Montagsdemonstrationen (1989-1990)

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Aug 2021 03 01:33

Montagsdemonstrationen (1989-1990)

Beitrag von Stranger Peer

Aus aktuellen Anlass…
Die Montagsdemonstrationen waren in der DDR die wichtigsten Kundgebungen der Friedlichen Revolution. Die Anfänge fanden September 1989 in Leipzig statt. Der Ruf „Wir sind das Volk“ stammt aus dieser Zeit. Auch nach der Wende fand weiterhin Proteste statt und endeten mit den ersten freien Volkskammerwahlen im März 1990. Die DDR-Diktatur war Geschichte.
Quelle: Montagsdemonstrationen 1989/1990

Plauener Demo am 28. Oktober 1989

Bild
Quelle: Wikimedia.org

Was kann ich persönlich dazu sagen? Kaum, denn ich war 7 und wuchs nicht in der DDR auf. Ein Glück!
Privates möchte ich hier nichts ausplaudern, aber in unserer Familie war jemand, der aus der DDR geflohen ist. Nach der Wende kam seine Verwandschaft von drüben zu uns zu Besuch.



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Semi Silesian
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Aug 2021 03 09:13

Re: Montagsdemonstrationen (1989-1990)

Beitrag von Semi Silesian

Ich habe selber Verwandtschaft in der DDR mütterlicherseits.
Aufgrund dessen war ich seit meiner Kindheit recht oft in der DDR bis zum Mauerfall 1989 und konnte mir selbst ein Bild vor Ort machen.
Es war nicht alles schlecht,was die DDR hervorbrachte.

Beispiele ? Gerne !

Lebensmittel und Mieten waren subventioniert.
Mehr als 150 M im Monat hat keine Wohnung gekostet.

Es gab keine großen Diskrepanzen bei den Löhnen.
Eine Zahnärztin hat nicht mehr verdient als ein Maurerpolier.

Dadurch fielen so Kindergarten-Neid-Debatten wie :
"Ich verdiene mehr als Du"
weg.
Und dadurch resultierend auch kein: "Höher-Schneller-Weiter" im Berufsleben.

Vollbeschäftigung
Es gab das in der Verfassung garantierte Recht auf Arbeit.
Es konnte theoretisch keiner durch den Rost fallen und weder arbeits- noch obdachlos werden.

Bei der Reichsbahn waren genau soviele Mitarbeiter beschäftigt wie bei der Bundesbahn.

Die Montags-Demos sind ein sehr gutes Beispiel dafür,das es möglich war,ruhig mit Sinn und Benehmen sein Mißfallen zu bekunden,da könnten sich heutzutage viele ´ne große Scheibe von abschneiden.

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Norby
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Aug 2021 03 19:24

Re: Montagsdemonstrationen (1989-1990)

Beitrag von Norby

Da gebe ich Semi recht und bin da voll bei Ihm.

Mütterliche Seite wohnten gute 75% der Verwandtschaft in der DDR. Ich selber war nur einmal per Durchreise nach West-Berlin in diesem ehemaligen Staat. Aber meine Uroma kam öfters zu uns zu Besuch.

Gefehlt hat den so Allgemeine Dinge. Schokolade von Milka, Kaffee von Tchibo oder ähnliches. Aber das lag wohl daran, dass die Verwandten mehr ländlich an der Ostsee wohnten.

Meine Frau und Ihre Eltern sind auch aus der DDR. Meine Frau war 10 Jahre alt, als die Grenzen auf machten. Sie und Ihre komplette Familie stammen aus Berlin. Ihr Opa, der nicht mit der Oma verheiratet war, lebte in West-Berlin. Meine Frau sagte daher, dass es Ihr an nichts gefehlt hat. Die kannte Westprodukte und hatte auch Zugang dazu. Auch solche Sachen wie Bananen und Co gab bei denen in der Kaufhalle.

Ein bisschen mehr Zugang zu modernen Technik, Reisefreiheiten, Verwandtschaftbesuche ohne Kontrollen und kaum ein "Ossi" hätte sich damals beschwert. Das soziale System war in der Tat sozialer als unsere bzw. das heutige. Auch das Schulsystem oder die Sportabteilungen war sehr hervorragend und gut durchdacht.

