefehl der Grenztruppen in Ordnung finde ?

Nein !

Auf wehrlose Menschen zu schießen ist definitiv nicht in Ordnung und in höchsten Maße verachtenswert
Das gilt generell aber für alle Staaten dieser Erde und nicht auschließlich für diesen dunklen Punkt in der deutsch-deutschen Geschichte.

Ich habe die Deutsche Demokratische Republik aufgrund regelmäßiger Reisen dorthin recht gut kennengelernt.
Definitiv besser als Du.
Du warst 7 oder 8 Jahre alt,als die DDR aufhörte zu existieren,ich hingegen 27.
Daher konnte ich mir auch als Erwachsener vor Ort eine eigene Meinung bilden und war nicht auf das Gerede der Erwachsenen angewiesen,was man sich so als Kind anhören mußte.

Wenn mir von denen einer gesagt hatte,daß alles in der DDR "Scheiße" ist,hab´ich das jedenfalls nicht 1:1 übernommen und nachgeplappert,sondern habe hinterfragt,was denn bitte "Scheiße" ist.
Ja,der "Schießbefehl" war und ist Scheiße gewesen - subventionierte Mieten und Lebensmittel sowie Kinderkrippen und Kinderhorte sind es für mich nicht.

Da können Bild & Konsorten schreiben,was sie wollen-ist ohnehin nicht meine Lektüre.

Die DDR hat großartige und sehr kreative Musik-Gruppen hervorgebracht wie City,Silly,Klaus Renft Combo,Stern Meissen,Karat und Puhdys.
Desweiteren Olympiasieger und Weltmeister in diversen Sportarten.
Wer sportliches Talent hatte,wurde entsprechend gefördert.

Definitiv war viel Zusammenhalt in den Betrieben oder der Nachbarschaft zu spüren,einer meiner Onkel war Maurerpolier in MeckPom in einer ländlichen Region.
Auf dem Dorf hat man sich gegenseitig geholfen und unterstützt,davon konnte ich mich persönlich überzeugen.

Eine Ellbogen-Gesellschaft westlicher Prägung war es nachweislich nicht.

Es war nachweislich nicht alles scheiße,was die DDR hervorbrachte,das hatte ich an anderer Stelle schon einmal beschrieben.

Du hast halt Deine Sicht der Dinge und siehst diese primär so,wie Du sie sehen willst.

Die Titulierung "Mörderstaat" ist für mich "Bild"-Jargon,als ob alle ehemaligen 17 Millionen Bürgerinnen und Bürger Mörder gewesen wären...

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Re: Die Todesopfer (1980-1989)

Beitrag von Norby

Jeder Toter war einer zu viel. Tot durch ein System. Erleben wir leider heute immer noch in Osteuropa.

Aber man sollte nicht vergessen das in der DDR viele Familien glücklich lebten. Mein Schwiegerfamilie waren mit Ihrer damaligen Situation nicht unzufrieden. Natürlich gab es auch störende Punkte, aber ich glaube das durchfahren wir gerade in der gegenwärtige Politik auch.

Wer sich an die Regeln hielt, hatte nie etwas zu befürchten. Aber selbst bei einem Regelbruch steht ein Schießbefehl weit außer Frage.

Man darf nicht vergessen, dass es eine ganz andere Zeit war. Der zweite Weltkrieg war im Gegensatz zu heute noch nicht so lange her. In den Köpfen der Staatsmänner/Frauen tickte es noch anders. Damals gab es noch viele Kriegsveteranen, denen ein oder mehrere Gliedmaßen fehlten. Die konnten gerade im Westen erst mit dem neugewonnen demokratischen System gar nichts anfangen. Man tickte halt noch anders. Waffen, Verteidigen usw. war irgendwie noch normal. In den 80er konnten man Waffen sogar noch über den Quellekatalog kaufen.

Das Blatt hat sich aber nach min. 2.Generation gewendet. Man ist über die Jahre sensibilisiert worden. Daher passt es nicht mehr zum heutigen Verständnis.

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