Deutscher Herbst (1977)
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Mär 2022
29
11:53
Deutscher Herbst (1977)
Wer ist alt genug, um zu erzählen, wie das war?
Aktuelle Dokus des öffentlichen Rundfunks nehme ich nicht rein. Wer weiß, was da "falsch" vermittelt wird.
RAF (Rote Armee Fraktion). Dazu gibt es einen Spielfilm. Den müsste ich mir mal ansehen.
Wochenspiegel-Sendung vom 23. Oktober 1977
Nachrichten vom 19. Oktokber 1977
Aktuelle Dokus des öffentlichen Rundfunks nehme ich nicht rein. Wer weiß, was da "falsch" vermittelt wird.
RAF (Rote Armee Fraktion). Dazu gibt es einen Spielfilm. Den müsste ich mir mal ansehen.
Wochenspiegel-Sendung vom 23. Oktober 1977
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Cynthia Gibb Me the 80s Back!
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Mär 2022
29
12:05
Re: Deutscher Herbst (1977)
Ich bin zwar nicht alt genug, um den »Deutschen Herbst« direkt mitbekommen zu haben, doch die Folgen waren ja bis weit in die 80er spürbar. Fahndungsplakate mit mindestens einem Dutzend gesuchter Terroristen hingen ja in jedem Postamt...
Zudem habe ich Neuere Geschichte im Nebenfach studiert und kann Dich in puncto Dokumentationen beruhigen - die sind erstaunlich korrekt und nicht so einseitig wie z.B. die zum 3. Reich.
Bei den Spielfilmen muss man natürlich relativ kritisch herangehen, denn für den Erzählbogen etc. wird da leicht etwas verdreht.
Aber ich denke, »Der Baader Meinhof Komplex«, »Die Stille nach dem Schuss«, »Wer wenn nicht wir« sind durchaus sehenswert.
Zudem habe ich Neuere Geschichte im Nebenfach studiert und kann Dich in puncto Dokumentationen beruhigen - die sind erstaunlich korrekt und nicht so einseitig wie z.B. die zum 3. Reich.
Bei den Spielfilmen muss man natürlich relativ kritisch herangehen, denn für den Erzählbogen etc. wird da leicht etwas verdreht.
Aber ich denke, »Der Baader Meinhof Komplex«, »Die Stille nach dem Schuss«, »Wer wenn nicht wir« sind durchaus sehenswert.
Wir hatten zwar Tschernobyl, Punks und Heino -
aber wir hatten die geilste Zeit überhaupt!
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Mär 2022
29
12:12
Re: Deutscher Herbst (1977)
Es war wirklich ein heißer Herbst und das ist mir als damals 15jähriger in Erinnerung geblieben. Besonders in größeren Orten war die Polizeipräsenz mindestens verdoppelt und es wurden immer wieder Verkehrskontrollen durchgeführt. Dabei wurden die kontrollierenden Beamten durch mindestens drei Posten mit der MP im Anschlag abgesichert.
- Marcus
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Mär 2022
29
12:41
Re: Deutscher Herbst (1977)
Mir sind auch die vielen Polizeikontrollen in Erinnerung geblieben.
Direkt unserem Haus gegenüber hatte die Polizei öfter einen Kontrollposten eingerichtet und hielt Autos an.
In unserer Einfahrt war eine Hecke.
Daneben stand dann versteckt ein Polizist mit Maschinengewehr im Anschlag.
Ich kann mich gut an das erste Mal erinnern.
Ich bin mit meinen Eltern nach Hause gekommen und es war schon dunkel.
Bin wie immer in unsere Einfahrt gestürmt und stand dann plötzlich und unerwartet dem Polizisten mit dem Maschinengewehr gegenüber.
Das war schon ein kleiner Schock!
Direkt unserem Haus gegenüber hatte die Polizei öfter einen Kontrollposten eingerichtet und hielt Autos an.
In unserer Einfahrt war eine Hecke.
Daneben stand dann versteckt ein Polizist mit Maschinengewehr im Anschlag.
Ich kann mich gut an das erste Mal erinnern.
Ich bin mit meinen Eltern nach Hause gekommen und es war schon dunkel.
Bin wie immer in unsere Einfahrt gestürmt und stand dann plötzlich und unerwartet dem Polizisten mit dem Maschinengewehr gegenüber.
Das war schon ein kleiner Schock!
- Norby
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29
18:38
Re: Deutscher Herbst (1977)
Ich war da gerade vier Jahre alt und habe daher nichts davon mitbekommen. Aber das Plakat mit den Terroristen kannte ich, hing in der Post und im Heimatnahen SB-Markt. Ich hatte meine Mutter auch mal gefragt wer diese Menschen sind, sie hat halt geantwortet dass es böse Menschen sind.
- Semi Silesian
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Mär 2022
30
16:44
Re: Deutscher Herbst (1977)
Die RAF sah sich als "Stadt-Guerilla-Truppe" und war der Meinung,daß man gegen unliebsame politische Gegner und/oder dem Staat unbedingt mit Gewalt antworten sollte.
Gewalt ist für mich hingegen das völlig falsche Mittel und daher keine Option,da halte ich es eher mit Martin Lutzer King jr,Mahatma Gandhi und Joan Baez.
Es gibt sehr interessante Biographien,u.a. Andreas Baader,Ulrike Meinhof und Inge Viett.
Ulrike Meinhof war studierte Journalistin und hat für den NDR gearbeitet.
Andreas Baader hingegen Schulabbrecher und sah sich selber als "Vorstadt-Marlon Brando"
Inge Viett tauchte in der DDR unter und arbeitete dort 10 Jahre lang unerkannt als Verkäuferin an der Kasse eines HO-Ladens.
Gudrun Ensslin war Patorentochter und die meisten Mitglieder der RAF aus sogenanntem "gutem Hause" und meist mit Abitur ausgestattet.
Einer war Schauspieler und sagte sich nach seiner Zeit bei der RAF von der Gruppierung los und arbeitet heute als Theater-Intendant.
Hanns-Martin Schleyer war nicht nur Arbeitgeber-Präsident,sondern im Dritten Reich in der SS tätig und überzeugter Nationalsozialist.
Für mich allerdings befremdlich,das man nach Ihm eine Sporthalle benannte.
Gewalt ist für mich hingegen das völlig falsche Mittel und daher keine Option,da halte ich es eher mit Martin Lutzer King jr,Mahatma Gandhi und Joan Baez.
Es gibt sehr interessante Biographien,u.a. Andreas Baader,Ulrike Meinhof und Inge Viett.
Ulrike Meinhof war studierte Journalistin und hat für den NDR gearbeitet.
Andreas Baader hingegen Schulabbrecher und sah sich selber als "Vorstadt-Marlon Brando"
Inge Viett tauchte in der DDR unter und arbeitete dort 10 Jahre lang unerkannt als Verkäuferin an der Kasse eines HO-Ladens.
Gudrun Ensslin war Patorentochter und die meisten Mitglieder der RAF aus sogenanntem "gutem Hause" und meist mit Abitur ausgestattet.
Einer war Schauspieler und sagte sich nach seiner Zeit bei der RAF von der Gruppierung los und arbeitet heute als Theater-Intendant.
Hanns-Martin Schleyer war nicht nur Arbeitgeber-Präsident,sondern im Dritten Reich in der SS tätig und überzeugter Nationalsozialist.
Für mich allerdings befremdlich,das man nach Ihm eine Sporthalle benannte.