Großer Tag - So lief die Einschulung 1981 in Bremen

[Marcus]

Großer Tag - So lief die Einschulung 1981 in Bremen:

[Sammy-Jooo]

Heute machen viele Eltern ja ein regelrechtes Fest aus der Einschulung. In dem gezeigten Video ging es ja eher noch ruhig zu und es war nicht so ein Aufstand. Als ich eingeschult wurde, das war 1968, war es noch ruhiger. Auch hat sich der Inhalt der Schultüten drastisch geändert, da gab es noch so Schulsachen, kleine Spielzeuge und etwas Süssigkeiten. Heute sind es Smartphones und allerhabd Quatschkram!

[Dancisco]

Ich habe noch ergänzend ein Beispiel aus der Schweiz, aus dem Jahr 1961. Ich übersetze noch was der erste Interviewte, Jörgli, sagt (ab 4:30): Er fand den ersten Schultag schön (obschon er nicht mehr wusste was sie gemacht haben). Geschrieben haben sie nicht, die Lehrerin war lieb. Cool auch der eine, der auf die Frage wie die Lehrerin ist entgegnet: schön. Offenbar wurde da primär gezeichnet, zum Beispiel einen Strich. Grosses Problem des letzten interviewten (der sich nicht mehr sicher ist ob er 6 oder 7 Jahre alt ist): er hat noch keinen "Gspaane" (= Gefährte, Kamerad).



Bei meiner Einschulung 1973 - war ich sehr schüchtern (was dann auch so blieb) und war froh, dass mich meine Mutter begleitete. Ich bin fast sicher, dass ich ausser meinem Namen am ersten Tag nichts sagte. Wir hatten keine Tüte mit Süssigkeiten. Das kannte man in der Schweiz nicht. Dafür war ich stolz auf meinen braunen Schulthek (oder sagt man Schulranzen?) aus Ziegen- oder Kuhleder und mit braun-weissem Kuhfell. Der sah ungefähr so aus:

In diesem hatte ich unter anderem ein kleines Etui, gefüllt mit Bleistift, Radiergummi und ein paar Farbstiften und natürlich einem Bleistiftspitzer. Das Teil besitze ich heute noch, allerdings nicht mehr mit dem Originalinhalt:

Am ersten Tag erhielt ich einen Füllfederhalter, Marke Soennecken, in blauer Farbe. Die Pulte waren noch die gleichen wie in den 60er Jahren, nur brauchten wir das Tintenfass nicht mehr, dank Tintenpatronen. An viel mehr kann ich mich nicht mehr erinnern. Natürlich noch an die Wandtafel und die Kreidestifte in mehreren Farben. Und natürlich an die Lehrerin, die nicht mehr ganz so jung war und die man damals noch als Fräulein ansprach, da sie unverheiratet war. Und an eine ältere Dame mit weissem Haar - die Mutter der Lehrerin. Keine Ahnung, warum die da war?!

[Semi Silesian]

Ich wurde im August 1969 eingeschult.
In der Schultüte waren neben Süßigkeiten wohl eine Federmappe mit Füller und Blei-sowie Buntstifte.
Der Tornister war noch aus leder und roch anfangs gut,als er noch neu war.
Damit bin ich gerne die Schultreppe runtergerodelt.

[Norby]

Ich wurde im Sommer 1980 eingeschult. Diesen riesigen heutigen tamtam um die Einschulung habe ich auch nicht kennengelernt. Der erste Schultag war recht kurz. Vorstellung der Lehrer und Besichtigung des Klassenraums. Dabei war nur meine Mutter, so wie bei den meisten neuen Schülern. Die Väter mussten halt arbeiten und frei gab es für "sowas" nicht. In der Schultüte waren hauptsächlich Schulutensilien, vielleicht noch ein paar Süßigkeiten. Nach der Schule lief der Tag genauso ab, wie die Tage zuvor.