Was wäre eigentlich gewesen, wenn der komplette Ostblock nicht aufgemacht hätte? Gerade in der medialen Zeit von Internet, Smartphone usw. Da hätte sich doch bestimmt auch einiges geändert.

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Semi Silesian
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Re: Montagsdemonstrationen (1989-1990)

Beitrag von Semi Silesian

Kaffee gab es in der DDR schon-von Rondo.
Allerdings war der nicht subventioniert und kostete 40 M pro 250 Gramm.

Die Wiedervereinigung hatte ich mir persönlich auch anders vorgestellt.
Die Vertreter beider Staaten setzen sich an einen Tisch und basteln dann in Ruhe aus Grundgesetz und Verfassung etwas gemeinsames neues.
Einfach Beitritt nach Artikel 23 GG und viele Firmen abwickeln war nicht der Weisheit letzter Schluß.

Um nochmals auf die Demonstationen zurückzukommen:

Die Montags-Demonstrationen waren schon etwas besonderes,weil eben friedlich und ohne jede Gewalt.

Sowohl in Frankreich als auch in Berlin gab es ganz andere Bilder zu sehen.
Spätestens dann,wenn geprügelt wird und dabei Menschen verletzt werden,kann zumindest ich derartige Veranstaltungen nicht gutheißen.

Egal ob politisch motiviert oder am Rande von Sportveranstaltungen

Auch Polizisten sind Menschen,die Ihren Beruf ausüben - Staatsdiener in Uniform sagt man dazu.
War ich auch als Soldat und später auch als Eisenbahner.

Den Begriff Querdenker für dieses Klientel paßt auch nicht so wirklich.
Der ehemalige Fußballer Paul Breitner hatte auch zu vielen Themen eine oft spezielle Meinung und sparte nicht mit Kritik an Dingen,die ihm nicht paßten.
Aber er wurde dabei nicht handgreiflich und blieb meist sachlich.

Ich würde diese Leute als "Querulanten" titulieren,von mir aus auch Unruhestifter,die über das Ziel hinausschießen.

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Re: Montagsdemonstrationen (1989-1990)

Beitrag von Stranger Peer

Die großen friedlichen Demonstrationen sind zurück. Deutschlandweit. Europaweit. Weltweit.

Jawoll. Wir lassen uns nicht spalten.

:daumenhoch: :daumenhoch: :daumenhoch:

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Norby
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Re: Montagsdemonstrationen (1989-1990)

Beitrag von Norby

Stranger Peer hat geschrieben: So 19. Dez 2021, 01:25 Die großen friedlichen Demonstrationen sind zurück. Deutschlandweit. Europaweit. Weltweit.

Jawoll. Wir lassen uns nicht spalten.

:daumenhoch: :daumenhoch: :daumenhoch:
Da es keine Spaltung im Forum geben sollte, möchte ich dass das weiterhin draußen auf der Straße oder im privaten Raum ausgetragen wird und nicht hier. Daher möchte ich solche Post hier nicht, egal in welcher Richtung.

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Dez 2021 19 11:42

Re: Montagsdemonstrationen (1989-1990)

Beitrag von Stranger Peer

Da das Achtziger-Forum die DDR behandelt, hat sich die aktuelle Situation angeboten.

:ironie:

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Semi Silesian
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Re: Montagsdemonstrationen (1989-1990)

Beitrag von Semi Silesian

Die heutigen Demonstrationen sind auch nicht mit denen von 1989 vergleichbar.

In Duisburg z.B. sind Mitte der 80er die Stahlarbeiter von Krupp auf die Straße gegangen,weil diese nicht wegen der drohenden Schließung arbeitslos werden wollten.

Na ja,wie das ausgegangen ist,dürfte bekannt sein...

Wie schon Nobby schrieb,sollten wir uns lieber auf andere Dinge konzentrieren,z.B. auf geile Mucke und schöne Frauen aus den 80ern :daumenhoch:

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